Als ich auf dem Boden aufschlug, blieb mir die Luft weg. Ich spürte jeden Quadratzentimeter meines Körpers der Kontakt mit dem Asphalt bekam, ich hörte mein Wimmern und meine Gebete unterm Helm, als ich mich nach Luft ringend auf dem unbarmherzigen Untergrund dutzende Male überschlug und dahinrutschte. Binnen weniger Sekunden war mir in diesem Moment klar, dass ich wohl sterben würde – das war weit schlimmer, als alles, was mir bisher widerfahren war. Meine Augen waren geschlossen, nachdem ich mehr als 160 Meter am rauen Asphalt dahingeschlittert war und endlich zum Stillstand kam. Ich verlor während der ganzen Aktion nicht das Bewusstsein – ich erinnere mich jedoch, dass ich mir gewünscht hatte, es wäre so.
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die täglichen Verbandwechsel. Wenn ich nur dran denke, dreht es mir heute noch den Magen um. An den Stellen, die von den Ärzten nicht innerhalb der ersten drei Wochen mit frischem Gewebe bedeckt werden konnten, also auf Rücken, Brustkorb, Flanke und Oberbauch mussten täglich die Verbände gewechselt werden, um die Wunden sauber zu halten. Die Verbände ersetzten mir bis zur Operation der betreffenden Stelle meine Haut. Und so fühlte es sich auch an – jeder Verbandwechsel war, als ob man die Haut abgezogen bekäme.