[HWLUXX] ...am Puls der Zeit! [6]

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In der Tat, Herr Oberstleutnant.

Was viele nicht wissen, hätte Chruschtschow Kennedys Forderungen nach dem Abbau der Raketen auf Kuba zugestimmt würde es uns alle nicht geben. Die US Streitkräfte waren in DEFCON 3 versetzt worden, damals untypisch. Das beinhaltete ebenfalls unmittelbare Startvorbereitungen für diverse ICBMs der Vereinigten Staaten, die Polaris U-Boot Flotte bekam direkten Befehl auf die Küsten der UdSSR zuzusteuern um in Schlagreichweite zu gelangen und die permanent fliegende Luftbereitschaft (bewaffnet mit Atombomben) nahm ebenfalls Kurs auf Städte in der Sowjetunion. Und Kennedy(s Berater) hätte(n) nicht gezögert den Erstschlag zu befehlen, anders als Chruschtschow. Wenn mich meine Recherchen nicht täuschen, dann hatten vor allem die Sowjetführer Skrupel vor einem nuklearen Krieg.

Atomwaffen, vor allem, wenn man nur recht wenige hat, dienen in erster Linie dem Selbstschutz (Abschreckung) vor Angriffen eines Feindes mit konventionellen Waffen. Haben beide Seiten "die Bombe" dann ist ein ausgewachsener Krieg recht unwahrscheinlich, über Grenzscharmützel (wie bei Indien und Pakistan) ging das nie hinaus und wird es wohl auch nie.

Da werden dann andere Methoden zur Durchsetzung der eigenen Interessen herangezogen.

Der Grund, warum die bekannten Atommächte überhaupt ein Atomwaffenarsenal haben, warum Israel (vermutlich) welche hat und warum Südafrika daran forschte und Brasilien, Iran und Nord Korea es wohl immer noch machen ist ganz einfach die Abschreckung.

Es gibt natürlich auch Theorien, die besagen, dass die so genannten Schurkenstaaten nur an der Bombe forschen um sie auch einzusetzen, ähnlich der USA zum Ende des 2. Weltkrieges, aber da waren die Umstände gänzlich andere als die, denen sich die Führer der "Schurkenstaaten" gegenüber sehen. Von daher ist es, ganz wie OTL Sanftleben schon anmerkte, wichtig, dass man über die Person hinter "dem Knopf" gut Bescheid weiß. Weiß wie sie denkt, wie und warum sie (so) agiert und reagiert, wer sie beeinflusst und so weiter.

Im Nachhinein lässt sich das sehr schön erforschen, Beweggründe erfassen und nachvollziehen.
Die Gegenwart macht es einem da doch etwas schwerer. ;)
[...] eine komplexe Verkettung von Missverständnissen und Fehlinterpretationen [...]
Die gab es aber trotzdem und hatten durchaus Einfluss auf Entscheidungen, wobei das Gewicht des Einflusses, wie bereits erwähnt, von der zu beinfließenden Person abhängt. In Stresssituationen natürlich weniger, da dort andere, als die rationale Denkweise das Handeln vermehrt bestimmen. Als marginal oder zu vernachlässigen würde ich ihn trotz allem nicht bezeichnen.
[...] Ein atomarer Krieg war - so professionell das "Gleichgewicht des Schreckens" auch ausgearbeitet worden war - manchmal nur abhängig von der Tageslaune der Männer mit Zugang zum Code.
Da sage ich bedingt mit Hinweis auf das Kommentar zum Zitat über diesem. :d

@Kyraa: Was denkst du denn, was "Terroristen" aus einem russischen Atomwaffenlager so stehlen könnten?
Und wie sie es zum Bestimmungsort transportieren könnten? Da stehen bisher noch viel zu riesige Hürden im Weg, als dass man deswegen ernsthaft Angst vor einem terroristischen Anschlag mit einer sowjetischen Atombome haben muss. Schau dir, wenn verfügbar, mal einige Datenblätter zu russischen Atomwaffen an. Die Teile sind nicht gerade klein. Es gibt Bomben, die sind/waren so groß wie ein LKW.
 
