trendsetter_1981
Enthusiast
Hallo nochmal!
Bin momentan auf einer Tagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und da geht es unter anderem auch um die Energiepolitik.
Ich habe mir aufgrund der aktuellen Lage am Montag den letzten Vortrag des genannten PDFs angehört.
http://www.dpg-verhandlungen.de/2011/dresden/ake2.pdf
ähnlich dem folgenden etwas älteren:
http://www.ier.uni-stuttgart.de/publikationen/pb_pdf/Voss_Stuttgart_2009_06.pdf
Primäre Aussage: Rechnet man die Kosten für die Umwelt, CO2, Menschenschäden Super-Gau etc...
dann kommt uns die Kernkraft am günstigsten. Zum mitschreiben: Also Menschenleben=Euro Betrag. Das läuft unter Soziale Kosten, aber egal.
Es waren weitere 300 hoch ausgebildete Physiker mit im Hörsaal, und gleich nach dem Vortrag kam die Frage, ob die Kosten für die Entsorgung der Radioaktiven Produkte schon mit eingerechnet sind. Die Antwort kam Prompt mit der Argumentation, die Betreiber zahlen jetzt schon einen gewissen Prozenzsatz von den Einnahmen in Rücklagen für die Lagerung. Aber, und jetzt kam der wichtigste Satz:
Da im moment die Kosten für die Entsorgung und Lagerung noch nicht abzuschätzen sind, wurden die aus der Berechnung herausgelassen.
Mich würde interessieren, wer die Studie in Auftrag gegeben hat.
Selbst staatliche Stellen bleiben, so scheint es, nicht ohne Finanzielle Spritzen.
Montag eine Stunde später, ein Vortrag über die Entsorgung von Atommüll:
Hierbei werden verschiedene Ansätze verschiedener Länger verfolgt, doch zuerst zu den Grundzügen in aller Kürze:
Die Verbrauchten Brennstäbe müssen geschützt an einem Ort für ein Maximal 1.000.000 Jahren aufbewahrt werden, damit die Restradiaktivität unbedenklich wird. Dabei ist Wassereindringen und dadurch Verteilung das schlimmste Problem, jedoch reagieren die Stoffe teilweise auch Chemisch mit den Behältern, die die Sachen sicher verschließen sollen. Wer wissen will wie es funktioniert, der kann mal unter Kastor Behälter schauen.
Aber zum Problem Endlager und den jeweiligen Ansätzen:
Momentane Norm ist, dass die Behälter 500 Jahre halten müssen. Ein Abschluss von der Biosphäre muss gewährleistet sein. Die Behälter an sich, brauchen auch einen gewissen Sicherheitsabstand.
Deutschland versucht Salzbergwerke. Da gibts auch zwei Möglichkeiten: Entweder alles zuschütten, oder offen lassen, damit man eine Rückholoption hat. Vor und Nachteile:
Offen:
+ Rückholoption, Technik kann in Zukunft verbessert werden, vielleicht gibts dann eine Möglichkeit zur Entsorgung.
- Leichter Wassereintritt
- Wichtig: Leichter Menschenzutritt: Man weiß nicht, ob nicht in ein paar Hundert Jahren wieder in Diktator herrscht, oder sonstiges.
Zu:
+ Kein unbefugter Zutritt, relativ sicher für Wassereintritt.
- Unkontrollierte Beschädigung möglich
- keine Rückholoption
Finnland:
Selbige Idee, nur in Kranit.
USA:
Oberflächenlagerung für Rückholung:
-Leichter Zutritt
Vorteil:
Momentan sind Reaktoren in der Forschung, die im Sogenannten Unterkritischen Zustand Arbeiten, d.h. die Sicherheit ist erhöht, und die Alten Brennstäbe können genutzt werden, um die neuen Kraftwerke zu betreiben. Geplante Umsetzung im Jahre 2030.
Wen es interessiert, der kann mal in Google Gen 4 Atomkraftwerke eintippen.
Was man sicher nicht außer Acht lassen darf, bei der ganzen Debatte:
Co2, Klimaerwärmung, und auch Krebsschäden durch Kohlekraftwerke etc. Auch hier gibt es starke "Soziale" Schäden.
Zu den Erneuerbaren Energien: Hier geht es nicht um Herstellungskosten von Solarzellen, oder Windkraftwerken: Der Limitierende Faktor ist ganz klar: Die Materialien die dabei verwendet werden sind erschöpflich.
Der Einsatz von Li in Battieren wird in 80 Jahren den Weltvorrat von Litium aufbrauchen. Und jetzt haben wir noch keine Elektroautos.
Die Frage auf welches Pferd man setzten soll ist, selbst wenn man mehr Einblick in die Technik hat, sehr schwer.
Das größte Potential das wir im moment haben ist ganz klar Sparen: Am Strom und an der eigenen Bequemlichkeit. Klar kostet eine gute Energiespaarlampe viel Geld, oder ne LED und das licht ist auch nicht so schön, wie gewohnt, aber mit einer Disziplinierten Haltung sind mindestens noch 30% Einergieeinspaarungen in den nächsten 10 Jahren drin.
Was wir jedoch mitnehmen sollten, dass die Geld die Sicherheit klar dominiert. Und das ist auch genau der entscheidende Faktor, warum wohl die Sicherheit bei uns nicht ideal gewährleistet ist.
