ich persönlich glaube nicht dass sie sich "im Umrechnungsfaktor" GiB - GB verstecken, was hier schon vermutet wurde.
Die Frage ist schwierig zu beantworten: Samsung gibt an
http://www.samsung.com/global/business/semiconductor/products/flash/ssd/pdf/25_datasheet.pdf
Dabei ist eigentlich nur der Wert User Adressable Sektors wichtig.
Wenn ein Sektor laut Datenblatt 512 Byte hat und nicht Bit,
dann haben wir genau 64023257088 Bytes, was den 64 GB entspricht und nicht einem Wert von 64 GiB (sondern 59,6 GiB).
Der User hat wieder laut Datenblatt insgesamt also 64 GB zur Verfügung. Samsung spricht nicht von Ersatzzellen. Diese können unter diesem Wert Fallen oder auch nicht. Das Betriebssystem sollte neben den üblichen Formatierungsverlusten
tatsächlich 64 GB zur Verfügung haben, was die meisten Partitionstools auch exakt so anzeigen sollten.
Konkret: Samsung könnte die volle Kapazität adressieren und keine Ersatzzellen anbieten. Andere Hersteller mit den gleichen Chips könnten weniger Zellen direkt adressieren, dafür aber Ersatzzellen anbieten. Warum haben die Supertalent nur 60 GB die OCZ gar nur 56Gb?
Die Erklärung dürfte nicht in der Umrechnung liegen:
Natürlich können wir hier einfach einem Hoax seitens Samsung aufsitzen, indem Samsung entweder in der Sektorgröße oder der Sektorenanzahl gelogen hat. Beide Werte scheinen aber plausibel.
Letzten Endes ist es uninteressant wie die Kapazität einer Flashzelle in GiB ausfällt, da einzig die Anzahl der adressierbaren Sektoren zählt, welche in der Firmware abgelegt ist. Theoretisch können in einer SSD Tausende an unbenutzten, vielleicht sogar defekten Zellen vorhanden sein, die von Samsung deaktiviert worden sind. Ähnlich einer 1-Platter HDD mit einem Lesekopf statt zweien. Da liegt die Hälfte der Kapazität brach.
http://www.ocztechnology.com/ssd/OCZ_Core_Series_SSD_SPEC.pdf
Das Datenblatt gibt nichts her, dass Rückschlüsse zuläßt. Die wichtigen Parameter (Anzahl der Sektoren, Bytegröße per Sektor) wurden nicht genannt.
Meine Vermutung geht dahin, dass der Speicherverlust neben der Ersatzellerklärung ziemlich simpel zu deuten ist.
OCZ kauft billige Chips von Samsung ein. Was macht diese Chips so billig, außer dass diese MLC Varianten sind? Diese Chips sind Abfallprodukte oder B-Ware mit Mängeln. Wie es in der Siliziumindustrie üblich ist, wird Abfall nicht gerne weggeschmissen, sondern was macht man? Man deaktiviert einen Teil der Chips z.B. per Lasercut.
Der Unterschied zwischen den Supertalent und den Core ist eindeutig die Chipbezeichnung, der Controller ist identisch. Hat OCZ die billigeren Chips aufgekauft, die mehr Mängel haben als die neuen Supertalent?
Ich weiß es nicht; aber zumindest ein Ansatz, um die Unterschiede der weitesgehend baugleichen SSDs erklären zu können.
OCZ könnte also
A) mit den 64 GB bewusst lügen.
B) beschönigen, da die Mängel-Chips unterschiedliche Kapazitäten haben und man den theoretischen Maximalwert der SSD angibt, der vielleicht sogar von einigen Exemplaren erreicht wird.
C) mehr Ersatzzellen aufkosten der nutzbaren Gesamtkapazität anbieten.
D) irgendeine andere Form von marketingtechnischen Möglichkeiten angewendet haben (z.b. Umrechnungs-, Rundungsfehler Byte zu Bit)
und E) die relevanten Daten uns deswegen vorenthalten.