Kurzer Erfahrungbericht: Auzentech Prelude 7.1 an Logitech Z-5500
So,
nach einem kleinen Anflug von Geldüberfluss habe ich meiner kleinen Prelude ein neues LS-Set zum Befeuern gegeben: das Logitech Z-5500.
Nach mittlerweile einer Woche des Testens, Hörens, Umstellens und Weiterhörens möchte ich euch deshalb einen kleinen Erfahrungsbericht geben, was die genannte Kombi zu leisten vermag.
Das, was mich an meinem alten LS-Set, deinem Yamaha TSS-1, am meisten störte, war, dass es über keinen 5.1-Analog-Eingang verfügte. Da es mittlerweile auch etwas in die Jahre gekommen war, musste etwas neues her: das Logitech Z-5500.
Nach dem doch recht schweisstreibenden Transport vom E-Markt in den dritten Stock und damit in meine Wohnung gings an die Aufstellung. Anschlusskabel liefert Logitech mit (ausser Digitalkabel), so dass diese erste Disziplin relativ schnell erledigt war. Das erste Problem stellte sich dagegen schnell ein: die Verbindung zwischen dem "Sound-Touch" genannten Steuergerät und dem Subwoofer ist lediglich 1,5 Meter lang, was dazu zwingt, die beiden recht nah beieinander stellen zu müssen. Dieses ist doppelt kritisch, da Logitech extra darauf hinweist, den Subwoofer mindestens 60cm von elektronischen Geräten entfernt aufzustellen (der SW ist nicht magnetisch geschirmt und aufgrunddes starken Antriebs durchaus in der Lage, HDDs recht flott zu löschen). Zweites Manko: meine räumlichen Gegebenheiten zwingen mich zu einer Eckaufstellung des SWs. Bedingt durch das Bassreflexsystem des SWs bekam ich damit den wohl dröhnensten Bass, den ich je gehört hatte. So konnte das nicht gehen, allerdings kam eine Umstellung nicht in Frage, ich habe den Platz halt nicht! Was also tun? Die Lösung war recht simpel, ein paar alte Socken zusammengewurschtelt und damit das Bassreflexrohr verstopft, schon wurde aus dem Brummelbruder ein ordentlich aufspielender Bassist.
Soweit gerüstet und das System per "Rosa Rauschen" kanaltechnisch auf die korrekte Lautstärke gebracht, gings an die Hörprobe. Ich habe dabei auf meine MP3-Sammlung zurückgegriffen (VBR, 320 kbps) sowie auch auf I-Net-Radio mit unterschiedlicher Qualität (bis max. 192 kbps) und CDs. Bevorzugte Tracks hierbei:
The Corrs - Forgiven, not forgotten unplugged
Prince and The New Power Generation - Cream
Chris Rea - On the beach
Dire Straits - Calling Elvis
Linkin Park - Somewhere I belong
Peter Hurford - Boellmann - Menuet Gothique (Orgel)
I-Net-Radio-Streams von Sky.Radio und Digitally Imported
diverse Tracks von Samplern (VIVA Hits und sowas)
Eins vorweg: der Equalizer blieb da, wo er sein sollte, nämlich auf Nullstellung. Als Abspielprogramm diente WinAmp 5.53 mit dem Standard-Output-Plugin für DirectSound. Es wurde sowohl im Direct Stereo als auch im PLII Music-Mode getestet.
Was mir im Stereo-Betrieb auffiel, war die gute räumliche Darstellung des Sets. Die Stimmen lösten sich von den Front-Satelliten und standen mittig im Raum, so wie ich das auch von meiner grossen AV-Anlage gewohnt bin. Eine leichte Betonung der Höhen war ebenfalls festzustellen, hier kommt es aber auch auf das abgespielte Material an. Das Bassfundament war stimmig, wenngleich manchmal etwas dominant, was man aber am Steuergerät regeln kann. Die Kombi deckt gnadenlos schlechte Aufnahmen auf, vor allem die Sampler haben mir stellenweise ein Stirnrunzeln ins Gesicht gezeichnet. Dafür griff Peter Hurford bei Boellmanns Menuet Gothique beherzt in die Tasten, eine wirklich gute Vorstellung. Selbst im PLII-Mode spielt das Logitech sauber auf und vermittelt eine gute Surround-Perspektive. Sehr angetan war ich von Prince, sauberer Bass, gute Mitten und Princes einzigartige Stimme fügten sich zu einem wirklich hörenswerten Gesamtbild zusammen.
Bei Spielen tat die Kombi genau das, was ich mir von ihr erhofft hatte: bitterböse die Soundkulisse von Serious Sam 2 und Doom³ widergeben. Das war das, was ich beim Yamaha vermisst hatte, die Möglichkeit, EAX auf 5.1 auszugeben. Fein fein und stört die Nachbarn obendrein
Soweit mein Kurzbericht, liebe Grüsse
Euer
MoD
SchePi
P.S. Da das Logitech die Möglichkeit bietet, die Lautsprecherkabel auszutauschen, sollte man daran denken, dass 2,5 mm der maximal einsetzbare Kabeldurchschnitt ist. Mehr fassen die Klipp-Anschlüsse leider nicht...
P.P.S. Nach 4 Wochen hat bei mir der Fehlerteufel Einzug gehalten: Das Z-5500 lies sich nicht mehr einschalten. Abhilfe hat eine neue Sicherung gebracht (2A 250V, träge). Also scheint das System relativ sensibel auf hohe Einschaltströme zu reagieren, denn ich hatte es immer vom Netz getrennt.