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Unübersichtlich wird es in der oberen Mittelklasse, deren oberes Ende bei etwa 400 Euro liegt, das untere bei 300 Euro. Das größte Problem ist dabei das Fehlen eines echten aktuellen Aushängeschilds. Das neueste Modell ist Samsungs Galaxy A5 (2016) für etwa 370 Euro, dicht gefolgt vom HTC One A9 für circa 390 Euro. Beide bieten einen guten Kompromiss aus Preis, großem Display, hoher Auflösung und hochwertigem Gehäuse, locken aber auch mit so manchem Feature, das vor einem Jahr in diesem Segment eher eine Seltenheit war.
Das Lastenheft dürfte in vielen Fällen deshalb wie folgt aussehen: Display um 5 Zoll, Full-HD-Auflösung, 2 GB RAM und als Bonus Dinge wie ein Fingerabdrucksensor, schnelles Aufladen des Akkus oder ein optischer Bildstabilisator.
Huawei P8
Eine Art Geheimtipp ist das Huawei P8. Zwar ist der chinesische Hersteller inzwischen der drittgrößte Smartphone-Hersteller weltweit, noch immer hat man aber mit Vorurteilen zu kämpfen, mitunter fehlen aber schlicht auch die letzten 5 % bis zur absoluten Spitze. Nicht so beim 340 Euro teuren P8. Die Ausstattung war schon zum Zeitpunkt der Markteinführung dem Preis angemessen, vor allem Kamera und Verarbeitung konnten im Test überzeugen, ein Update auf Android 6.0 ist in Arbeit.
Im Vergleich mit dem Galaxy A5 (2016) fehlt ein Fingerabdrucksensor sowie das schnelle Laden des Akkus, das One A9 bietet die etwas bessere Ausstattung.
Lenovo ZUK Z1
Wen schon das P8 als eine Art Exot gilt, was ist dann mit dem ZUK Z1? Zwar verbirgt sich dahinter mit Lenovo ein bekanntes Unternehmen, doch der Name ist nicht alles, was zunächst Fragen aufwirft. Denn beim OS setzt man auf Cyanogen OS, was in der Regel nur Technik-affinen etwas sagen dürfte. Vertrauter wirkt das schon die restliche Ausstattung. Ein Snapdragon 801 verspricht ausreichend Leistung, der 4.100 mAh fassende Akku überdurchschnittliche Laufzeiten. An die Oberklasse erinnern schnelles WLAN, Fingerabdrucksensor und USB Typ-C.
Dass aber die Mittelklasse das Ziel ist, zeigen das Kunststoffgehäuse, die schwache Kamera und das eher triste Design. 300 Euro sind für das etwa sechs Monate alte Smartphone aber dennoch ein angemessener Preis, wenn man sich von der Masse abheben will.
Nokia Lumia 930
Schwer, fest verbauter Akku, nicht erweiterbarer Speicher, ein zu dunkles Display - und dennoch eine klare Empfehlung. Im Sommer 2014 überraschte das Lumia 930 als damaliges Aushängeschild für Windows Phone 8.1. Und auch heute noch gibt das Gerät mit seinem 5 Zoll großen Display und Full-HD-Auflösung eine gute Figur ab. Es liefert mehr als ausreichend Leistung, die Kamera überzeugt und in puncto Ausstattung muss sich das Lumia 930 auch heute noch nicht vor der Konkurrenz verstecken.
Wer nicht auf Android festgelegt ist, erhält für knapp 400 Euro eine mehr als gute Alternative. Zwar wird Microsoft ein Update auf Windows 10 Mobile bereitstellen, im Vergleich zum Nachfolger Lumia 950 wird aber nicht jede neue Funktion verfügbar sein; vor allem Continuum gehört auf diese Liste.
Der Rest
Darf es etwas größer sein, kann auch hier das LG G4 als Alternative genannt werden. Mit knapp 400 Euro rutscht es gerade noch unter die Preisgrenze. Das Galaxy S6 schafft dies hingegen nicht. Zwar ist es mit derzeit etwa 450 Euro deutlich günstiger als noch zum Verkaufsstart vor knapp einem Jahr, das Gesamtpaket rechtfertigt den derzeitigen Aufpreis gegenüber dem G4 aber nicht in jedem Fall.
Zumal da ja auch noch der Vorgänger ist. Der ist dem Galaxy S6 zwar in vielen Punkten unterlegen, kann aber mit zwei alten Samsung-Tugenden - austauschbarer Akku, erweiterbarer Speicher - und seiner IP-Zertifizierung punkten. Seriöse Händler listen das Smartphone zu Preisen ab etwa 400 Euro.
Erfüllt werden die genannten Kriterien auch von diversen anderen Geräten, hier stört jedoch in der Regel der Preis. Das Huawei GX8 ist beispielsweise kaum günstiger als das P8, für das G3 muss annähernd so viel wie für das G4 gezahlt werden.