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...während die neueste Sichtweise der New Cold War Historiker um John Lewis Gaddis wieder mehr die Motive der Hauptakteure betont und dabei auch in die Psyche der Führer der Supermächte einsteigt. So sehr sich also auch alle Akteure über die Folgen eines Atomkrieges im Klaren gewesen sein mögen, so wenig richtete sich jedoch ihr Handeln inkl. gefährlicher Provokationen und Trotzreaktionen nach dieser Erkenntnis. Ein atomarer Krieg war - so professionell das "Gleichgewicht des Schreckens" auch ausgearbeitet worden war - manchmal nur abhängig von der Tageslaune der Männer mit Zugang zum Code.
Sehr luxurioes argumentiert. Die Meinungsfuehrer in dem Seminar hatten nicht zufaellig lange Haare,oder?

Aber gut, inhaltlich : Es erklaert zum einen nicht, WARUM sich dieses Abschreckungsgleichgewicht immer wieder so schnell eingependelt hat, zum anderen betreibt es seine eigene Schlussfolgerung nicht bis zum Ende, denn was ist, wenn ploetzlich geisteskranke Diktatoren so einen Knopf im Buero stehen haben ?
Mit welchem Grund wollte man denn bezweifeln, dass jemand wie Hitler die Bombe hemmungslos eingesetzt haette, sobald sie ihm als das einzige Mittel erschienen waere, mit dem er seinen Willen haette durchsetzen koennen ?

Und wie interpretiert man die Tatsache, dass die Atombombe von den Amis ja auch tatsaechlich gegen einen nicht nuklear aufgeruestetes Japan eingesetzt wurde, trotz vermeintlich verantwortungsvoller, demokratisch legitimierter Entscheidungsstrukturen ? Ein wenig mehr Wunschtraeumerei und etwas mehr Realismus, bitte. Atombomben sind Waffen und wie Waffen werden sie auch eingesetzt.

Als Perspektive fuer die Zukunft scheint zumindest eines wichtig: Atomwaffen gehoeren nicht in die Haende instabiler politischer Systeme, nicht in die Haende von Autokraten oder Theokraten oder um es noch etwas wahrhaftiger zu formulieren: Atomwaffen gehoeren in unsere Haende und nicht in die Haende unserer Widersacher.

@TStar: So sehr du den Endkampf des Westens gegen den Islam auch herbeisehnen magst - er wird nicht eintreten. Schon alleine deshalb, weil, wie wir aktuell sehen können, den Staaten mit politisierten Ideologien so langsam das Humanmaterial für eine solche Schlacht ausgeht aufgrund von Befehlsverweigerung, sprich Revolution.
Setz die Brille ab. Die Regime, die jetzt gefallen sind und fallen waren keine islamistischen Regime, sondern Gewaltherrschaften, die den Islamismus im Zaum gehalten haben und dafuer vom Westen unterstuetzt wurden.
In Riad oder Teheran hab ich noch keine von der Mehrheit getragenen Massenproteste gegen den Staatsislamismus gesehen.

Die islamische Ideologie steht in den gestuerzten Regimestaaten jetzt in freier Konkurrenz zu demokratischen Tendenzen; man wird beobachten muessen, inwieweit Riad oder Ankara ihre vor Grossmannsucht triefenden Ambitionen in diese Regionen hineintragen, um sie fuer sich einzunehmen.

Auch das hat wieder einen Vorteil : Sobald sich die Tuerkei in ihrem Streben nach einem neuen osmanischen (..manisch ^^) Reich nach Nordafrika orientiert, hat sich auch jede Diskussion ueber eine EU-Mitgliedschaft erledigt. Und wenn wir in dem Gebiet noch andere Staaten als Israel zu Verbuendeten machen koennen, dann koennen wir unseren Gegnern die Schlinge um den Hals zuziehen.

Mein Wunsch fuer die Region waere ein anderer; nichts saehe ich lieber, als dass die Menschen sich dort gegen jede Form der Unterdrueckung auflehnen und sich nicht in die Arme falscher Freunde fluechten, gerade einem Land wie Aegypten haette ich das am ehesten zugetraut. Ein starkes saekulares Aegypten koennte der Anfang vom Ende fuer die islamistische Ausrichtung der Region sein... is aber auch nur ein Wunschtraum. Die Zeit wird es zeigen, spannend spannend :-)

Und ja - ein Atomkrieg braucht deutlich mehr kooperierende Menschen, die ihn führen, als es uns die naive Geschichte vom Männlein, das auf seinen roten Knopf drückt, weismachen könnte.
Traeumerei vom hoeheren Menschenwesen.
Alles was es braucht, ist eine funktionierende Befehlskette. Die funktionierte im 2.WK, sie funktionierte im kalten Krieg und wird ueberall da funktionieren, wo ausreichend starke Feindbilder existieren.
 
