Hallo Seemann!
Dein Artikel war es, dass ich mich nun hier persönlich angemeldet. Ironischerweise kam ich zu deinem Artikel über einen Link, der in einem Mac Blog (fscklog.com) zu finden war und dort auch gern ge-Fanboy-ed wird ;-)
Ich besitze seit letztem Jahr ein weisses Plastik-MacBook. Auch wenn mir der Kleine viel Spaß bereitet, gibt es Dinge, die ich an ihm "hasse". Den Schritt, den Apple nun getätigt hat, von Plastik auf Alu umzustellen, begrüße ich. Ich habe mir sogar überlegt, ob ich mir ein neues Alu-MacBook nicht zu legen möchte. Aber die Nachteile (höherer Preis, Garantie muss wieder gekauft werden, neue Adapter, Kinderkrankheiten der 1. Revesion, schlechtes Display, Spiegelungen, ...) überwiegen mehr als die Vorteile (stabileres Gehäuse, bessere Grafikkarte).
Generell finde ich es nicht schlimm, wenn ein Notebook mehr als 1000 Euro kostet. Warum? Der Preisverfall ist heute enorm, wenn man die Preise von z.B. vor 10 Jahren anschaut. Heute bekommt man ein ordentliches Notebook schon um die 600 - 800 Euro. Da fragt man sich natürlich, woran da gespart wird? Spätestens wenn man das erste Problem hat (Lüfter zu laut, DVD-Laufwerk kaputt, Ärger mit dem Service, und und und ...), wird man sich fragen, ob es nicht besser gewesen wäre, etwas mehr auszugeben und ein zuverlässigeres Notebook zu haben, was weniger Ärger macht. Wenn man dann schon gut 2000 Euro ausgibt (was beim teuren MacBook Pro zutrifft) dann könnte man auch was hochwertiges erwarten. Aber das wäre zu naiv ;-) Aber dazu gleich mehr...
Das Hauptzugpferd von Apple ist MacOSX. Für mich ist es eine gute Kombination aus Windows und Linux/Unix. Warum? Ich habe vor kurzem Linux Mint auf einen alten 1 GHZ Rechner mit 512 MB Arbeitsspeicher installiert. Ich war begeistert, denn obwohl dieser Single-Core-CPU alles andere up-to-date ist, lief Linux Mint mit vielen optischen Gimmicks, wie man es aus OSX kennt. Alleine Windows XP bringt den kleinen Barebone und seinen Lüfter zum Schwitzen, wenn man alle optischen Gimmicks anmacht. Linux Mint hingegen nicht. Auch wird es nach 2 Stunden nicht träge, wie bei Windows. Nur krankt Linux Mint an dem, woran eigentlich die meisten Linux-Distributionen kranken: Zwar gibt es ne ordentliche Anzahl an Software, benötigt man "Spezialsoftware", so ist diese meist nur in der Windowswelt zu finden (oder nur bei OSX, z.B. das Musikprogramm Logic, dass es seit Version 6 nur noch für Macs gibt). Und den Umweg über eine VM Ware möchte ich mir ersparen, denn eine VM Ware wird die nie Leistung eines nativen Betriebsystems erreichen.
Glücklicherweise erfreut sich OSX immer mehr einer größeren Softwareauswahl. Auch große Firmen wie Adobe oder Microsoft entwickeln ihre Produkte für den Mac. Zudem empfinde ich, ist OSX weniger resourcenfressend als Vista, welches ich als BootCamp auch dabei habe. Das größte Plus ist für mich die Virenfreiheit. Sobald ich bei Windows einen Virenscanner installiere, geht die Leistung meist auch gleich mit in die Knie. Sobald ich was von der Festplatte auf die USB Festplatte kopiere (oder via WLAN), dann ist die Übertragungsrate deutlich langsamer, weil der Virenscanner alles überprüfen muss. Das nervt. Norton & Karspersky haben mich das Fürchten gelehrt. Mein alter PC (vor meinem MacBook) ist daran fast "gestorben" ;-) Wie lange das mit der Virenfreiheit so bleiben wird, steht in den Sternen. Aber zahlreiche Tests oder Wettbewerbe zeigen deutlich, dass OSX vieles ist, aber eins ganz sicher nicht: Fort Knox! Gerade die Sicherheitslücken sind teilweise eklatanter als bei Vista. Und wenn mal eine solche Sicherheitslücke geschlossen wird, wird man von Apple nicht einmal vernünftig darüber informiert. Die Informationspolitik dieser Firma ist sowieso der Hammer, ich kenne keine andere Firma, die sich sowas erlauben könnte..
