Ich kann mir kaum jemanden vorstellen, dem Jim-Beam auf Anhieb schmeckt! Es sei denn, man ist in seiner Jugend (so wie ich) mit den schlimmsten aller Hochprozentigen dauerhaft in Kontakt gekommen (Eifel halt :P). Trotz allem wirklich geschmeckt hat er mie nie, man wollte halt "cool" sein und hatte auch recht schnell seinen Ruf weg... Aber vor allem die beiden genannten (JB, JD) sind doch nun wirklich nix, um Gleichgesinnte für Whisky zu begeistern. Klar, da gibt´s dann auch zwei/drei Exokten die da sagen: "mmh, lecker!", aber wenn, dann waren die mMn eh schon volltrunken. Unter den "Einsteigerwhiskies" find ich in der Bourbonfraktion halt nichts wirkliches, was preislich annehmbar und zugleich nicht sprittig und "Moooochment, isch kann die nächchsten 15 sec nischt reeeeden..."-Symptome auslösen würde. Also generell gesehen, natürlich. Also ich würd Einsteigern immer noch ´nen 12y Glenlivet einschenken und dann langsam "upgraden". MMn vegrault man mit Standard-Bourbons mehr Leute, als man gewinnen kann, weil der Massengeschmack meiner Meinung nach halt eher zur "Milde" tendiert, aber vielleicht sind das ja auch nur meine persönliche Erfahrungen? Unbekannt nähert sich: "Oh schöner Whiskyschrank!" Hier, ich mach Dir mal ´nen Jim Beam und ich mir ´nen Coal Ila, da würd ich mich in Grund und Boden schämen....
greetz Hannes
ich kann deine Ausführungen nachvollziehen, dennoch kann ich sie nur zum Teil bestätigen. Wie gesagt, Massengeschmack, so langweilig und so schlecht er vielleicht für "Experten" ist, spiegelt eigentlich das wider, wass man am besten verkaufen kann. Und was verkauft man am besten? Richtig, was irgendwie schmeckt. Das Gleiche kannst du auf fast alle Dinge des Lebens übertragen. Jemand hat noch nie Auto gefahren, was gibst du ihm zu fahren? Einen möglicherweise langweiligen Golf der aber alles irgendwie kann, oder einen Porsche, der zwar dann für den Einstieg saumäßig Spaß macht, aber möglicherweise überfordert oder in seinem Potential gar nicht ausgeschöpft werden kann.
Ich kenne genug Leute im Bekanntenkreis, die können mit Whisk(e)y gar nichts anfangen. Egal ob ich ihnen einen Glen, einen Lagavulin, einen Talisker, Eagle Rare, No7 oder etwas anderes auftische. Der Grundgeschmack, Eiche, möglicherweise Rauch empfinden einige einfach als ekelhaft. Da ist es herzlich egal, denn die einzigen die dann überhaupt durch den Hals gekippt werden können sind dann die, die praktisch alle diese Whisky Charaktermerkmale reduziert haben, sprich Red Stag o.Ä.
Jemand der für Whisky nicht empfänglich ist, brauch auch keine teuren Experimente. Und ich finde, da muss man sich nichts vormachen, so komplex die Single Malt Welt auch ist, so dominant ist eigentlich der typische Bourbon Geschmack. Man brauch keinen 40€ Whisky um zu erkennen, ob man eher der Malt oder Bourbon Fan ist. Und grade um das zu erkennen, reicht auch ein Jack oder Jim.
Ich weiss nicht, was ihr immer mit sprittig bezeichnet, ein Old No7 läuft ganz weich die Kehle herunter, er hat sicherlich den Lösungsmittelgeruch, den einige nicht abkönnen, dieser ist aber auch bei wesentlich teureren Bourbons vorhanden und manchmal auch bewusst gewollt. Es macht wenig Sinn ihm einen teuren Whisky zu empfehlen, wenn man nicht weiss in welche Richtung man sich überhaupt bewegen möchte. Ich bleibe dabei, insbesondere Jack Daniels ist DER TYPISCHE Bourbon. Es reicht um zu erkennen ob man eher Malt oder Bourbon mag, und was danach kommt, sind sowieso persönliche Experimente hin zu mehr Portwein Geschmack o.Ä. Aber das sind dann auch nicht mehr so wirklich "neutrale" Bourbons.