Eben nicht, niemanden interessiert es wer durchgefallen ist. Wenn 100 Leute ein Studium beginnen, 5 Leute den Abschluss schaffen, 4 davon mit nem 2.0er Schnitt, einer mit nem 3.0er Schnitt, dann ist der 3.0er, der nach deiner Rechnung zu den 5% besten gehört, dennoch der schlechteste.
Das ist ja was anderes, denn so sehe ich es ja auch. Er ist quasi der schlechteste beste Absolvent.
Nur was macht der Personaler jetzt? Die 4 mit dem 2.0er Schnitt haben ihren Job gefunden. Auf die 5te Stelle bewirbt sich nun der 3.0 Kandidat und dann noch ein 2.0 Kandidat von einer Uni, wo von 100 Leuten, die das Studium begonnen haben, meinetwegen 80 den Abschluss schaffen, davon 60 mit einer 2.0.
Der 3.0er von Uni A hat in dem Fall vermutlich mehr drauf als der 2.0er von Uni B. Nur wenn man sich nicht anschaut, wie die Durchfallquoten aussehen, dann weiß man das nicht.
EDIT:
Wobei auch Durchfallquoten nur bedingt aussagekräftig sind. Es hängt auch zu extrem stark vom Dozenten habe, habe ich dieses Semester selbst erlebt.
Letztendlich ist eh das komplette Notensystem fürn Arsch. Es spiegelt nicht mal ansatzweise das Leistungspotenzial wieder. U.a. allein schon deswegen, weil Person A für eine 2.0 Klausur möglicherweise 2 Wochen gelernt hat und semesterbegleitend viel getan hat, Person B 2 Tage gelernt und während des Semesters gar nichts gemacht hat.
Ich bin froh, dass im Bereich Steuern/Wirtschaftsprüfung und Rechnungswesen eher weniger auf die Noten, dafür mehr auf die Bildung geschaut wird. Wenn sich bspw. ein Steuerfachangestellter auf eine Stelle als Buchhalter bewirbt, hat er auch mit schlechteren Noten i.d.R. bessere Karten, als irgendwelche Industriekaufleute, die ihre Noten in der Ausbildung hinterhergeschmissen bekommen.