Zurück zu den MacBooks: Ein beliebtes Argument von Mac-Usern ist, dass es gut ist, dass Apple alte Zöpfe schneidet, wie auch hier geschehen. In Bezug auf die neuen MacBooks lautet dies: Kein Firewire, Mini-Displayport, usw. Im Prinzip finde ich es sogar gut, dass es nur noch eine Übertragungsschnittstelle gibt, nur leider hat man aus meiner Sicht mit USB die falsche genommen. Aber nicht das bessere System gewinnt, sondern welches kostengünstiger ist (ein schönes Beispiel aus früheren Tagen wäre da Betamax vs. VHS). Ich hab irgendwo gelesen, dass man für Firewire höhere Lizenzkosten tragen muss als für USB. Man bedenke, eine Firma wie Apple, die eine solche Marktmacht besitzt, hätte sich querstellen können und nur Firewire unterstützen können, wie sie es früher schon gemacht haben. Aber um den Gewinn zu maximieren, schubst man gerne das eine oder andere weg. Zwar gibt es noch im MacBook Pro Firewire 800, aber das wird auch eines Tages wegfallen, da bin ich mir ziemlich sicher. Man hat die Pro-Benutzer schon mit einigen Dingern verärgert, da hat man sich wohl als Konsession dazu entschieden, Firewire beizubehalten. Beweisen kann ich es nicht, nur vermuten. Das Gleiche gilt für Displayport. Obwohl HDMI MEHR verbreitet ist als Displayport, hat man sich gegen HDMI entschieden, weil man dort mehr Lizenzgebühren entrichten müsste. Halten wir also fest, USB ist mehr verbreitet, und wird genommen. HDMI ist mehr verbreitet, wird aber nicht genommen. Anders als mit Kosten ist diese seltsame Entscheidung nicht zu erklären oder?
Naja, wie dem auch sei: Ich würde auch gern ein Pro-Modell nehmen. Weil es das bessere Display hat (auch wenn verspiegelt). Und die bessere Grafikkarte, aber es ist halt kein 13,3 Zoll. Man könnte ja auch das MBA nehmen, das einen deutlich besseren Bildschirm besitzt (und zudem das alte Trackpad, das neue Klicken geht ja ma gar nicht), aber das sind mir dann ZUVIELE Kompromisse, die man eingehen müsste. Geschweige denn der Preis, der das Preisleistungsverhältnis auch schlecht wiederspiegelt. Zumindest für mich. OK, ich wäre sogar bereit 2000 Euro für das Pro Modell auszugeben. In Bezug auf 3 Jahre gesehen, ist das keine so schlechte Investition. Aber es bleibt ja nicht bei den 2000 Euro, leider. Garantie, Adapter, sonstiges Zubehör lassen einen viel tiefer in die Tasche greifen als es einem lieb sein kann. Da lohnt es sich sogar mehr, auf die Auslaufmodelle zu setzen, die zum Glück deutlich günstiger sind
Lange Rede, kurzer Sinn, Fazit: Der Schritt hin zum Alu für die MacBooks ist gut, aber das wars auch schon. Wie du, Seemann, schon sagtest, großartige Innovationen gibt es nicht, die einen Wechsel vom alten MacBook zum neuen rechtifertigen würden. Gerade das Display ist für mich das A und O eines jeden Notebooks. Ausgerechnet dort das Geld zu sparen (aber irgendwie machen es ja fast alle Hersteller oder sollte man sagen, alle?), ist leider gängige Politik.
Seemann, mach bitte weiter! Deinen mit Herz geschriebenen Artikel empfehle ich jeden, zumal dieser so in einem Apple Forum nie zu finden sein wird. Ich wurd auch schon mit Nichtbeachtung gestraft, als ich mal Vista gelobt habe ;-) Auch wenn an der einen oder anderen Stelle die Objektivität fehlt (was aber in einem Forumsbericht durchaus verzeihlich ist, im Gegensatz z.B. zu einem Zeitungsbericht), freue ich mich über weitere tägliche Meldungen