Soo, der Reihe nach...
- von Streaming halte ich auch Mitte 2015 aus verschiedenen Gründen nichts - sei es, dass die Auswahl begrenzt ist, massiv mit Werbung durchsetzt, schlechte Qualität, besch...eidene Playlists, die niemals ein zweites Lied des Künstlers spielen und einem quer durch alle Richtungen bis runter zum Glamrock schicken, schlechtes UI, keine gezielte Auswahl bzw. Suche nach tracks wenn ich gerade Bock auf Lied/Album xy habe, fehlende Flexibilität, dass immer traffic verbraucht wird und nicht zuletzt kein Besitz sondern nur Miete. Dagegen hat eine offline verfügbare und abspielbare Sammlung für mich keine Nachteile (mehr). Neue Dinge finde ich, wenn ich alle paar Monate mal Radiosender streame oder halt auf YT, mobil reichen mir (überraschenderweise) die 64GB meiner Speicherkarte, ich spare Datenvolumen und kann suchen und abspielen was ich will, hauptsache der Akku hält (Netz egal).
- von "poppig" hab ich nicht gesprochen; aber dass der Stil seit Wishmaster mehr Richtung Filmmusik und Bombast geht, lässt sich doch nicht leugnen. Und zumindest meiner Meinung nach gab es bis etwa Wishmaster keine andere Band, die eine ausgebildete Opernsängerin als prägendes Musikalisches Element hatte. Ja, auch damals war die Musik schon symphonisch aufgeladen, aber eben deutlich weniger. Und ja, auch andere Bands haben davor (und danach) weiter symphonischen Metal gemacht, für mich ist der Begriff Nightwish aber trotzdem mit den Alben Angels Fall First, Oceanborn und Wishmaster besetzt. Die Alben danach sind musikalisch deutlich aufgeblasener, aber nicht komplexer, sondern eher simpler. Und zumindest bis Once gefallen sie mir auch ganz gut.
Vielleicht haben sie auch einfach durch ihre Bekanntheit viele Nachahmer gefunden, wer weiß? Gefühlt gibt es endlos viele female voice symphonic metal bands, da ist ja für jeden Geschmack was dabei. während der ersten Alben kannte ich keine Alternative zu denen und empfand sie als Wegbereiter, was den Stil angeht. Später gabs dann entsprechende Alben von After Forever, Epica usw. usw.
Und wie gesagt... musikalisch findet da bei jedem Album nur eine weitere Aufladung statt, mehr Bombast, mehr Filmmusik, mehr Emotionen, mehr Orchester, mehr Chor. Stilwechsel (außer irische Flöten oder Indianergesänge, weil die so schön atmosphärisch-emotional sind), deutliche Rhythmuswechsel, Tonartwechsel, mal deutlich anderer Gesang, einfach mal ein anderes Feeling als die "wir ballern dich mit soviel Bombast und emotional aufgeladenen Texten und melodien zu, bis du heulst" kommt nicht vor. Wenn man das gut findet ist ja alles ok, und es ist ja nicht per se schlecht. Mir persönlich fehlt da einfach die Entwicklung, und nach ein oder zwei Albendurchläufen brauch ich da ne Pause von.
- Zu Floor an sich kann ich nix sagen, höre gerade das aktuelle Album zum ersten Mal durch. Nicht schlecht, aber bestätigt meine bisherige Meinung bzgl. der Entwicklung. Und nach zwei schlechten Erlebnissen mit (Anette? Die erste nach Tarja), als ich für zwei Konzerte unterschiedlicher Touren teures Geld für Karten ausgegeben hatte, und mir dann Live verhunzte, für Tarja geschriebene Klassiker anhören musste, und die Gute dann auch bei den für sie geschriebenen Liedern Probleme hatte, Töne zu treffen, zu halten und außerplanmäßig luftholen musste, hat sich das Thema für mich erledigt.
Dahingegen war ich schon mehrfach auf Epica-Konzerten, und die find ich wiederum richtig gut ^^
- Ich kenn Tarja nicht privat, und das was da in dem Rosenkrieg bei der Trennung Tarja-Nightwish geschrieben wurde (von allen Beteiligten), nehme ich nicht für voll bzw. die Wahrheit liegt dazwischen. Wiegesagt, ich kenne Tarja nicht persönlich und daher ist es mir völlig Wumpe, ob sie mein Typ ist, ob sie nett oder schroff oder kühl ist. Auch ihren Akzent finde ich nicht schlimm. Mich interessiert die Performance auf der Bühne und die Stimme. Und die bleibt gut, auch wenn sie Weihnachtslieder singt ^^. Aus o.g. Gründen gehe ich gerne auf ihre Konzerte, und in gewissen Grenzen schadet es nicht, musikalisch mal nach links oder rechts zu sehen und handwerklich gut gemachte Musik zu würdigen. Klassische Offline-Radiosender stellen keine Alternative zu echter Musik dar!