[Sammelthread] Studenten unter sich

Klingt irgendwie ziemlich eingebildet und abgehoben.
Der kann ja nichtmal eine lineare Regression machen, wie will der jemals eine Führungsposition einnehmen.
Eigentlich ist es doch immer das gleiche. Was du in der Schule gelernt hast kannst du im Studium bis auf ein,zwei Sachen vergessen. Was du im Studium gelernt hast kannst im Beruf bis auf ein, zwei Sachen vergessen.
Und ob du einen Job bekommst oder nicht liegt doch eh daran, ob der Personaler dich leiden kann oder ob du jemanden (wichtigen) im Unternehmen kennst.

Edit: WI ist Wirtschaftsingenieur
 
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Musst dir nur mal angucken wie die Bandbreite an Jobanforderungen aussieht, und da die Bandbreite an Abschlüssen drauflegen.
Bei wenigen wird es da Kongruenz geben.
Frag doch mal Akademiker die seit 10 Jahren oder länger im Job sind, ob sie das was sie täglich anwenden im Studium oder in den zehn Jahren danach gelernt haben.

Wurde auch schon erwähnt, aber Berufserfahrung zählt mehr. Ich kenne Recruiter und Personaler, die gucken garnicht auf das Anschreiben oder die Abschlüsse sondern nur in den Lebenslauf, was da zu beruflichen Stationen steht - das entscheidet ob die Person interessant ist oder nicht.
 
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Und ob du einen Job bekommst oder nicht liegt doch eh daran, ob der Personaler dich leiden kann oder ob du jemanden (wichtigen) im Unternehmen kennst.

Das kann ich mir speziell bei BWL sehr gut vorstellen. Wenn ich aber Chef in einem Ingenieur-Geo oder Vermessungsbüro bin und mir die steigenden Anforderungen an die Arbeitnehmerschaft der letzten 20 Jahren vor Augen führe wähle ich doch lieber einen der vielleicht etwa mehr im Kopf als auf der Zunge hat. Aber gut, ich weiß jetzt auch nicht so genau wo BWL'ler so alles eingesetzt werden. Kann schon gut sein, dass vieles theoretische dann nicht benötigt wird. Wenn aber der Firmenerfolg in erster Linie von der Fachkompetenz der Mitarbeiter abhängt würde ich da schon genauer hinschauen in Hinblick auf Qualifikation statt stupider Arbeitsleistung.

Vielleicht ist die Kluft zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auch einfach zu groß geworden - ist ja in vielen Bereichen erkennbar

Abgehoben ist der Anspruch Anderen in abrede zu stellen dass hochqualifiziertes Personal in gewissen Bereichens sehr wohl benötigt wird gerade auf verantwortungsvollen Positionen. Und wer mit viel Geld hantiert hat eine solche Position.

Es geht auch nicht in erster Linie um das Anwenden von Theorie das vor x Jahren gelernt wurde sondern um die Fähigkeit selbstständigen kritischen Denkens und die Fähigkeit zur Erarbeitung von Lösungsmethoden. Wer dies im Studium unter Beweis stellt kann das auch im Arbeitsleben. Wer schon im Studium nicht in der Lage ist Probleme selbstständig zu lösen hat meiner Einschätzung nach nichts auf einer verantwortungsvollen Position zu suchen. Und wie, wenn nicht über ein reguläres Studium, soll dieser Nachweis erbracht werden? Durch jahrelange monotone mäßig qualifizierte Arbeit für 40h/die Woche direkt nach der Sek1? Aber wie gesagt vielleicht passen ja Anforderungen und Qualifikation doch noch zusammen - Zweifel hab ich aber.

Am Ende wären ja sonst 3 Jahre Aufwand und vor allem Tausende Euro umsonst - also in seinem Fall.

Die Jobanforderungen für mein zukünftiges Berufsfeld jedenfalls sind ziemlich hoch. Im Wissenschaftsbereich geht da ohne Promotion so gut wie garnichts. Die Privatwirtschaft kann sich aber durchaus mit dem wissenschaftlichen Bachelor arrangieren - aber diese Stellen sind sehr rar (in meinem Bereich).

Achso nochwas: Er hegt auch garnicht den Anspruch zur 15 prozentigen Bildungselite zu gehören, sehr wohl aber den Wunsch nach einem Einkommen der oberen 15 Prozent der Gesellschaft. Bei mir ist das eher umgekehrt.
 
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Was ist denn für dich eine verantwortungsvolle Position? Als Chef hast du meist nur noch wirtschaftliche und weniger fachliche Aufgaben. Und was ist dein Bereich? Also wo willst du hin, was studierst du?
 
