Es macht keinen Unterschied, ob du alle Werte händisch einstellst oder das XMP Profil lädst, sofern du auch exakt die selben Werte eintippst, die im Profil hinterlegt sind. Das nachträgliche Handanlegen ist dann entweder für noch mehr OC oder für eine Optimierung bei Instabilitäten, indem man z.B. die Arbeitsspannung erhöht, die Zeiten etwas lockert andere Parameter wie Abschlusswiderstände ändert.
Bis man aber zu diesem Punkt ankommt, muss vorher sichergestellt sein, dass der Ram auch unter Standardeinstellungen (nicht XMP, sondern die nativen settings) einwandfrei läuft. Sonst kann man später nicht mehr ausgrenzen, ob die Instabilitäten wegen OC-Stellschrauben oder doch an einem Fehler des Riegels liegen.
Was ich zuerst machen würde:
- Schnellstart in Windows deaktivieren
- miit DDU den Grafiktreiber restlos entfernen
- BIOS durch CMOS Reset einmal komplett auf Stock-Settings bringen
- Kontrollieren, ob deine DIMMS auch in Slot A2 und B2 sitzen
- Rechner einschalten und jetzt nur noch die üblichen persönlichen Einstellungen vornehmen, wie z.B. Lüfterkurven, Bootprioritäten oder Bootmodus (UEFI) etc.. Kein XMP laden (falls aktiv, ausschalten), keine Spannungen verstellen und auch nicht was in den CBS Optionen ändern
- Hochfahren und aktuellen GPU Treiber installieren
- falls noch nicht getan, aktuellen Chipset-Treiber von AMD installieren und Ryzen Balanced Powerplan einstellen
Nun das System so lange nutzen, bis der erste Crash kommt.
Jetzt gibt es den Pfad, wo du einen Crash bekommst und den wo alles in Ordnung ist.
Wenn du diese Schritte noch nicht gemacht hast, dann einmal am besten in der Reihenfolge machen und melden.
Hattest du das bereits hinter dir, kannst du folgendes tun:
Alle bis auf einen Speicherriegel ausbauen und das System nur mit einem Riegel in Bank A2 betreiben.
Ram weiterhin auf stock settings, allerdings die Ramspannung manuell auf 1,35V setzen.
Wieder Crash ? -> Den installierten Riegel rausnehmen, markieren, dann den anderen in A2 stecken
Das ganze so lange wiederholen, bis du alle Riegel (ich denke mal du hast zwei) durch hast. Wenn die Abstürze inzwischen verschwunden sind, hast du einen defekten Riegel entdeckt.
Haben die Abstürze bis hier hin kein Ende gefunden, kannst du die Prozedur mit Bank B2 wiederholen um ein Mainboardfehler auszuschließen.
Ist das Problem jetzt verschwunden, dann liegt der Fehler mit hoher Wahrscheinlichkeit am Mainboard. Sind die Probleme immer noch da, wäre es dann am besten, wenn man einen anderen Testriegel hätte.
Falls man an keinen rankommt, kann man jetzt beide Riegel wieder einstecken und weiterhin mit deaktiviertem XMP, jedoch 1,35V Ramspannung sich ausschließlich auf die CPU/SoC Einstellungen stürzen.
Doch bis dahin hat man erst einiges zu tun, falls man Bock/Zeit dazu hat. Der schnellere, jedoch mit mehr Kosten verbundene Alternativweg ist; Du kaufst dir einen gebrauchten günstigen Ryzen und überbrückst damit die RMA Zeit - oder du kaufst dir einen besseren und verscherbelst deinen alten
nach der RMA
Wenn du Pech hast, sind die Probleme immer noch da und du kannst das gleiche Spiel mit dem Mainboard und/oder den Speicherriegeln spielen.