Völkerball ist dumm, passt
Also bei uns war es ja so eine Mischung aus "die gefährlichsten zuerst abwerfen" und "schauen wen man treffen kann".
Ich find das halt so eine Pseudo-Diskussion. Schüler wählen lassen war noch nie eine geile Idee in Sachen "Mobbing" oder "gefühltes Mobbing" - an sich kann man schon bei der Benotung von Schulsport von Diskriminierung reden, weil halt schlicht nicht jeder das Zeug dazu hat, besonders schnell zu rennen, weit oder hoch zu springen, zu werfen, im Team zu spielen etc. Wie kann man es Schülern mit Belastungsasthma einen 1000m-Lauf bei 35°C zumuten und Lehrern das auch noch zu benoten?
Das Paradoxe an der Geschichte ist doch: Mobbing bedeutet effektiv Ausschluss aus der Gruppe. Die Gruppenzugehörigkeit ist ein wesentliches Merkmal von horizontalen Machtstrukturen - Gruppe hier, Gruppe da, Zugehörigkeit und Konformität sind der Schlüssel. Während Hierarchie ein Merkmal von vertikalen Machtstrukturen ist. Vertikale Machtstrukturen sind meist männlich geprägt, horizontale weiblich. Je mehr wir Organisationsformen flach, "sozial" oder "frauenfördernd" gestalten, desto schlimmer wird das Mobbing. Nicht nur in der Schule, sondern auch im Beruf, denn Aufstieg bedeutet ein Ende der Gruppenzugehörigkeit - ergo wird man bekämpft. In der Schule soll dann die Vertikale, die Eskalation an den Lehrer die Sache lösen. Aber Gruppenakzeptanz gibt es nicht auf Verordnung.
Interessant ist, dass Unternehmen, die sich eben "Flach" organisieren - wie d.m. - anscheinend ein hohes Mobbingpotenzial haben, ebenfalls in sozialen Berufen mit "selbstorganisierenden" Teams ist der Psychokrieg vielerorts Alltag.
Am besten funktionieren diese Organisationen mit einer Mischung aus beidem. Nur den einen oder den anderen Anteil zu betrachten, macht einen auf einem Auge blind.