Wenn sich einer in meiner Wohnung daneben benimmt schmeiss ich den auch raus.
Du wärest also bereit, auf die Strafverfolgung in Deutschland zu verzichten? Oder soll die Gefahr, die dem Abgeschobenen im Heimatland droht, Strafe sein? Das könnte im schlimmsten Fall ihren Tot bedeuten. Oder willst du sie, falls ihnen dort gar keine Gefahr droht, was ja der Fall wäre, wenn Flüchtlinge, wie oft behauptet, nur Wirtschaftsflüchtlinge sind, straflos davon kommen lassen? Oder willst du, dass sie erst hier bestraft und dann abgeschoben werden? Und falls ja: Warum sollten sie hier bestraft werden, wenn nach ihrer Abschiebung ohnehin keine Gefahr für unsere Mitbürger mehr von ihnen ausgeht? Aus Menschenfreundlichkeit gegenüber den Bürgern ihrer Heimatländer?
Die Kosten der Strafverfolgung von Flüchtlingen, die in Deutschland strafbare Handlungen begangen haben, sind vermutlich sehr gering im Vergleich zu den Kosten, die durch Flüchtlinge entstehen, die nicht straffällig werden.
Das Problem mit der aktuellen Flüchtlingspolitik sehe ich eher darin, dass unsere Regierung keine Rücksicht auf die Gefühlslage der deutschen Bevölkerung nimmt. D. h. die Integrationsfähigkeit der Deutschen sollte nicht überstrapaziert werden. Auch deshalb nicht, weil die kulturelle Decke der Mehrheit dünn und mit Fußbällen bedruckt ist. Die kulturelle Identität der Mehrheit ist nichts als ein vages Gefühl. Tatsächlich gibt es auch Situationen, in denen ich mich überfremdet fühle. Aber nicht nur von Immigranten, sondern auch von meinen urdeutschen Mitbürgern. Ich fühle mich einfach von dummen Menschen überfremdet.
Abgesehen davon leben viele Deutsche am Existenzminimum oder fürchten, sozial abzusteigen. Und diese Furcht ist oft nicht unbegründet. Angesichts des Abbaus des Sozialstaates in den letzten Jahrzehnten ist es kein Wunder, dass viele Menschen Angst haben und den Beteuerungen, dass ›wir das (also den Flüchtlingsstrom) schon stämmen werden‹ keinen Glauben schenken mögen.
Und das alles vor dem Hintergrund, dass es eine solide kulturelle Basis nicht gibt und auch nie gab. D. h. der Sinn des Lebens wird im Konsum oder in der Fortpflanzung gesucht. Und das kostet halt beides Geld.