Aber Er konnte damit rein garnichts anfangen. Sowohl mit dem Begriff der linearen Regression, Funktionsanalyse, Quadratmittelapproximation, Standardabweichung, R² als auch mit Kovarianzmatrix, Standardabweichung und RMS konnte er überhaupt nichts anfangen geschweige denn mit Comission- und Omissionfehler. Er ist jetzt 1 Jahr dabei und hatte 2 Mathe Kurse.

Kann das sein?! Was haltet ihr davon? Ein "Studium" ganz ohne mathematische Modellierung, ganz ohne Fehlerberechnung, kein Plan von Funktionen und Matrizen.

Ich bin jetzt Physiker im ersten Mastersemester und kann mit der Hälfte der Begriffe nix anfangen. Nach 4 Semestern Mathe + einem Modul Datenverarbeitung. In Mathe macht man ja nicht notwendigerweise Statistik (in dieser Angewandten Form ja fast schon Rechnen und nicht mehr Mathe). Ich hab wenig Statistik direkt in Mathe gehabt, dafür multidimensionale Analysis, Funktionalanalysis, Lebesgue Maßtheorie und einiges mehr an hässlichem Kram.

In Mathe habe ich wie gesagt von deinen Begriffen kaum etwas gelernt, da wurden uns erstmal Sigma-Algebren an den Kopf geworfen, Zufallszahlen, Kovarianz kam mal vorbei, Erwartungswert und Varianz. War bei uns allerdings in Mathe ein eher kleiner Bereich (und Physiker brauchen Statistik auch nicht zu knapp).

Auswertungsmäßig kam das in Datenverarbeitung (2. Semester) dann mehr. Allerdings sagte mir Regression bis vor ein paar Wochen auch nix - bei uns hieß das "fitten" oder "anpassen", ich versteh auch nicht, weshalb man das Regression nennt. Aber egal.

Letztlich kenne ich Quadratmittelapproximation, R², Comission- und Omissionsfehler und Funktionsanalyse auch nicht (zumindest nicht unter dem Namen). Und z.B. Funktionsanalyse ist halt irgendwie auch ziemlich nichtssagend. Wenn ich das Google bekomme ich erstmal eine Menge Ergebnisse zu einer Untersuchung beim Zahnarzt, in meinem Kopf springt es dann zu Funktionalanalysis mit Hilberträumen und co., aber das wirds wohl auch nicht sein.


Er konnte sich auch überhaupt nicht ausmalen für was man sowas im BWL-Studium und später im Job braucht.
Naja, als BWLer wird man wohl eher weniger täglich mit Kovarianzmatrizen rumrechnen. Eher bekommt man die Daten und muss zumindest wissen, was ein Fehler und eine Korrelation bedeuten.
 
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Jop genau aber stimmt schon WI kann viel sein ;)
 
Also ohne auch nur irgendetwas von jedem dieser Statistischen Themen gehört zu haben, schätze ich mich doch als recht erfolgreich ins Arbeitsleben eingestiegener WI-Ing ein ;)

Nur weil du es dir nicht vorstellen kannst, dass ohne großartige Mathe/Statistikkenntnisse Menschen Fähigkeiten besitzen, sind diese noch lange nicht für Führungspositionen ungeeignet. Im Berufsleben kommt es viel weniger auf die wirklichen Kenntnisse aus Studium und Co an, sondern deutlich mehr aus Softskills und die Fähigkeiten sich Wissen anzueignen bzw. die korrekten Ansprechpartner für dieses Wissen zu finden ;)

Da du allerdings Ziele weit außerhalb der "gewinnorientierten" Wirtschaft hast, sind für dich natürlich völlig andere Themen interessant. So wirst du dich vermutlich nie mit finanziellen Themen beschäftigen müssen, wo der Anteil der BWLer beispielsweise bei 90%+ liegt.
 
Ich bin über das Berufsfeld des BLW'ler wohl wirklich zu schlecht informiert - das geb ich offen zu. Der finanzielle Aspekt ist mir schon rel. wichtig. Insoweit wichtig, dass er mir erlaubt eine Rente zu erwirtschaften die über dem Sozialhilfeniveau liegt. Diesen Anspruch habe ich - wenns mehr wird hab ich nix dagegen. Ich finde diesen Anspruch weder weltfremd noch elitär (was er, wenn es weiter so mit der Entwicklung der Rente geht, aber bald wird). Als Lohnsklave missbraucht zu werden drauf hab ich aber keinen Bock.
 
Wäre dennoch der falsche Weg, BWL zu machen nur weil man da gehaltsmässig eine entsprechende Rendite erwartet.
Gibt genug studierte BWLer die nur als Lohnbuchhalter oder irgendwie kaufmännisch arbeiten.

BWL war immer schon so wie Deutsch oder Bio LK in der Oberstufe. Das machen alle die nicht wissen was sie wirken wollen und vll auch nichts anderes können.
Entsprechend gibt es viele Absolventen.

