Test: epomaker VIAL-USB-Adapter
Dieses nette, kleine Spielzeug kostet 19.99 USD und kommt versandkostenfrei nach DE, dafür kann man es ja mal mitnehmen, dachten der
@Boggle und ich. Es kommt in durchsichtiger Miniatur-Tupperdose und winziger Anleitung, die zum Lesen benötigte Lupe fehlt leider. Das Gehäuse ist aus Alu und hochwertiger als der durchschnittliche USB-Stick für drei Euro füffzig.
VIAL laden und installieren als Schritt 1 der Anleitung ist bei den Meisten hier vermutlich schon erledigt. Den 'instructions for use' sollte man folgen, insoweit der Reihenfolge, erst den Stöpsel einzustecken und dann erst eine Tastatur zu verbinden, sonst passiert nämlich genau nichts. Apropos, VIA (das ohne L!) erkennt den Stick - wie könnte es anders sein - nicht.
JSON-File für sideload ist mir aber auch nicht über den Weg gelaufen.
VIAL zeigt ein Board größer als Fullsize an, 110 oder 120%, mit Medientasten oben rechts und einem überbreiten Numpad. Mangels entsprechender Hardware kann ich das leider nicht ausprobieren. Wenn jemand will ...
Am USB-Host meldet sich der Stick als "LiGuo Studio LGK EasyLink" an, mit dem großen Versprechen, zwei Tastaturen und zwei Mäuse simultan zu unterstützen. Warum ich Maustasten neu belegen sollte, erschließt sich mir bisher nicht, aber kommt ja vielleicht noch. Jedenfalls hatte ich bis jetzt nicht die Courage, einen USB-Hub hinter den Stick zu klemmen.
Stecken wir mal 'ne Tastatur ein. Es dauert ein paar Sekunden länger als gewöhnlich, bis evtl. vorhandene Status-LEDs leuchten und man lostippen kann. Eine Verzögerung oder Verschlucken von Anschlägen kann ich nicht feststellen, vermehrte Tippfehler auch nicht.
Zuerst zum Test herhalten mussten die Boards die nicht programmierbar sind, allen voran die G80-3000, deren PCB nur 2KRO und keine Windows-Taste hat.
LGui
auf R-
Ctrl
funktioniert einwandfrei, genau wie alles andere laut Screenshot, auch der Wechsel auf Layer 1 und Numpad auf den Alphas. Auch ein Macro habe ich durchlaufen lassen.
Aber: Ob dem Stöpsel ein bestimmtes Board schmeckt oder nicht, entscheidet er sofort nach dem Einstecken; entweder es funktioniert alles oder das Board stellt sich tot. Im Einzelnen:
Cherry / ebastler E80-1800 = ja
Cherry G80-3000 = ja
HHKB PD-KB420W (Zerberus-µC) = ja
KBD8XMKII = ja
Keychron Q8 =
nein
NCR80 = ja
NYM84 (YMD75rev2) = ja
Rect44 = ja
Southpaw75 (Pro-Micro) = ja
TEX Shinobi (USB-C) = ja
TEX Shura (USB-C) = ja
Tofu65 (KBD67rev2) = ständige re-connects, blinkt sich einen Wolf
Unicomp Mini M = ja
Uniqey Q100 = ja
Varmilo MIYA =
nein
Vortex TAB60 (USB-C) = ja
XD60 = ja
XD96 = ja
Zum Teil überraschend, welche Exoten funktionieren, der weit verbreitete ATmega32u4 dagegen teilweise nicht. Ein System kann ich dabei nicht erkennen. In der Anleitung steht: "VIAL USB can only support 6KRO." Das könnte erklären, warum die MIYA und die Tofu nicht erkannt werden, denn beide können NKRO. Aber: Die Shura wird erkannt und unterstützt auch NKRO.
Bei den Boards, die auch ohne Stick schon mit VIAL laufen, werden kleine Kämpfe ausgefochten, welches Layout gerade en vogue ist. Insgesamt gefällt mir das Teil gut, vor allem um die Vintage-Bretter programmierbar zu machen, ohne das PCB zu tauschen, QMK neu zu flashen oder den
PowerToys Tastatur-Manager zu bemühen.