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Sehr luxurioes argumentiert. Die Meinungsfuehrer in dem Seminar hatten nicht zufaellig lange Haare,oder?
Und damit schon disqualifiziert, Glückwunsch!

Aber gut, inhaltlich : Es erklaert zum einen nicht, WARUM sich dieses Abschreckungsgleichgewicht immer wieder so schnell eingependelt hat, zum anderen betreibt es seine eigene Schlussfolgerung nicht bis zum Ende, denn was ist, wenn ploetzlich geisteskranke Diktatoren so einen Knopf im Buero stehen haben ?
1. Soll es auch gar nicht erklären.
2. Was wäre wenn...tja, was wäre wenn Hussein ein paar Bömbchen gehabt hätte? Hatte er aber nicht und nah dran war er auch nie. Und ähnlich verhält sich das mit vielen anderen Fast-Atommächten: selbst wenn sie eine Bombe haben, ist das sowohl technisch als auch logistisch noch weit entfernt von der Möglichkeit eines spontanen Einsatzes wie man es aus James Bond-Filmen kannte.
Und wie interpretiert man die Tatsache, dass die Atombombe von den Amis ja auch tatsaechlich gegen einen nicht nuklear aufgeruestetes Japan eingesetzt wurde, trotz vermeintlich verantwortungsvoller, demokratisch legitimierter Entscheidungsstrukturen ?
Äh, dir ist schon klar, dass der Einsatz der Atombombe zwar nicht direkt demokratisch legitimiert, aber von der Mehrheit der Bevölkerung durchaus unterstützt wurde? Das war äußerst verantwortungsvoll...mal abgesehen von den Piloten, denen man falsche Angaben zum Abwurfszenario gemacht hat und die somit fast vom Himmel gefegt wurden. Abgesehen davon ist das kein gutes Beispiel - die USA musste zu keinem Zeitpunkt einen Vergeltungsschlag fürchten.
Als Perspektive fuer die Zukunft scheint zumindest eines wichtig: Atomwaffen gehoeren nicht in die Haende instabiler politischer Systeme, nicht in die Haende von Autokraten oder Theokraten oder um es noch etwas wahrhaftiger zu formulieren: Atomwaffen gehoeren in unsere Haende und nicht in die Haende unserer Widersacher.
Atomwaffen gehören in genau eine Hand...die des Schrottplatzbetreibers.

Setz die Brille ab. Die Regime, die jetzt gefallen sind und fallen waren keine islamistischen Regime, sondern Gewaltherrschaften, die den Islamismus im Zaum gehalten haben und dafuer vom Westen unterstuetzt wurden.
Habe nie etwas anderes behauptet. Trotzdem waren es ideologisch hoch aufgeladene Staaten - das allein unterstützt meine Argumentation. Wenn die Bevölkerung sieht, dass Autokratie nicht zum gewünschten Ziel führt, folgt letztendlich die Revolution.
In Riad oder Teheran hab ich noch keine von der Mehrheit getragenen Massenproteste gegen den Staatsislamismus gesehen.
Ich auch nicht, mir fehlt gerade das Geld für einen Flug. Dass sie kommen werden, halte ich im Gegensatz zu dir aber für wahrscheinlich.
Traeumerei vom hoeheren Menschenwesen.
Alles was es braucht, ist eine funktionierende Befehlskette. Die funktionierte im 2.WK, sie funktionierte im kalten Krieg und wird ueberall da funktionieren, wo ausreichend starke Feindbilder existieren.
Lies vielleicht mal ein Buch zum Thema - es ist mitnichten so einfach gewesen.
 
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Das mit den Haaren konnt ich mir nich schenken, denn ich hatte aus den letzten Tagen immer noch lebhafte Bilder des Parade-Schwaetzers Todenhoefer im Hinterkopf, dem Grossmeister aller Luxurioes-aus-dem-sicheren-Sessel-heraus-Furzer. Den wuerd ich gerne mal disqualifizieren, und zwar von allen Seiten mindestens einmal.
Äh, dir ist schon klar, dass der Einsatz der Atombombe zwar nicht direkt demokratisch legitimiert, aber von der Mehrheit der Bevölkerung durchaus unterstützt wurde? Das war äußerst verantwortungsvoll...mal abgesehen von den Piloten, denen man falsche Angaben zum Abwurfszenario gemacht hat und die somit fast vom Himmel gefegt wurden. Abgesehen davon ist das kein gutes Beispiel - die USA musste zu keinem Zeitpunkt einen Vergeltungsschlag fürchten.
Dieses geschichtliche Faktum wird so gerne aus der Diskussion gedraengt, weil damit einige sehr unangenehme Erkenntnisse in die Diskussion einfliessen und das so wohl gepflegte Gut-Boese-Schema durcheinander wirbeln.

