Über AdH was hier in Bochum gleichbedeutend ist mit NC (bis 1.4 gabs Plätze bei uns). Kannst mit dem
TMS deine Note aber an einigen Unis deutlich aufbessern.
Zu dem Gehalt: Ich hab die Studie gelesen, das ist nach Abzug der Personalkosten, ABER:
Als Arzt verdienst du angestellt brutto an den Unikliniken (zahlen mehr als die Kommunalen, die Mehrheit verdient also weniger) aktuell:
| 1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr | 4. Jahr | 5. Jahr | 6. Jahr |
Ä 1 = Assistenzarzt | 4136.88 | 4371.37 | 4538.84 | 4829.16 | 5175.29 | 5310.29 |
Ä 2 = Facharzt | 5460.01 | 5917.81 | 6319.77 | 6545.66 | 6668.78 | |
Ä 3 = Oberarzt | 6838.98 | 7240.94 | 7815.97 | | | |
Ä 4 = Lt. Oberarzt | 8044.88 | 8619.90 | 9077.70 | | | |
Dafür arbeitest du meistens deutlich über 60h/Woche und hast viel Stress und Verantwortung. Dazu kommt das mindestens 6 1/2 jährige Studium (die meisten brauchen bisschen länger), in denen du nochmal 3 Monate als Krankenpflegepraktikant, 4 Monate als Famulant und 12 Monate als PJ'ler
unentgeltlich Vollzeit arbeitest - die 3 Monate Pflegepraktikum und die 4 Monate Famulatur selbstredend in der vorlesungsfreien Zeit! (Für das PJ gibt es mittlerweile in den meisten Krankenhäusern eine
freiwillige "Aufwandsentschädigung" in Höhe von 450€/Monat, die auf die Arbeitszeit (5x07.30-ca. 16.30, je nach Krankenhaus, ab und zu am Wochende Dienst zum lernen, zu Hause den Kram nacharbeiten und vorbereiten - Sagen wir mal sachte geschätzt 60h/Woche) gerechnet einen Lohn von
sagenhaften 1,88€/h ergibt. Klasse oder, so gar keine Ausbeutung von Studenten? Und wer hats mitbekommen? Richtig: Für das Gehalt
haftet man sogar noch alleine wenn die Klinik und der Aufsicht führende Arzt schlafen. Die Gerechtigkeit hat obsiegt!
Hinzu kommt das eine Promotion, oder besser noch eine Habilitation (Prof. macht sich gut) gewünscht wird. Promotion muss man als Mediziner neben dem Studium (5.-10. Semester) schreiben, danach so gut wie unmöglich.
Anschließend arbeitest du als Assistenzarzt auf deinen Facharzt hin (Kardiologie, Psychiatrie, Chirugie, Gyn, alles was es so gibt). Der kürzest mögliche Facharzt ist glaube ich Anästhesie mit etwas über 5 Jahren, Neurochirugie dauert wohl gerne mal 10 und mehr. Der Rest gruppiert sich so dazwischen, je nachdem wie zielstrebig du bist und wie viel Glück du mit deiner Abteilung und deinem Chef hast.
Entscheidest du dich dann eine Praxis aufzumachen (bspw: Kardiologie, oder Radiologie), brauchst du einen FA in der jeweiligen Richtung. Angenommen du hast mit 19 Abi gemacht, sofort den Studienplatz bekommen und alles auf Anhieb bestanden, die FA Prüfung so schnell geschafft wie möglich - Du bist also jetzt
mindestens 32 Jahre alt. Du hast Glück und findest einen passenden Kassensitz für die Praxis die du öffnen möchtest, musst den aber erst einmal "erwerben" (heißt: Kaufen. Kostenpunkt in je nach Lage hoch 5stellig bis 6stellig). TADA, jetzt darfst du also Kassenpatienten behandeln (für die du 20€/Quartal bekommst, HAHA!).
Fehlt nur noch die Räumlichkeit. Radiologe? Klasse! Schnell zur Bank und schonmal den
Kredit aufnehmen um die viele hundert tausend bis
Millionen Euro teuren Geräte anschaffen zu können. (Schon ein halbswegs vernünftiges Ultraschallgerät kostet 60.000€, jeder Kopf dafür nochmal 15.000-20.000€, und bei MRTs bleibt einem eh die Spucke weg). Die Einrichtung der Praxis nicht vergessen, soll ja auch gemütlich sein. Achja und Personal braucht man ja auch!
Im Idealfall kann man auch eine laufende Praxis von einem FA der in Rente geht kaufen (best-case: Man ersteht sie sehr günstig von Papa, aber auch das geht ins Geld!!). Kostenpunkt je nach Lage, Fachrichtung und Kundenstamm (wie viel % Private?) sehr unterschiedlich, aber die bereits genannten Zahlen lassen grobe Dimensionen erahnen.
Wenn ich das betrachte finde ich nicht das 12.000€/Monat Brutto mit solchen Risiken und der Arbeitszeit sehr viel ist. Bedenke der Selbstständige zahlt auch beide (Arbeitgeber- und -nehmeranteil) für Rente etc. Auch 20.000€ sind da schneller pfutsch als man gucken kann, der Riesenkredit im Hintergrund, die Unsicherheit nach vorne.
Das sollte man alles bedenken wenn man sagt "12.000€ Brutto sind schon ganz schön viel!!". (
Übrigens: Die GoÄ nach denen die PKVs abrechen sind seit über 20 Jahren nicht an die Inflation oder medizinische Entwicklungen angepasst worden. Trotzdem bekommt man für die meisten Leistungen bei einem PKV-Patienten das 7-12fache dessen was man bei einem GKV-Patienten (~20€-Pauschale/Quartal) bekommt. )