@Bremsenicht
Das was HD-Tach da misst, ist schon korrekt. HD-Tach ermittelt lediglich die sequenzielle Transferrate. Viele machen aber den Fehler, so wie du, die Transferrate einer Platte als einzigen Leistungsindikator anzusehen. Das ist falsch. Eine Raptor ist bei dieser Transferrate nicht viel schneller als eine gewöhnliche 7.200er ATA Platte. Allerdings sagt diese sequenzielle Transferrate alleine nicht allzu viel über die tatsächliche Leistung einer Festplatte aus. Andere wichtige Faktoren sind die Zugriffszeit und die Cache- sowie allgemeine Firmware-Optimierungen. HD-Tach ermittelt zwar separat auch die mittlere Zugriffszeit der Platte, um die Festplattenleistung unter Praxisbedingungen einschätzen zu können, müssen aber die sequenzielle Transferrate, die Zugriffszeit und die Optimierungen zusammen betrachtet werden, nicht getrennt. Das macht zum Beispiel der Anwendungsindex der c't. HD-Tach listet lediglich zwei dieser Leistungseigenschaften einzeln auf, was nicht weniger richtig ist. Man muss sie nur deuten können.
Je nach Anwendungsgebiet kann die Zugriffszeit wichtiger sein als die sequenzielle Transferrate. Andererseits kann auch die Transferrate mehr Einfluss auf die Leistung haben. Je nachdem was der Anwender mit seinem Rechner macht. Bei Video- oder Bildbearbeitung, wo zum Teil sehr große zusammenhängende Dateien geladen und gespeichert werden, wird die Platte mit der höheren sequenziellen Transferrate die Nase vorn haben. Bei anderen Anwendungen oder allgemein im Windowsbetrieb, wo mit sehr vielen sehr kleinen Dateien gearbeitet wird, kommt es mehr auf die Zugriffszeit an.
Eine Raptor macht nicht ihre etwas höhere sequenzielle Transferrate schneller als andere ATA Platten, sondern ihre um einiges kürzere Zugriffszeit. Vergleiche die von HD-Tach ermittelte Zugriffszeit der Maxtor mit der der Raptor.
Da der Anwendungsindex innerhalb der ersten 40 GB einer Platte ermittelt wird, ist er nur zwischen gleich großen Platten vergleichbar. Andererseits zeigt er auf, dass sehr große ATA Festplatten durchaus innerhalb dieses Kapazitätsfensters schneller sein können als eine alte 74er Raptor. Beispielsweise kommt die 7K500 von Hitachi mit 500 GB auf einen Index von rund 29 und die 74er Raptor auf "nur" 23. Das liegt daran, dass der Bereich, in dem der Index ermittelt wird, bei der 500 GB Platte viel weiter vorne, im schnellen Außenbereich, liegt als bei der Raptor. Das hat zur Folge, dass die durchschnittliche sequenzielle Transferrate und die mittlere Zugriffszeit (innerhalb dieses Bereichs) besser ist, als über die gesamte Festplattenkapazität gemessen. Der Weg, den die S-/L-Köpfe hinter sich lassen müssen, um diesen Bereich abzudecken, ist bei der Hitachi einfach um einiges kürzer.