TEST

OnePlus 9 und OnePlus 9 Pro im Test

Premiere mit Hasselblad und Snapdragon 888 - Kamera

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Die Frontkameras beider Modelle zeigen sich als Punch-Hole-Lösung in der linken oberen Ecke. OnePlus verbaut jeweils einen Sony IMX471-Sensor mit 16 MP.

Die rückseitige Kameralösung weicht bei beiden Modellen etwas voneinander ab. Laut OnePlus würden die Kunden nach der Hauptkamera am häufigsten die Ultra-Weitwinkelkamera nutzen. Dementsprechend hat der Hersteller bei der neuen Generation auch besonderen Wert darauf gelegt, genau diese Kamera zu verbessern. Bei beiden Modellen wird dafür ein Sony IMX766-Sensor mit 50 MP verbaut. Die Optik sorgt für einer kleinbildäquivalente Brennweite von 14 mm und einem entsprechend großzügigem Blickfeld. Damit sind auch Makro-Aufnahmen aus bis zu 4 cm Nähe möglich. 

Die Hauptkamera löst bei beiden Modellen mit bis zu 48 MP auf. Im standardmäßig aktiven 12-MP-Modus werden vier Pixel kombiniert, gerade bei schlechten Lichtverhältnissen ist er zu empfehlen. Die Brennweite wird kleinbildäquivalent mit 23 mm angegeben. Im Videomodus sind bis zu 8K 30 fps möglich. Der Sensor unterscheidet sich trotz vergleichbarer Eckdaten etwas: Das OnePlus 9 erhält einen Sony IMX689, das OnePlus 9 Pro hingegen einen IMX789. Als dritte Kamera bieten beide Modelle eine 2-MP-Monochrome-Kamera, die bei Schwarz-Weiß-Fotos unterstützt. Eine Tele-Kamera mit 8 MP bleibt ausschließlich dem Pro-Modell vorbehalten. Sie erlaubt einen 3,3-fachen optischen Zoom und einen digitalen Zoom von bis zu 30x.

In der Foto-App zeigen sich im Zusammenhang mit der Hasselblad-Kooperation einige Anpassungen. Direkt auffällig ist die Auslöse-Schaltfläche im Hasselblad-Orange. Auch der Auslösesound wurde mit einigem Aufwand so angepasst, dass er wie eine Hasselblad-Kamera klingen soll. Die typischen Hasselblad-Mittelformatkameras sind allerdings so hochpreisig und rar, dass der Wiederkennungswert des Auslösegeräuschs gering sein dürfte. Wichtiger sind aber eigentlich die nicht direkt sichtbaren Anpassungen. So werden die Kamerasensoren kalibriert und die Farbdarstellung durch NaturalColor Calibration mit Hasselblad optimiert. Farben sollen so natürlicher wirken. Manuelle Anpassungen sind im sogenannten "Hasselblad Pro Modus" möglich - genauso wie auch 12-Bit-RAW-Aufnahmen möglich werden.

Wir haben den regulären Foto-Modus genutzt und zeigen links Aufnahmen des OnePlus 9, rechts des OnePlus 9 Pro:

Während die Ultra-Weitwinkelkamera bei anderen Smartphones gerne deutlich vermatschtere Bilder als die Hauptkamera abliefert, können die OnePlus-9-Modelle mit dieser Kamera erfreulich detailreiche Aufnahmen erstellen. Auch die Hauptkamera überzeugt bei beiden Modellen. Einmal mehr gilt, dass der 12-MP-Modus die flexiblere Lösung ist und auch bei schlechteren Lichtverhältnissen überzeugt. Der 48-MP-Modus fängt noch mehr Details ein, führt aber auch zu größeren Dateien und einer kleinen Denksekunde nach der Aufnahme. Die Farbabstimmung wirkt relativ natürlich. Allerdings wurden wir im Testzeitraum etwas durch die trübe Wetterlage eingeschränkt. 

Dem OnePlus 9 fehlt die zusätzliche Tele-Kamera. Es bietet einen zehnfachen digitalen Zoom. Die obere Aufnahme mit zweifachem Zoom ist noch sehr brauchbar, in den stärkeren Zoomstufen lässt die Bildqualität schnell nach. Das OnePlus 9 Pro kann mit seiner Tele-Kamera einen 3,3 fachen Zoom (kleinbildaquivalente Brennweite von 77 mm) bieten. Darüber hinaus ist ein 30-facher Digitalzoom möglich - mit den typischen Einschränkungen einer solchen Lösung.