Oh, vielen Dank, dass du dich damit auseinandergesetzt hast.
Die Validierung der Punkte erfolgt zusammengefasst in der Tabelle auf Seite 37. Das ist hier aber nur eine Zusammenfassung. Die vollumfängliche Berechnung ist in der Arbeit nicht dargestellt und befindet sich im digitalen Anhang zur Arbeit).
Zur Erläuterung: Ein Punkt misst im 1-Sekunden-Abstand das Satellitensignal. Welche Signale welcher Satelliten verwendet werden findet sich im Header auf Seite 33. Es wurden mehr oder weniger alle öffentlich zur Verfügung stehenden Systeme genutzt. Diese aufgezeichneten Punkte (meist um die 800) bilden einen Mittelwert in Form der drei Koordinaten heraus (erste drei Spalten). Dann werden diese Aufzeichnungen über die Standardabweichung und das 25/75 Percentil beschrieben. Neben diesem Rauschen durch die Aufzeichnung, wurde zu jedem der 800 Werte auch ein Genauigkeitswert durch das Korrektursystem geliefert. Diese wurden gemittelt, da die Standardabweichung dieser Genauigkeiten sehr gering war. Die letzten beiden Spalten zeigen jeweils die addierte Usicherheit der beiden Einzelunsicherheiten.
Statistisch sicher alles andere als Korrekt; aber, da muss man auch die Dimensionen des Projektes anmerken, ich könnte mit besseren statistischen Verfahren (gewichteten) sicher die Genauigekit weiter erhöhen bzw. mehr an Unsicherheit rausschmeißen. Aber was würde das bringen? Hier geht es um die korrekte Darstellung des Geländegefälles. Spanne dir mal ein rechtwinkliges Dreieck auf, in der die Hypothenuse die Geländefläche ist und Alpha der Neigungswinkel. Die GPS-Punkte waren horizontal 50m im Schnitt auseinander (Ankathete). Die Änderung des Winkels wäre mit einer im wenige Millimeter anderen Gegenkathete vernachlässigbar gering.
Zum Anderen trifft diese Unsicherheit ja auf quasi alle Punkte zu, sodass sich über die Gesamtheit des Projektes die Unsicherheit wiederum rausnivelliert und die Geländegradienten trotzdem hochgenau erfasst wurden.
Andererseits wurde die schriftliche Arbeit ja auch nicht mit einer 1,3 bewertet sondern eben mit 1,7/2,0
Aber grundsätzlich ja, du hast Recht, das ist sicher der Punkt in dem die Arbeit am stärksten angreifbar wäre. Aber wir sind Geowissenschaftler und keine Statistiker bzw. Mathematiker. In der Verteidigung kam das zum Glück nicht zur Sprache, obwohl der Zweitgutachter ein absoluter Statistik-Experte ist. Da wird tw. für hydrologische Analysen noch mit SRTM-Daten gearbeitet. Was hier an Genauigkeit für geowissenschaftliche Fragestellungen im geschilderten Fall erreicht wurde übersteigt das, was in dem Bereich sonst so angewandt wird um Einiges.