1) Das Angstbild vom verderbten Schurkenstaat, der mit der Atombombe die Welt als Geissel haelt, ist so nicht haltbar. Fakt ist: Nur Amerika hat die Atombombe bisher als Kriegswaffe eingesetzt.

2) Auch von einem durchaus pluralistischen und demokratischen Land kann ein Massenmord (eigentlich ist Genozid hier der passende Begriff) ausgehen. Dazu ist keine Diktatur und keine faschistishe Ideologie notwendig.

3) Wenn ein Land wie Amerika die Atombombe als Kriegswaffe einsetzt, dann gibt es keinen Grund anzunehmen, dass es in anderen Staaten irgendwelche Hinderungsgruende auf menschlicher/herrschaftlicher Ebene geben koennte, die soetwas sicher verhindern koennten.

Damit keine Missverstaendnisse entstehen: Ich benoetige kein Gut/Boese-Schema, um Feinde auszumachen (es reicht mir,dass sie Widersacher sind), aber einen Massenmord als "verantwortungsvoll" darzustellen, das halte selbst ich fuer echt grobschlaechtig.
 
Das mit den Haaren konnt ich mir nich schenken
Passt schon - wenns sonst nix is...

1) Das Angstbild vom verderbten Schurkenstaat, der mit der Atombombe die Welt als Geissel haelt, ist so nicht haltbar. Fakt ist: Nur Amerika hat die Atombombe bisher als Kriegswaffe eingesetzt.

2) Auch von einem durchaus pluralistischen und demokratischen Land kann ein Massenmord (eigentlich ist Genozid hier der passende Begriff) ausgehen. Dazu ist keine Diktatur und keine faschistishe Ideologie notwendig.
So isses

3) Wenn ein Land wie Amerika die Atombombe als Kriegswaffe einsetzt, dann gibt es keinen Grund anzunehmen, dass es in anderen Staaten irgendwelche Hinderungsgruende auf menschlicher/herrschaftlicher Ebene geben koennte, die soetwas sicher verhindern koennten.
Auf diesen Ebenen bestimmt nicht - hat ja auch niemand behauptet.

Damit keine Missverstaendnisse entstehen: Ich benoetige kein Gut/Boese-Schema, um Feinde auszumachen (es reicht mir,dass sie Widersacher sind), aber einen Massenmord als "verantwortungsvoll" darzustellen, das halte selbst ich fuer echt grobschlaechtig.
Ich auch. Gut, dass niemand den Abwurf selbst als verantwortungsvoll bezeichnet hat.
 
[...] Mit welchem Grund wollte man denn bezweifeln, dass jemand wie Hitler die Bombe hemmungslos eingesetzt haette, sobald sie ihm als das einzige Mittel erschienen waere, mit dem er seinen Willen haette durchsetzen koennen ? [...]
Wenn man erücksichtigt, dass im Dritten Reich chemische Kampfmittel zwar produziert aber nie eingesetzt wurden kann man dies als Anhaltspunkt dafür nehmen, dass der werte Herr Hitler einem Einsatz einer nuklearen Waffe ebenfalls nicht zugestimmt hätte. Hitler war eher ein Freund der (auch ausgefallenen) konventionellen Waffen und hatte mit ABC wirklich wenig am Hut. Da ich leider keinen Zugriff auf eine Persönlichkeitsanalyse des GröFaZ habe, kann ich das aber auch nicht mit Sicherheit sagen, alles sehr hypothetisch.
[...] Atomwaffen gehoeren in unsere Haende und nicht in die Haende unserer Widersacher. [...]
Genau das ist die Strategie der Vereinigten Staaten in Sachen nuklearer Bewaffnung. Mit ein bisschen Pech würde die BRD seit Ende der 50er eigene Atombomben erforscht und gebaut haben - Strauß hatte bereits die Alliierten und Adenauer dazu überredet dem zuzustimmen.
[...] Alles was es braucht, ist eine funktionierende Befehlskette. Die funktionierte im 2.WK, sie funktionierte im kalten Krieg und wird ueberall da funktionieren, wo ausreichend starke Feindbilder existieren.
Bedingt, bedingt. Für einen wirklichen Atomkrieg bräuchten wir erstmal 2 relativ starke und unabhängige (möglichst autarke) Nationen. Die einzigen Länder, die diese beiden Kriterien derzeit erfüllen sind Russland und China und ein Krieg zwischen den beiden ist doch höchst unwahrscheinlich. Pakistan und Indien, Iran und Israel fallen aus oben und in einem vorhergegangenen Post erwähnten Gründen heraus.