Bin momentan auf einer Tagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und da geht es unter anderem auch um die Energiepolitik.
Ich habe mir aufgrund der aktuellen Lage am Montag den letzten Vortrag des genannten PDFs angehört.
http://www.dpg-verhandlungen.de/2011/dresden/ake2.pdf
ähnlich dem folgenden etwas älteren:
http://www.ier.uni-stuttgart.de/publikationen/pb_pdf/Voss_Stuttgart_2009_06.pdf
Primäre Aussage: Rechnet man die Kosten für die Umwelt, CO2, Menschenschäden Super-Gau etc...
dann kommt uns die Kernkraft am günstigsten. Zum mitschreiben: Also Menschenleben=Euro Betrag. Das läuft unter Soziale Kosten, aber egal.
Es waren weitere 300 hoch ausgebildete Physiker mit im Hörsaal, und gleich nach dem Vortrag kam die Frage, ob die Kosten für die Entsorgung der Radioaktiven Produkte schon mit eingerechnet sind. Die Antwort kam Prompt mit der Argumentation, die Betreiber zahlen jetzt schon einen gewissen Prozenzsatz von den Einnahmen in Rücklagen für die Lagerung. Aber, und jetzt kam der wichtigste Satz:
Da im moment die Kosten für die Entsorgung und Lagerung noch nicht abzuschätzen sind, wurden die aus der Berechnung herausgelassen.
Mich würde interessieren, wer die Studie in Auftrag gegeben hat.
Selbst staatliche Stellen bleiben, so scheint es, nicht ohne Finanzielle Spritzen.
Montag eine Stunde später, ein Vortrag über die Entsorgung von Atommüll:
Hierbei werden verschiedene Ansätze verschiedener Länger verfolgt, doch zuerst zu den Grundzügen in aller Kürze:
Die Verbrauchten Brennstäbe müssen geschützt an einem Ort für ein Maximal 1.000.000 Jahren aufbewahrt werden, damit die Restradiaktivität unbedenklich wird. Dabei ist Wassereindringen und dadurch Verteilung das schlimmste Problem, jedoch reagieren die Stoffe teilweise auch Chemisch mit den Behältern, die die Sachen sicher verschließen sollen. Wer wissen will wie es funktioniert, der kann mal unter Kastor Behälter schauen.
Aber zum Problem Endlager und den jeweiligen Ansätzen:
Momentane Norm ist, dass die Behälter 500 Jahre halten müssen. Ein Abschluss von der Biosphäre muss gewährleistet sein. Die Behälter an sich, brauchen auch einen gewissen Sicherheitsabstand.
Deutschland versucht Salzbergwerke. Da gibts auch zwei Möglichkeiten: Entweder alles zuschütten, oder offen lassen, damit man eine Rückholoption hat. Vor und Nachteile:
Offen:
+ Rückholoption, Technik kann in Zukunft verbessert werden, vielleicht gibts dann eine Möglichkeit zur Entsorgung.
- Leichter Wassereintritt
- Wichtig: Leichter Menschenzutritt: Man weiß nicht, ob nicht in ein paar Hundert Jahren wieder in Diktator herrscht, oder sonstiges.
Zu:
+ Kein unbefugter Zutritt, relativ sicher für Wassereintritt.
- Unkontrollierte Beschädigung möglich
- keine Rückholoption
Finnland:
Selbige Idee, nur in Kranit.
USA:
Oberflächenlagerung für Rückholung:
-Leichter Zutritt
Vorteil:
Momentan sind Reaktoren in der Forschung, die im Sogenannten Unterkritischen Zustand Arbeiten, d.h. die Sicherheit ist erhöht, und die Alten Brennstäbe können genutzt werden, um die neuen Kraftwerke zu betreiben. Geplante Umsetzung im Jahre 2030.
Wen es interessiert, der kann mal in Google Gen 4 Atomkraftwerke eintippen.
Was man sicher nicht außer Acht lassen darf, bei der ganzen Debatte:
Co2, Klimaerwärmung, und auch Krebsschäden durch Kohlekraftwerke etc. Auch hier gibt es starke "Soziale" Schäden.
Zu den Erneuerbaren Energien: Hier geht es nicht um Herstellungskosten von Solarzellen, oder Windkraftwerken: Der Limitierende Faktor ist ganz klar: Die Materialien die dabei verwendet werden sind erschöpflich.
Der Einsatz von Li in Battieren wird in 80 Jahren den Weltvorrat von Litium aufbrauchen. Und jetzt haben wir noch keine Elektroautos.
Die Frage auf welches Pferd man setzten soll ist, selbst wenn man mehr Einblick in die Technik hat, sehr schwer.
Das größte Potential das wir im moment haben ist ganz klar Sparen: Am Strom und an der eigenen Bequemlichkeit. Klar kostet eine gute Energiespaarlampe viel Geld, oder ne LED und das licht ist auch nicht so schön, wie gewohnt, aber mit einer Disziplinierten Haltung sind mindestens noch 30% Einergieeinspaarungen in den nächsten 10 Jahren drin.
Was wir jedoch mitnehmen sollten, dass die Geld die Sicherheit klar dominiert. Und das ist auch genau der entscheidende Faktor, warum wohl die Sicherheit bei uns nicht ideal gewährleistet ist.
Zuletzt bearbeitet: