Das Problem ist, dass du dich selbst so darstellst, mit deiner respektlosen Aussprache und deinem Diskussionsverhalten. Bedenke das einfach
Du verstehst den Hintergrund noch nicht. Es geht nicht darum, ob es jemand erfährt, es geht nicht um die Kränkung des Anderen, sondern um die negativen Gedanken dahinter. Diese Gedanken vermehren sich in einem und man verheddert sich darin. Ab da beginnt man an Offenheit zu verlieren. Problematisch ist daran vor allem, dass man hierbei oft seine eigentlichen Probleme verdrängt. Man verurteilt schnell, obwohl man eigentlich auf eine gewisse Weise neidisch ist. Neid wird dabei als verwerflich angesehen, weshalb die Verdrängung auch so dankend angenommen wird. Man fällt weiter in "den Strudel der Negativität". Neid ist dafür aber nicht immer von Nöten. Hat man diese Negativität bereits verinnerlicht, wird jede Bewertung eines Gegenübers mehr negativ gewichten. Man empfindet es dabei aber selbst als völlig objektiv und in Ordnung, schließen hat man ja "wahre" Fakten. Der Trug entsteht dann, wenn diese Wahrheit im Grunde auf die eigene Interpretation, die auf eigene negative Grundgerüste aufgebaut ist, zurückzuführen ist. Um an diesen Punkt zu kommen, muss man sich aber selbst hinterfragen.
Und ja, auch ich habe mich schon dabei erwischt, andere zu verurteilen, ohne Grundlage. Ich denke aber, dass es gut ist, wenn man sich dem bewusst wird und es nicht als "gegeben" ansieht, sondern als eine veränderbare Sache. Seitdem fällt mir vermehrt auf, wie ich verändert an die Bewertung anderer Menschen herangehe. Bei vielen merkt man einen gewissen Automatismus, etwas schon vorab negativ zu beurteilen. Mir fällt hier besonders auf, dass ich mittlerweile schon oft vorher hinterfrage. Das empfinde ich als eine positive Veränderung.