Erstell' doch mal ein Szenario, wie du dir vorstellst, wie ein nuklearer Krieg zwischen 2 (oder mehr) Nationen deiner Wahl beginnt und verläuft.
 
...dass der werte Herr Hitler einem Einsatz einer nuklearen Waffe ebenfalls nicht zugestimmt hätte..... mit ABC wirklich wenig am Hut.
Naja, Saddam Hussa hatte keine Skrupel, Giftgas einzusetzen, so wenig wie die Amis Skrupel hatten, Agent Orange oder Napalm einsetzen oder sogar heute noch angereichertes Uran in ihrer Grosskalibrigen Munition einsetzen.
Wenn Hitler den Edelmann in Sachen ABC geben wollte, bitte, aendert aber an der Notion dahinter nichts: Was zur Verfuegung steht, das wird genutzt, egal wie abscheulich es ist.

..Mit ein bisschen Pech würde die BRD seit Ende der 50er eigene Atombomben erforscht und gebaut haben
Wo exakt ist da das "Pech"?

Für einen wirklichen Atomkrieg bräuchten wir erstmal 2 relativ starke und unabhängige (möglichst autarke) Nationen.
Warum soll das eine Voraussetzung sein ?
Pakistan und Indien, Iran und Israel fallen aus oben und in einem vorhergegangenen Post erwähnten Gründen heraus.
?? Ich hab dazu nur das gefunden von Dir:

"Atomwaffen, vor allem, wenn man nur recht wenige hat, dienen in erster Linie dem Selbstschutz (Abschreckung) vor Angriffen eines Feindes mit konventionellen Waffen. Haben beide Seiten "die Bombe" dann ist ein ausgewachsener Krieg recht unwahrscheinlich, über Grenzscharmützel (wie bei Indien und Pakistan) ging das nie hinaus und wird es wohl auch nie."
^
Das sind nur Behauptungen, aber ohne Begruendung ?

Erstell' doch mal ein Szenario, wie du dir vorstellst, wie ein nuklearer Krieg zwischen 2 (oder mehr) Nationen deiner Wahl beginnt und verläuft.
Oi, unterhaltsamer Spieleabend :) ? Ich probiers mal, hier mein Worst-Case-Szenario.

Schritt 1
Teheran verkuendet irgendwann stolz, dass sie einsetzbare Atomwaffen haetten und (wie daemlich) stossen in gewohnter Manier Vernichtungs-Drohungen in Richtung Israel aus. Da die Israelis einen ausgepraegten Ueberlebensinstink haben, werden sie einen atomaren P******tivschlag gegen den Iran fuehren (<- k.a. warum "præventiv" zensiert is??)

Schritt 2
Daraufhin werden verschiedene Nationen (wohl die ueblichen Verdaechtigen) im Umfeld zum Dschihad blasen und gegen Israel mobilmachen , inklusive der Tuerkei, die sich in Frohlockung eines neuen osmanischen Grossreiches in der arabischen Welt zu profilieren versucht.

Schritt 3
USA und Nato treten gegen den Protest der Tuerkei fuer Israel in den Krieg ein, in dessen Verlauf verschiedene Erdoel-exportierende Laender strategisch besetzt werden. Tuerkei fliegt aus der Nato und wird zum Feindstaat erklaert, worauf Griechenland die Grenzen zur Tuerkei mithilfe anderer europaeischer Truppen abriegelt und sich Zypern zurueckholt.

Schritt 4
Russland und China sehen ihre globalen Interessen und ihre Versorgungssicherheit bedroht und die weltweite Angst vor Lieferengpaessen im Erdoelhandel waechst...

Ab dem Punkt kann ich keine Voraussagen mehr machen, aber ich denke "anything goes" und wohl dem, der die groessere Fliegenklatsche hat.
 
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Schöne Geschichte :) für einen Film wirklich sehr gut!

Aber wird mMn nie eintreffen. Wir hatten ja letzt erst das Thema wo du meintest Iran+Israel=WW3.

