Zu allem Überfluss muss Bafög ja in realen Fällen zu 70-100% zurückgezahlt werden.
Woher hast du diese Info?
Dein Bafög Bezug wird in 2 Teile aufgeteilt. 1x "so" und 1x unverzinstes Darlehen. Daraus ergibt sich, dass du maximal 50% zurückzahlen mußt, da du die andere Hälfte so bekommst.
Des Weiteren kann man, wenn man unter den besten (ka 20%?) ist, nochmal rabatt bekommen. Gepaart mit der gedeckelten Rückzahlung geht als im Zweifelsfall nochmal etwas ab.
Man zahlt also max 50%, ggf. weniger zurück.
Und ich finde, dass es eher belohnt werden sollte als bestraft, wenn man jahrelang auf ein Einkommen verzichtet. Bis man das durch Mehrverdienst wieder gutgemacht hat, sind ja auch mal einige Jahre ins Land gezogen
Wieviel Zeit meinst du, die vergeht, bis du das wieder raus hast? Ich glaube, da baust du dir ein bisschen viel zusammen.
Gehen wir mal davon aus, dass man studieren oder auszubilden kann.
Gehen wir weiterhin davon aus, dass man erstmal Bachelor macht, das passt von der Zeit erstmal besser.
3 Jahre Ausbildung mit (durchschnittlich 400EUR Netto, je nachdem...) = 14400EUR
3 Jahre studieren (jetzt wird es schwer, Semesterbeitrag? Gebühren.... sagen wir mal 150EUR wenn schlechter läuft) = -5400EUR
Macht also ne Differenz von ~20k EUR.
Gehalt: (auch schwer, je nach Branche, geht man mal von technischen Berufen aus, dürfte hier öfter vorkommen, ist und auch sehr von der Örtlichkeit abhängig)
Facharbeiter: 1500/Monat Netto
Bachelor: 2000/Monat Netto
= 500EUR Mehrverdienst -> nach 3,5 Jahren hast du das raus, was du mehr ausgegeben hast.
(und das alles unter dem Gesichtspunkt, dass man als Student nur ausgibt und
nichts einnimmt)
Unterkunft/Verpflegung, etc hat man als Student das Gleiche wie der Azubi.
Nach den 3,5 Jahren hat sich dein Studium ausgezahlt. Ab da, macht man nur noch Plus.
Als Master/dipl sieht die Rechnung da leider etwas anders aus, aber dafür haste dann auch mal 2,5k auf der Uhr, wenn du fertig bist.
Ich kann da ehrlich nicht erkennen, wo man sich da jetzt ins eigene Fleisch schneidet.
Als Student muß man eben erstmal in Vorleistung gehen um dann mehr zu haben. Als Azubi nicht, dafür hat man später weniger. (steile Karrieren mal außen vor)
Von daher wirst du ganz klar belohnt. Hinzukommt, dass man als Facharbeiter unter Umständen nen Job hat, der einen körperlich aufraucht und das nicht zu knapp. Da kann man als "studierter" etwas besser mit umgehen.
Bevor mein Studium drunter leidet, dass ich auch noch nebenbei arbeiten muss und nen Kollaps / Burnout bekomme, würde ich halt trotzdem lieber mir eine andere Lösung suchen.
Aber genau das wäre schonmal ne gute Eingewöhnung für später. Stress ist das, was man in verantwortungsvollen Positionen (wo man eher hinkommt als Studi), Tagesgeschäft. Dir sitzt die Pistole im Nacken und im Zweifelsfall stehst du mit einem Bein auch noch im Grab. Von daher kann ich das nicht nachvollziehen.
Ich habe "beides" gemacht, Ausbildung, gearbeiten und dann studiert. Das einzige was entspannter war, war die Berufsschule. In der Firma hatte ich auch schon als Azubi den Stress (wenn auch nicht ganz so schlimm) und im Job später wurde es dann massiver. Du hast Verantwortung (abhängig von der Position) wo es um das Projekt, das Geld, deine Mitarbeiter, (bei mir auch) um ggf. Leben anderer geht und bei allen will der Kunde auch noch saubere Arbeit.
Diesen Stress hatte ich um Studium nun nicht mehr. Der verlagerte sich in Richtung "lernen und wissen und arbeiten", also deutlich weniger Verantwortung für andere, aber mehr Selbstdisziplin.
Und bei 2 Jobs läuft man dann auch gerne mal rückwärts. Das ist dann aber eine Sache, mit der jeder anders umgeht. (der eine besser, der andere schlechter)
Sicherlich haben so einige ihre Probleme im Studium, aber ich kenne auch viele Studenten die hatten einfach nicht den 100%igen Biss sich da durchzuschlagen. Von nichts kommt nichts.
Einfacher gehts natürlich ohne arbeiten, aber manchmal ist das einfach notwendig. Man will sich ja auch mal was "leisten" können. Das Leben eines Studenten ist also bei weitem nicht so schlecht, wie es hier einige darstellen.
Ich kenn welche, die haben neben dem Studium, Freundin und Arbeit auch noch nen Kind zu Hause. DAS ist Verantwortung und Stress, alles andere ist meiner Meinung nach heulen auf hohem Niveau.
Geschenkt wird nur den wenigsten was. Und wer das Glück hat und die Eltern einem helfen hat es einfacher. Unterm Strich ist es für die nicht ganz so beglückten aber immernoch "ich weiß was ich kann, ich habe unter harten Bedinungen das Studium erfolgreich gemeistert". Das ist eine Erfahrung, die kann einem keiner mehr nehmen und im Job ist das nur von Vorteil.
Ich denke, wir haben in .de noch das Glück, das man hier relativ günstig studieren kann. Regelungen in anderen Ländern sind, trotz höherem Einkommen, deutlich "oberschichtenfreundlicher". In meinem Kurs gab es kein wirklich gut betuchten Studis. Manche hatten ein etwas besser verdienendes Elternhaus, aber wirklich reiche waren nicht dabei. Diese gibt es aber auch. Ist ggf. auch eine Berliner Eigenheit, ka.