trotzdem stimme ich denen zu die meinen man sollte sich (mit dem Vorbild der lighting karte) eher selber eine 12phasen spannungsversorgung zusammenlöten die dann wirklich flexibel einsetzbar und steuerbar ist.
Das kann auch wirklich nur jemand vorschlagen, der noch nicht so viel mit Hardwareentwicklung zu tun hatte.
Ich kann gerne die Schritte mal beschreiben, die notwendig wären, um eine solche Spannungsversorgung selber zu designen und zu entwickeln:
- Recherche nach dem geeigneten Schaltregler (viele Regler in diesen Konfigurationen sind Spezialanfertigungen und nicht frei verfügbar, da haben wir schon da erste Problem!)
- Datenblatt ausführlich studieren
- Auswahl der Bauelemente (Spulen, Kondensatoren, Beachtung von EMV, sowohl Emmission, als auch Störfestigkeit)
- Verfügbarkeit der Bauelemente überprüfen (schon mal privat 12 Spulen und 24 Kondensatoren und Widerstände bestellt und dann auch noch genau die, die man braucht? Ein Ding der Unmöglichkeit... erstens bestellt man privat, zweitens in enorm kleinen Stückzahlen, drittens wirds enorm teuer... und fangt mir bloß nicht mit conrad und reichelt an)
- einen Schaltplan entwickeln
- im Idealfall bekommt man für alle Bauelemente und vor allem dem Regler ein Modell und kann simulieren, das dürfte aber in den wenigsten Fällen möglich sein.
- zum Schaltplan ein möglichst gutes PCB entwickeln, das allen Regeln gerecht wird
- PCB herstellen lassen, sowas steckt man sich nicht daheim auf dem Logiboard zusammen. Mindestens vierlagig, clerance 100-150um, kleine vias, Kosten ab 300-500€.
- Bauteile bestellen
- PCB bestücken
- testen und in Betrieb nehmen
- in der Regel ist wegen weiteren Optimierungen und kleinen Fehlern ein Redesign nötig, zack nochmal Bauelemente und noch ein PCB bestellen (kann mir keiner erzählen, dass er ein solches Projekt von 0 aus dem Boden stampft und dann keine Fehler macht bzw. der Ripple und alles gleich perfekt ist, unmöglich!)
- das neue PCB bestücken
- wenn man dann alles richtig gemacht hat, funktioniert es endlich
- wenn man Pech hat, zeigen sich an der realen Graka vom Typ XY (vielleicht erst unter LN2) noch weitere Fehler, Schwächen im Design und man muss nochmal nachbessern, ein ganz natürlicher Prozess. Denn vielleicht gibt es dann bei LN2 Nebel um die 0°C noch ein anderes Problem... wer weiss das schon.
zur EMV: Was nützt mir ein Zombie der alleine funktioniert, aber direkt an eine Graka gelötet, diese dann nicht mehr richtig funktioniert, weil eine Harmonische der Schaltfrequenz auf die Datenleitungen überkoppelt und man nur noch Salat auf dem Bildschirm hat. Gerade bei Schaltreglern ist das nicht zu vernachlässigen... im Vorfeld berechnen geht einfach nicht. Das kann man nur step-by-step austesten. Es kann gut gehen, muss aber nicht... im schlimmsten Fall - Redesign!
Zur Bestellung: Wenn man gute Kondensatoren bestellen will mit einem extrem niedrigen ESR (und die braucht man auch für eine saubere Spannung) ist man nicht selten pro Kondensator 4-5€ los bei den geringen Stückzahlen. Denn wir bestellen ja nicht 10000 Stück! Das gleich Spiel bei den High-Current chokes und den MOSFETs mit niedrigem Rdson. Die Leistung soll ja zur GPU und nicht in Wärme an den Spulen/FETs abgegeben werden.
Das nur mal als kleiner Überblick.... es geht hier nicht um ein 5V ATMega Board, das man mit 10€ Bauteilen in einem Lochraster aufbauen kann. Da gehört eine ganze Menge mehr dazu.
Wer also immer noch vorschlagen möchte, dass man sowas selber bauen könnte, nimmt sich 500-600€ in die Hand und werkelt mal los. Machbar ist es freilich (ich mache den ganzen Tag auf Arbeit nichts anderes), man brauch nur das Kleingeld und die Zeit. Denn man kann ja nicht 8h am Tag daran arbeiten... sowas passiert in der Freizeit oder im Urlaub.
Da nehme ich doch lieber eine defekte Graka, die sonst in der Tonne landen würde, löte für 5€ zwei Linerarregler zusammen, entwickle etwas drum herum, zerschneide das Ding und bin fertig.... auf jeden Fall schneller und günstiger als eine Eigenentwicklung.
von wegen i2c.
macht das doch mit nem arduino, das läuft super auf dem atmega und dann könnte man das gleich intern verarbeiten und etwa über ein analogpoti regelbar und ein alphanumerisches display anzeigen. - vollkommen pc unabhängig. ( da braucht man keinen zweiten pcmit serieller schnittstelle mehr)
und arduinos zu programmieren ist nun nicht wirklich schwer und libraries für i2c gibts auch, die muss man ja nicht selber machen... Komplizierter ist wie du schon sagst das entschlüsseln der register wenn die datenblätter fehlen, aber kann man das nicht "trocken", also ohne grafikkarte dran ausprobieren, wieviele sinds denn?...
Danke für den Hinweis... ich bin und war in Software noch nie fit genug. Hatte schon überlegt, alles mit nem kleinen FPGA und VHDL zu realisieren, denn das ist mir 1000mal lieber als Software
Da ich keine Ahnung habe, wovon du da redest von wegen ohne PC, Display, arduino, libraries, kann ich die Sache denke ich direkt vergessen
Aber wie ich deinen Vorschlag interpretiere:
Quasi ein ATMega OS, mit dem der Wert eines Analogpotis A/D-gewandelt wird, dieser Wert über I2C an den Regler übergeben wird und damit die Spannung eingestellt. Nebenbei wird alles auf einem Display angezeigt... verstehe ich das richtig?
Aber dann bin ich doch genauso weit wie mit dem normalen FB-VMod - nämlich mit einem Analogpoti die Spannung einstellen und zwar ohne Umwege über I2C. Das DVM zeigt mir dann die Spannung an...
Oder habe ich deine Idee jetzt vollkommen falsch verstanden?
Grüße