Israel würde mMn nie einen Präventivschlag mit Atomwaffen anzetteln auch wenn Iran Atomwaffen besitzt, damit würden sie sich ins totale Abseits manövrieren und wohl auch die USA als wichtigsten Bündispartner verlieren.

Und Iran würde mMn auch niemals Atomwaffen auf Israel ballern denn dann wäre es genau umgekehrt, die ganze Welt stünde hinter Israel und so gut wie niemand hinter Iran ( ausser Libanon vielleicht :rolleyes: ).
Es gibt sehr wenig Staaten die hinter Iran stehen, auch dass Thema hatten wir schon ( Stichwort Wikileaks-Dokumente ). Saudi-Arabien, Türkei und Co. halten nicht viel vom Iran.
 
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Hitler hat aber nicht alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel zum Kapmf einsetzen lassen.
Zwischen Agent Orange, abereicherter Uranmunition und einer Kernwaffe bestehen gewaltige Unterschiede a) in den Zielen und b) in der Wirkung.
(Was ist großkalibrig bei dir? DU Mun gibt's ab 20mm.)
[...] Wo exakt ist da das "Pech"? [...]
Weil uns Atomwaffen nichts bringen. Vor ein paar Jahren wollte irgendwer wieder eine öffentliche Diskussion dazu lostreten, scheiterte aber. Meiner Meinung nach brauchen wir keine Atomwaffen, solange es die Nato gibt, Russland uns wohlgesonnen ist und wir eine funktionsfähige und einsatzbereite Flug- und Raketenabwehr besitzen.

Wie gesagt, du hast da nur bedingt recht, dass das was zur Verfügung steht auch genutzt wird.
Wenn man so argumentiert, dann stellt sich die Frage, warum die USA in Vietnam nicht großflächig mit nuklearer Artillerie gekämpft haben oder mit Atomwaffen überhaupt. Was denkst du ist dafür die Begründung?

Warum 2 starke und autarke Nationen als Kriegsparteien? Aus dem einfachen Grund der Versorgung des Militärs.
Ein Land, dass nicht halbwegs autark is kann in einem Angriffskrieg nur verlieren. Das einzige, was da helfen würde wäre massive technologische Überlegenheit. Quasi USA gegen AF, mit dem Unterschied, dass die USA dort keine Atombomben einsetzen (Kanonen auf Spatzen). Anders ergibt das strategisch gar keinen Sinn, denn sonst sitzt man als kriegsbeginnende Partei auf verlorenem Posten.

Meine "Erfindungen" sind Thesen. Argumente/Begründungen habe ich angerissen, aber aus Faulheit nicht ausgeführt. :p
Beziehungsweise ergeben die sich aus dem von dir zitierten Absatz. Das könnte natürlich auch eine vollkommen falsche Schlussfolgerung meinerseits sein, aber da erwähnte Nationen bisher von einem Einsatz ihres nuklearen Waffenarsenals abgesehen haben, erscheint sie recht plausibel.
[...] Daraufhin werden verschiedene Nationen (wohl die ueblichen Verdaechtigen) im Umfeld zum Dschihad blasen und gegen Israel mobilmachen [...]
Ich denke, hier hast du einen Fehler in deinem Planspiel. Auch wenn ein Krieg gegen Israel von den massiven Innenpolitischen Problemen im arabischen Raum ablenken würde, so wäre Israel dank ihrer Atombomben recht einfach in der Lage diese Bedrohung auszuschalten.

Ebenfalls ist das Ausrufen des Bündnisfalles unwahrscheinlich, da Israel kein Mitglied der Nato ist.

Zu Schritt 4:
Russland ist nicht abhängig von Erdölimporten, anders als die restliche westliche Welt.
Das würde sie wohl nicht die Bohne interessieren und sie würden stark vom erhöhten Rohölpreis profitieren.
Bei China sieht das anders aus, die Frage ist nur, ob sie Willens sind einen Krieg zu führen. Erwähnenswert dazu ist, dass China sich seit langem für eine vollständige nukleare Abrüstung aller Nationen einsetzt.
 
Schöne Geschichte :) für einen Film wirklich sehr gut!
Nun ich habs jetzt sehr geradlinig gemacht, keine "wenn" und "aber" drinne, aber als Grund-Szenario taugt das, denn Israel und Iran werden 100%ig aneinanderkrachen, wenn Iran mit seiner Urananreicherung fortgeschritten ist.

