@Elementarteilchen
Mit deinem Wiki-Quote biste natuerlich auch ganz vorzueglich auf recht preisguenstige Propaganda reingefallen. Wenn ich jede einzelne Publikation eines Verlages nach dem beurteile, was der Verlag in Gaenze sonst noch so raushaut, dann wirds in Deutschland ganz schnell dunkel, ganz abgesehen davon, dass sich auch vermeintlich serioese Magazine die ein oder andere Kolumne leisten, bei der man als denkender Mensch nur die Augen verdrehen kann.
Alles was ich gepostet hatte, war, dass man mit dem Kopp Verlag besser vorsichtig ist, zu dem konkreten Artikel hatte ich mich überhaupt nicht geäußert, da ich ihn (wie angegeben) ja noch nicht mal gelesen hatte.
Inzwischen habe ich das aber nachgeholt und kann nur feststellen, dass es sich dabei um einen weiteren Artikel für den Papierkorb handelt.
Der Satz
"Alle Juden teilen ein bestimmtes Gen, Basken haben bestimmte Gene, die sie von anderen unterscheiden." ist so schlicht nicht haltbar. Natürlich teilen alle Juden irgendwelche Gene, denn sie sind Menschen und da hat man nun mal Gene, die jeder andere auch hat. Das Juden-Gen, an dem feststellbar ist, ob jemand Jude ist, gibt es aber definitiv nicht.
Jetzt bin ich kein Genetiker und kann das hier vielleicht nicht ganz korrekt ausführen, nach meinem Verständnis sieht das mit dem Juden-Gen aber folgendermaßen aus. Analysiert wurden bestimmte Allele (es ist bei allen das gleiche Gen, nur in leicht unterschiedlicher Ausprägung). Dabei hat man festgestellt, dass ein bestimmtes Allel bei relativ vielen Juden vorhanden ist und schließt daraus, dass diese gemeinsame Vorfahren besitzen. Eine Aussage über einzelne Leute ermöglicht das jedoch nicht. Weder bedeutet das Vorhandensein dieses Allels, dass jemand ein Jude ist, noch ist es bei jedem Juden vorhanden. Mehr als statistische Wahrscheinlichkeiten sind da nicht herauszulesen.
Deshalb schreibt die dort angegebene jüdische Gentest-Website auch bloß:
Haben Sie jüdische Wurzeln?(…) Es gibt bestimmte genetische Merkmale, die auf eine jüdische Herkunft hinweisen. Mit einem DNA-Test von iGENEA kann Ihr DNA-Profil auf diese Merkmale hin untersucht werden. Träger derselben oder ähnlicher genetischer Merkmale werden in Haplogruppen zusammengefasst. Die Zugehörigkeit zu bestimmten Haplogruppen kann auf eine jüdische Herkunft hinweisen. Ausserdem wird ein bestimmtes DNA-Profil »Cohen Modal-Haplotyp« genannt, weil es vermehrt in der jüdischen Untergruppe der Cohanim vorkommt. Dieser Haplotyp weist deutlich auf eine jüdische Herkunft innerhalb der väterlichen Linie hin. Auch wenn Sie keine typisch jüdische Haplogruppe haben, können Sie trotzdem jüdische Wurzeln haben.
Und ganz besonders wenn Sarrazin dann noch etwas von einer genetischen Identität faselt und über vererbte Dummheit, dann gerät der eine oder andere eben etwas aus der Fassung. Der Mann hätte sich einfach auf kulturell bedingte Probleme beschränken und das Gen-Gefasel lassen sollen.
Eigentlich reicht es aber schon den letzten Absatz mit dem Nobelpreis-Vergleich und den Inzuchtkindern zu lesen. Wer mit sowas kommt, der disqualifiziert sich schlicht und ergreifend einfach nur selbst. Es ist einfach nur lächerlich, wenn jemand behauptet „die Fakten“ zu liefern, dann aber doch nicht richtig liegt und darauf noch unterstellt, dass alle möglichen Leute wissenschaftliche Fakten verdrängen würden, selbst aber keinerlei Belege für die eigenen Behauptungen liefert. Dass häufige Verwandtenehen die Wahrscheinlichkeit von genetisch bedingten Krankheiten erhöhen und daher ein Problem darstellen, ist wohl unstrittig, jeglicher Beleg für die daraus angeblich generell folgende verminderte Intelligenz und „Bildungsresistenz“ von Muslimen fehlt jedoch. Wer so einen Mist fabriziert kommt mit Beschreibungen wie „pseudowissenschaftlich“ noch viel zu gut weg.
Der beste Beleg dafür, dass die Geschichte mit den Nobelpreisen nicht stimmen kann ist aber, dass die Österreicher dann etwa doppelt so schlau sein müssten wie wir und jeder weiß, dass das nicht so ist
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Wenn du bei der gegebenen Faktenlage Ockhams Rasiermesser anwendest, zu welchem Schluss gelangst du?
Dass da jemand Streit gesucht hat
Es gibt jedenfalls keine wirklich stichhaltigen Hinweise dafür, dass es sich da um einen agent provocateur handelt und deshalb gilt die Unschuldsvermutung. Die Art der Ausrüstung oder wie das Pfefferspray benutzt wurde, sagen jedenfalls rein garnichts aus. Noch abwegiger wird es dann, wenn auch noch andere Polizisten, nämlich der mit der Kamera, involviert gewesen sein sollen. Eine generalstabsmäßig geplante Aktion mit Wissen der halben Polizei halte ich jedenfalls für volkommen abwegig.