Hallo zusammen, ich schreibe Euch, da ich einen sowohl kaufmännischen als auch emotionalen Rat bzgl. evtl. Hauskauf gerne von Euch Immobilien-Erfahrenen hätte.
Zu mir:
Gerade 26 Jahre alt, unbefristeter Arbeitsvertrag seit Ausbildung 2013, verdiene knapp 65k€ Stkl. 1 (dieses Jahr hoffentlich ein Stück mehr), lebe mit meiner Lebensgefährtin + Bengalen in meiner ETW zusammen.
Ich habe vor knapp 5 Jahren eine ETW -Baujahr 2007 2 Familienhaus, im 2. Ausbildungsjahr im Wege einer Zwangsversteigerung erworben. Es war ein Rohbau, alles neu, neben der Ausbildung war das als Bauleiter schon stressig, war aber eine spannende Zeit und hat sich gelohnt.
Investiert knapp (inkl. Umbau) 130k€ inkl. Nebenkosten und Küche. 75qm, mit Balkon, eigenem Eingang +Treppenhaus + Heizungsraum. Sollte nun 180k+€ wert sein.
Wohne zwischen Köln Bonn, ziemlich zentral.
War im Nachhinein sehr positiv, noch positiver wäre es, wenn ich nicht in crypto sondern Sondertilgungen investiert hätte.
Naja habe ich raus gelernt, nie wieder..
Offen sind noch rund 95k€.
Jetzt sind wir (sie wird nun 27, Beziehung seit knapp 2 Jahren) in einem Alter, wo man ggf. schon zeitnah Kinder bekommen könnte. Kinderwunsch besteht –alle im Freundeskreis oder ehemalige Mitschüler werden plötzlich schwanger, Geplant ist aber nichts.
Lebensgefährtin hat den AG letztes Jahr gewechselt, hat um die 40k€ verdient, nun seit paar Tagen unbefristet übernommen. Wie sich ihr Gehalt im Außendienst entwickelt kann ich schlecht beurteilen..
Nun stellt sich mir die Frage, ob es zurzeit die „richtige“ Zeit ist etwas zu kaufen.
Mein Plan war eigentlich EK aufbauen, dicke Bausparer mit 1,4% machen und auf eine Zwangsversteigerung in ein paar Jahren warten.
Da ich selber in der Finanzdienstleistungsbranche arbeite-also generell etwas vom Thema verstehe, hatten wir letztens eine intensive Bauspar. Schulung. Tenor vom ganzen nach Statistiken, Wohnbedarf usw. eher in Richtung Preise werden sich in den nächsten Jahren eher nicht erholen, ggf. ganz im Gegenteil.
Da ich zwischen Köln und Bonn wohne, merke ich, dass die Preise hier explodieren.
Und ich habe Sorge, dass falls eine Schwangerschaft in 1-2 Jahren (egal ob geplant oder nicht geplant, sowas kann ja auch ausversehen entstehen) kommt, man Stress hat und auf Teufel komm raus ein Haus suchen muss. Da die Wohnung keinen freien Raum mehr für ein Kinderzimmer hätte.
Das „Problem“ ist nur, dass mir bzw. uns an der Wohnung nichts fehlt. Klar Garten wäre toll, aber sonst sind wir hier happy.
Jetzt hätten wir ein Objekt BJ. 1967, freistehend, 93qm und 700qm Garten in einer vernünftigen Lage. Preis 260k€. Muss dicke 120€ reingesteckt werden um auf das „Niveau“ meiner Wohnung zu kommen. Hätten privat durch die Familie meiner Lebensgefährtin einige Handwerker, wodurch sich ggf. die Umbaukosten doch nicht so hoch gestalten würden.
Doppelhaushälfte mit 100qm Wohnfläche und 200-300qm Grundstück fängt hier sonst bei 450-500k an..
Anbau Richtung Terrasse für mehr qm stelle ich mir ggf vor, Kosten nicht einberechnet.
Im Garten steht noch ein „Schwimmbad“, gemauert, evtl. Ausbaureserve, ob der Bau schwarz ist, kann ich nicht sagen.
Ek besteht so gut wie nichts.
Meine Bedenken sind also:
Kauf:
-Finanzieller Druck besonders Übergangphase
-Nachmieter suchen /ggf. Leerstand
-Man bindet sich örtlich „für immer“, ist es unser „Traumhaus“?
-Stress und Zeitaufwand durch Kernsanierung Weniger Gehalt, da weniger Außendienst möglich (bei uns beiden) Finanzieller Stress Auswirkung auf Beziehung
-Eigentlich kein Bedarf, da glücklich mit aktueller Immobilie
-Keine Ehe, Sicherheit?
-Weitere Verpflichtung am Bein, durch finanziellen Aufwand wahrscheinlich deutlich weniger Urlaub Hobbies usw.
-Gehalt von Lebensgefährtin noch nicht richtig planbar
Warten:
-Sorge, dass plötzlich Kauf nötig ist
-In einigen Jahren Preise wesentlich höher ggf. findet man nichts Schönes
-Bei Geburt Kind, Stress da Wohnung zu klein
Rat von Eltern, die selber ein EFH mit rund 120qm haben:
-Schulden abbauen, EK aufbauen, Gehalt steigern und in 1-2 Jahren schauen
Dazu zu sagen ist, dass sie –obwohl ein unglaubliches Vertrauensverhältnis herrscht, ihr Haus nicht weiter bzw. noch mehr als Sicherheit hinterlegen würden. Was nötig war, da ich Azubi war und dies verstehe ich voll.
Da ich aber schon immer nach „mehr“ gestrebt habe, denke ich dennoch schwer drüber nach, habe nur Angst, dass es momentan der falsche Zeitpunkt ist..
Wie Ihr raus lest, wäre der Kauf rein finanzieller Natur, um später ggf. einen finanziellen Vorteil zu haben, also aus kaufmännischer Motivation raus. Dass Abreißen, das Planen und der Aufbau von „Etwas“ mich reizt und freuen würde brauche ich Euch Männer nicht erzählen
Da war sehr viel Privates, ich hoffe, dass es aber hilft meine Gedankengänge nachzuvollziehen.
Vielleicht wart oder seid Ihr in einer ähnlichen Situation und könntet objektive Ratschläge geben, würde mich sehr freuen!