Israel würde mMn nie einen Präventivschlag mit Atomwaffen anzetteln auch wenn Iran Atomwaffen besitzt, damit würden sie sich ins totale Abseits manövrieren und wohl auch die USA als wichtigsten Bündispartner verlieren.
Nunja, 2 Gedanken dazu:

1) Ein Nichteingreifen von Seiten Amerikas und Europas ist NICHT DENKBAR, denn das haette den (vielleicht sogar tatsaechlich physischen) Verlust des einzigen Verbuendeten in der gesamten Region zur Folge.
Und auch die von der antisemitischen Linken in den Vordergrund gelaberte Isolation verpufft sofort, sobald der ein atomar aufgeruesteter Iran eine glaubhafte Drohung Richtung Israel formuliert.

2) Das Schoene an der Präventiv-Notwehr (fuer die Amerikaner ueberigens aus ihrer eigenen Geschichte heraus grosses Verstaendnis haben, wenn es im "Kampf gegen den Terror" oder gegen "Schurkenstaaten" passiert) ist, dass man bei einer glaubhaften Bedrohungslage auch einem Noch-nicht-Angreifer mit vollem Anlauf in die Fresse hauen kann und derjenige trotzdem selber schuld ist.

Darum nannte ich die bevorstehenden Drohungen Teherans "daemlich", denn weil der Iran sein Maul nicht wird halten koennen, macht er sich selbst zur Zielscheibe und diese Gelegenheit wird sich Israel schon deswegen nicht entgehen lassen, weil ihre Gegner erfahrungsgemaess jede Nicht-Reaktion auf Provokationen seit jeher als Schwaeche werten und dann ihre Bullying-Bemuehungen dauerhaft verstaerken wuerden.

Und wenn die Israelis tatsaechlich eine reale atomare Gefahr von seitens Iran sehen, dann werden sie auch die staerkste ihnen zur Verfuegung stehende Waffe nutzen: Den Radiergummi.
(Ich selber wuerds nicht anders machen, allerdings mit deutlich weniger Skrupeln.)

Es gibt sehr wenig Staaten die hinter Iran stehen...
Hilft ja nix, wenn diese Laender vor den eigenen versteckten Motivationen nicht davonlaufen koennen.

Hitler hat aber nicht alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel zum Kapmf einsetzen lassen.
Das hast du vermutet, wie es allerdings wirklich war, wird uns verschlossen bleiben.

..dann stellt sich die Frage, warum die USA in Vietnam nicht großflächig mit nuklearer Artillerie gekämpft haben oder mit Atomwaffen überhaupt. Was denkst du ist dafür die Begründung?
Das haette dem (eh schon verworrenen) Kriegsgrund widersprochen, denn Vietnam war nicht der Feind, dessen gesamtes Land man haette ausradieren bzw. unbewohnbar machen koennen.
Das waere auch prinzipiell der einzig wirkliche Hindergrundsgrund, warum man es ggf. auch im arabischen Raum nicht flaechendeckend macht : Weil man danach selbst dort reinmuss. Und das geht dann nich :fresse:

Aus dem einfachen Grund der Versorgung des Militärs.
Nich noetig, es reicht ja, dass man mit einer sicheren Eroberung eines Ziellandes die Versorgung wieder sicherstellen kann oder entsprechende Verbuendete hat. Saudi-Arabien und Konsorten sind wehrlose Voegelchen in einem goldenen Kaefig.

Russland ist nicht abhängig von Erdölimporten, anders als die restliche westliche Welt.
Stimmt zwar, aber die kriegen ja immer einen Wuergereiz, wenn die Amis irgendwelche globalen moves machen.
Bei China sieht das anders aus, die Frage ist nur, ob sie Willens sind einen Krieg zu führen.
Ich glaube nein, das sind normalerweise die ersten, die man davonrennen sieht, wenns kracht. Da die Chinesen aber selber Atomwaffen haben, ist das schlecht einzuschaetzen.

Ne genau Voraussage is garnich moeglich, aber die Konfliktpotentiale sind teilweise so verwoben, dass das ohne weiteres zu einem 3.WK fuehren koennte.
 
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Es wird imo nie zu einer atomaren Bewaffnung des Irans kommen. Die Israelis haben im Irak und in Syrien vor Jahrzehnten schon klar gemacht, was passieren würde. Die machen die Anlagen dem Erdboden gleich, bevor Achma-dingsbumms Hatschi sagen kann.