Wenn man zu Beginn des Studiums schon genau weiß wo man hin will, kann man darauf hinarbeiten. Aber man sollte nicht erwarten nur weil man X studiert steht einem automatisch die Welt offen..
 
Viele Studenten ohne jegliche Berufserfahrung staunen eh nicht schlecht, wenn sie dann tatsächlich im richtigen Berufsleben angekommen sind und merken, dass vieles anders läuft als in ihrer "grünen Wiese-Welt".
 
Meine Ex-Freundin hat nach unserer Trennung ihre gut bezahlte Vollzeitstelle in einem Architektenbüro als Bürokauffrau aufgegeben um BWL zu studieren, da ihr eine berufsbegeleitende Weiterbildung zur Betriebswirtin zu anstrengend war (angefangen und nach 2 Monaten abgebrochen) und Sie sich in einer höheren Stelle gesehen hat. Jetzt ist Sie mit dem BWL Studium fertig, hockt Zuhause und hat keine Ahnung was sie machen soll... genau das also, was ich damals schon zu ihr sagte, das man auch für nach dem Studium nen Plan bräuchte, vor allem bei BWL... na das hat sich ja mal total gelohnt :fresse2:
 
Viele Studenten ohne jegliche Berufserfahrung staunen eh nicht schlecht, wenn sie dann tatsächlich im richtigen Berufsleben angekommen sind und merken, dass vieles anders läuft als in ihrer "grünen Wiese-Welt".

Das ist aber auch vollkommen normal, woher sollen sie es auch wissen? Die Erfahrung muss man eben machen, das nimmt einem niemand ab. Durch Praktika kann man aber vorher schon sehen, wie der Hase läuft und was man machen möchte (oder eben auch nicht).
Ich habe ein halbes Jahr bei Daimler meine Zeit abgegammelt und das Fazit war für mich, dass ich auf keinen fall in einen Großkonzern gehen möchte.
 
Klar ist das normal, wollte damit auch nicht sagen, wie naiv sie sind, sondern das man später vieles anders sieht :d
Daher sind Praktika, wie von dir erwähnt, auch echt wichtig :)
 
Bester Einstieg ist, wenn man während des Studiums einfach ne Stelle als Werkstudent in der Wirtschaft sucht und guckt was einen da interessiert.
Mit Glück kann man dann die restlichen Vorlesungen danach ausrichten und ggf die Arbeit dort schreiben.
Im besten Fall bieten die einem im Anschluss nen Job an.
 
Bis auf den letzten Absatz ist es bei mir so.

Auch wenn es eine super Stelle ist, will noch weiter (entweder Master oder andere Stadt).
 
Dass es BLW Absolventen wie Sand am Meer gibt ist mir aber auch schon aufgefallen. Und wie es aussieht sind die Ansprüche dafür wohl nicht all zu hoch.

Die Erkenntnis gibt es nicht erst seit gestern ;)
 
Ich kann da beim Militär, Geheimdienst, Behörde, wissensch. Einrichtungen, Uni, Vereine, Organisationen oder in der Privatwirtschaft arbeiten. Sogar für die Vermessungsbranche wäre ich mit meiner Kompetenz brauchbar.

Wow, da kann man dich ja nur beglückwünschen.
 
Ich kenne selbst einige Geo-Master-Absolventen die nicht wissen was sie machen wollen und gammeln nach Abschluss dann zuhause rum. Wobei es Jobs genug in der Richting gibt. Man muss such halt was suchen was gefragt ist und wo es wenig Konkurrenz gibt. Fernerkundung ist z.B. so ein Spezialgebiet. Ich kann da beim Militär, Geheimdienst, Behörde, wissensch. Einrichtungen, Uni, Vereine, Organisationen oder in der Privatwirtschaft arbeiten. Sogar für die Vermessungsbranche wäre ich mit meiner Kompetenz brauchbar.

Dass es BLW Absolventen wie Sand am Meer gibt ist mir aber auch schon aufgefallen. Und wie es aussieht sind die Ansprüche dafür wohl nicht all zu hoch.

Herr elitärer Erdkundestudent, schweig still!
 
Deshalb habe ich meine Stundenzahl nach der letzten Gehaltserhöhung direkt mal von 11 auf 8h reduziert. Sonst muss ich mich selbst Krankenversichern & bekomme weniger Bafög, wäre also durch die KK ein dicker Verlust.
Den Beitrag zur studentischen KV kann man beim Bafög i.W. erstattet bekommen. (Aber ja, kann natürlich dennoch weniger werden, wenn es dann insg. weniger gibt)
 
Bekommt man den Beitrag zur KV nicht erst erstattet, wenn man aufgrund des Alters aus der Familienversicherung fällt?
Wäre mir neu wenn die das erstatten, weil man nebenbei zuviel verdient =) das widerspricht dann dem Sinne vom BaFöG.
 
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