Zunächst einmal wollen wir auf die zahlreiche Kritik reagieren, warum Hardwareluxx überhaupt von einem Hersteller erstellte oder in Auftrag gegebene Benchmarks veröffentlicht:
Der Drang nach Informationen zu den neuen Prozessoren seitens der Leser spiegelt sich am Interesse der News wieder und gibt uns Recht darin, eine Erwähnung und Aufarbeitung der Zahlen vorzunehmen. Mehrfach haben wir erwähnt, dass es sich um durch Intel in Auftrag gegebene Benchmarks handelt und im verlinkten PDF sind alle Testbedingungen aufgeführt.
Wir müssen uns allerdings auch den Schuh anziehen nicht genauer auf die Umstände der Hersteller-Benchmarks eingegangen zu sein. Die Wahl der Benchmarks sind bei solche Vergleichen immer wieder ein Kritikpunkt, da durch eine entsprechende Auswahl ein bestimmter Hersteller bevorzugt werden kann. Auch sind die genutzten Testszenen nicht immer ideal gewählt, da wir die Werte aber nur wiedergeben und keinesfalls als unabhängig dargestellt haben, liegt es primär nicht an uns die Auswahl als solches zu kritisieren.
Viel gravierender scheinen die weitere Nachlässigkeiten des Tests zu sein. So wurden für den Arbeitsspeicher Einstellungen und Konfigurationen gewählt, die den Intel-Prozessoren gut liegen, mit denen AMD aber so seine Schwierigkeiten hat – die Stichwörter hier lauten Bank-Interleaving und höhere Latenzen. Zudem scheint das Multicore Enhancement mal aktiviert und mal deaktiviert gewesen zu sein, was direkte Vergleiche innerhalb der Intel-Prozessoren schwierig macht. Anstatt immer den gleichen Kühler zu verwenden, was mit entsprechenden Adaptern für den jeweiligen Sockel möglich gewesen wäre, wurden zudem unterschiedliche Kühler verwendet, was Auswirkungen auf das Temperatur- und Taktverhalten gehabt haben könnte.
Den größten Einfluss aber könnte die Tatsache gehabt haben, dass Principled Technologies, das von Intel beauftragte Unternehmen, für alle AMD-Prozessoren den Game Mode verwendet hat. Was bei den Ryzen-Threadripper-Prozessoren für Gaming-Benchmarks durchaus Sinn macht, bedeutet für den Ryzen 7 2700X allerdings, dass nur einer der zwei CCX und damit nur vier der acht Kerne aktiv sind.
Wie bereits in der ursprünglichen News erwähnt: Hersteller-Benchmarks oder solche die von einem Hersteller in Auftrag gegeben wurden, sind immer mit Vorsicht zu genießen. Man kann Intel bzw. Principled Technologies (noch) keine bewusste Täuschung vorwerfen, als Hersteller sollte man aber ein besonderes Auge darauf haben, dass solche Vergleiche fair angestellt werden.