Ein Signal dafür ist imo Stuxnet. Wenn der nicht aus Israel oder den USA kam, woher soll er sonst gekommen sein?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die grossen Spieler werden sich natuerlich schon VIELE VIELE Gedanken zur Thematik und zu moeglichen Ablaeufen gemacht haben und vielleicht sogar zu aehnlichen Szenarien gelangt sein, weshalb sie auch alles versuchen werden, um den Iran nicht in diese Position kommen zu lassen.

Stuxnet wird schon aus der Richtung USA und/oder Israel kommen, aber dieses Mittel ist ja schon VERDAMMT aussergewoehnlich, vielleicht ein Zeichen dafuer, wie wenig Alternativen zu einem Militaerschlag wirklich existieren.
 
Stuxnet ist ein Kind Israels.

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Was für kriegswichtige Ressourcen, außer Öl, bieten denn die Golfstaaten? Oder Indien und Pakistan?
Ein Land, dass den Krieg nicht aus sich heraus stemmen kann ist zum Scheitern verurteilt.
Das sieht man schön am Beispiel des deutschen Kaiserreichs und des Dritten Reichs, letzterem wurde der Krieg mit der Sowjetunion und die zwei riesigen Fronten im Allgemeinen logistisch zum Verhängnis.
 
Auftrag ausgeführt, Mission erfolgreich. Kann man nur gratulieren. :fresse: Kein Mensch ist dabei umgekommen.
 
Jede Menge Yallah Yallah und dann macht ein 2,5mb grosses Programm alles zunichte ? Ein bisschen Grinsen muss man da schon, oder :)
 
Der gute Pispers hat auch was zum von und zu Guttenberg zu sagen.
YouTube - Guttenberg - VolkerPispers.

Money-quote:
Entweder, er hat wirklich nicht gewusst was in der Arbeit steht weil er se selbst nicht geschrieben hat. Dann ist er ein verdammter Lügner. Oder, unsere adelige Pommadenmischung hat genau gewusst was sie ihren Doktorvater da untergejubelt hat. Dann ist er ein verdammter Lügner und ein akademischer ********. Oder er hat wirklich erst am letzten Wochenende beim durchlesen gemerkt das er auf 270 Seiten von anderen Leuten abgeschrieben hat, ohne es vorher zu merken. Dann ist der Mann zu blöd für irgendetwas meine Damen und Herren.
 
Sehe ich genau so.
Das deutsche Bildungssystem ist doch so toll, warum fällt das dann jahrlang niemandem auf, eigentlich sollte soas doch schon dem Prof auffallen, der dass Werk korrigiert :confused:
 
flaches gesülze...

Du bist also der Ansicht das der von und zu Guttenberg nix verwerfliches getan hat?

Komisch nur das wegen einer solchen Geschichte schon andere gehen mussten, obwohl sie sogar von der Opposition für ihre Arbeit gelobt wurden:
Plagiatsaffre Guttenberg: Falscher Doktor, harte Strafe - der Fall Kasper - Politik | STERN.DE

Wo bleibt da die Gerechtigkeit? Oder gelten Regeln für den Adel noch immer nicht? Dachte die Zeit hatten wir hinter uns gelassen...
 
Müssen Nebenwirkungen von irgendwas sein, so gut ist das Bildungsystem auch net.
 
Das Britische ist auch nicht besser. Eher das Gegenteil. Ich bin vor Schreck fast umgekippt als so mancher Masterstudent hier kaum mit Rechnern umgehen konnte... Vom Niveau her ist meine Uni eher eine FH. Von der britischen Jugend will ich erst gar nicht reden...
 
Ach naja, es geht. Das größte Problem ist die fehlende Chancengleichheit. Deshalb schneiden wir in Rankings oft auch so schlecht ab. Das rein Fachliche ist ordentlich und im Vergleich zu anderen Ländern teilweise deutlich anspruchsvoller. Ich unterrichte zur Zeit an einer englischen "upper class" Schule - hier ist Nivea(u) tatsächlich noch eine Handcreme. :fresse: Nach zwei Jahren Deutsch muss man sich Sätze wie "Ick heeeisse Joän, ick habe twelve Jahre alt und ick wohn in die London" anhören. Und ich darf das dann verbessern. Jeden Tag. :wall: ^^

€dit: @Fischi: Haha, zwei Dumme... :d
 
Hätten "wir" die Horten H IX 2 Jahre eher gehabt...
:shot:
 
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