du verwechselts da was. ein bauunternehmen baut dir auch ein komplettes haus auf einen grundstück und die kosten sind genau wie bei einen bauträger sehr genau abschätzbar. grundsätzlich kannst du davon ausgehen, das eventualitäten die ein unternehmen zu tragen hat, dich teurer zu stehen kommen, als wenn du es im nachhinein bezahlts. (unternehmierisches risiko trägt immer der kunde)
eine fertigstellungsgarantie inkl. strafzahlungen hatten wir genauso. und wieso nur 7 zahlungen laut maklerverordnung? je mehr und je später desto besser ist es im grunde für dich. da liegt doch auch ein echter vorteil beim bauträger, er muss sich an die prozentualen zahlungen nach der verordnung halten. bauunternehmen kassieren vornerum gerne mehr ab bis am ende die teuren letzte teile quasi kostenfrei gibt(weil vorausgezahlt).
bauträger unterscheiden sich vom bauunternehmen wie folgt:
bauunternehmer bauen auf DEINEN grundstück ein haus. du bist jederzeit eigentümer von allen was sich auf deinen grundstück befindet und hast theoretisch auch direktionsrecht (wenn die pfuschen wirfst du sie von deinen grundstück). keiner kann dir den aufenthalt verbieten und du kannst alles solange und ausgiebig angucken wie du möchtest (solange du die arbeiten nicht verzögerst-mehrkosten). als eigentümer auf deinen grundstück kannst du bei einer pleite des bauunternehmens auch selber weiterarbeiten. er interessieren dann nur vertragliche aspekte und natürlich das liebe geld. wer mit einen bauunternehmen baut zahlt normal auch nur die grunderwerbssteuer auf das nackte grundstück (wenn bauunternehmen und grundstücksverkäufer 2 personen sind). für probleme beim bau die das bauunternehmen nicht zu verantworten haben zahlst du nach aufwand. das wären die eigentlich immer auftretenen höheren kosten durch die erdarbeiten, welche beim bauträger aber ganz sicher auch anfallen oder extrem großzügig aufgerundet werden im gesamtpaket(kann ich mir nicht vorstellen). aber das wars eigentlich auch schon an speziellen ausgaben, die man beim bauunternehmen extra zahlen muss. alles andere sind bemusterungen die bei einen bauträger auch anfallen (bessere wc teile, fliesen, mehr steckdosen usw...)
beim bauträger kauft man das haus mitsamt grundstück erst ganz am ende. es gibt zwar vorher schon nen notartermin und hüh und hot (die bank will ja ihre sicherheit), trotzdem wirst du erst mit fertigstellung des hauses offiziell eigentümer des grundstückes mit haus. du darfst das grundstück und haus also genauso betreten wie das deines nachbarns: theoretisch gar nicht. praktisch weint er meistens nicht rum und jeder bauherr will natürlich gucken was dort abgeht. ihr habt gegenüber den handwerkern aber überhaupt keine handhabe und könnt niemanden so einfach rauswerfen. dafür müßte theoretisch ein bauträger sich um den ganzen papierkrieg für die hausanschlüsse kümmern und auch abwasser usw... das ist natürlich ein komfortgewinn, muss aber auch bezahlt werden. je nachdem was man beruflich macht lässt sich sowas auch sehr gut "in eigenleistung" erbringen. ich weis gerade nicht genau, wie das mit der pleite und den grundstück beim bauträger aussieht. kann ich mir aber nicht so "einfach" wie beim bauunternehmen vorstellen. theoretisch ist der bauträger noch eigentümer und es wäre konkursmasse. wahrscheinlich gibts da irgendeine klausel, ansonsten wären die käufer ja richtig am arsch.
bei euch ist das speziell. dem bauträger gehört ein ganzes neubaugebiet und ihr könnt nur über diesen dort bauen. bauträger hat man meistens weil man es muss(wenn man dort wohnen möchte), nicht weil man es will.
Man hat auch so viele 100 Einzelpositionen und so viele verschiedene Ansprechpartner und Firmen. Extra Kosten wie Baustrom, Bauwasser, Ausmessen des Grundstücks, Aushub des Erdreiches, Kosten für einen Kran, Kosten für einen Schwerlasttransport (bei Fertighäusern), Kosten hier und Kosten dort.
all diese kosten zahlst du im gesamtpaket auch! und zwar aufgerundet weil das unternehmen das risiko trägt.
z.B. kann beim Grundstück alleine schon 100 Dinge passieren. Da kann eine Fliegerbombe gefunden werden, oder Granit, oder eine römische Ruine oder oder oder. Dann explodieren auf einmal die Kosten.
nahezu alles punkte die der bauträger vertraglich auf euch abgewälzt hat oder wenn nicht, mal wieder mit in den preis einfliesst.
Es sind so viele Faktoren die man nicht beeinflussen kann und die man auch nicht genau beziffern kann. Man müsste noch einmal 100.000€ in der Hinterhand haben für nicht kalkulierte Extrakosten.
egal wie du baust, du brauchst hintenraus reserve. häufig sagt man pauschal 10%, was aber je nachdem schon recht viel ist. wenn du fertig bist mit bemustern und auswahl ALLER kriterien (inkl. mehrkosten erdarbeiten) solltest du etwa 10-15000 überhaben. die verschwinden nämlich am ende des baues ganz plötzlich
und sollte echt was überbleiben packste das in die erste sonderzahlung zurück (ist noch nie vorgekommen^^). und denk an die außenanlage. die kostet wirklich 20000€+. auffahrt+carport= 15000 euro weg
und da sind keine superdeluxe 100x100 terrassenplatten mit drin
Wir haben trotz der höheren Grunderwerbssteuer durch den Bauträger ca 10k gespart, da wird dadurch das grundstück für 120 pro qm bekommen haben anstatt der normal hier üblichen 160 bis 170 Euro.
ein beleg dafür das bauträger eher unbeliebt sind. das unternehmen lockt die kunden durch bessere grundstückspreise. klappt natürlich dort am besten wo bauland knapp ist.
wie schon etliche male gesagt, bei uns gibts baugebiet ohne ende, so das hier auch niemand mit einen bauträger baut. wüßte nichtmal ob wir sowas hier im umkreis von 50km haben. ist aber auch etwas schade weil ich auch gerne ein reihenhaus gekauft hätte. so ist das nun aber auch gut