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Gerade der direkte Vergleich mit dem Pixel 5 macht deutlich, welchen Sprung Google beim Pixel 6 macht. Das neue Modell legt trotz eines ähnlichen Preises in fast allen möglichen Bereichen zu und wird so zu einem sehr attraktiven Vertreter im Preisbereich um die 600 Euro. Besonders drastisch ist der Sprung bei der Performance. Mit dem eigenentwickelten Tensor-SoC stößt Google in die Leistungs-Oberklasse vor. Sicher hätte Google dafür auch einfach ein vorhandenes SoC wie den Snapdragon 888 ordern können - doch Tensor verspricht zusätzlich Vorteile im AI-/ML-Bereich und ist auch ein Versprechen an die Zukunft. Schließlich kann Google nun Hard- und Software noch stärker aufeinander abstimmen.
Auch im Kamerabereich hat Google erkennbar nachgeschärft. Die neue Hauptkamera nutzt das erste Mal seit dem Pixel 3 einen neuen Sensor und überzeugt mit stimmigen Bildern und einem starken Nachtmodus. Die Ultraweitwinkelkamera erlaubt einen größeren Blickwinkel von 114 ° und kann auch mit Blick auf die Bildqualität überzeugen. Beim Display macht sich das Plus an Bilddiagonale durchaus positiv bemerkbar. Und selbst bei Details wie der Schnellladeunterstützung, den Lautsprechern oder dem Fingerabdruckleser, der unter das Display gewandert ist, hat Google Optimierungsarbeit geleistet.
Gerade Pixel-5-Nutzer werden trotzdem nicht gleich automatisch mit dem Pixel 6 warm werden. Das gilt vor allem für diejenigen, die gerade die kompakten Maße und das geringe Gewicht des Vorgängers schätzen. Und auch der Materialwechsel bei der Rückseite ruft gemischte Gefühle hervor: Das Glas sorgt dafür, dass das Pixel 6 sich mehr nach einem Oberklassemodell anfühlt. Es ist aber auch rutschiger und verschmutzt ungleich schneller als das kunststoffbeschichtete Aluminiumgehäuse des Vorgängers.
Nicht unerwähnt lassen wollen wir, dass eine Reihe von Nutzern von Pixel 6 und Pixel 6 Pro über diverse Softwareprobleme klagen (mehr dazu auch in unserem Sammelthread). Wir selbst waren davon nicht betroffen. Allerdings haben wir im Testzeitraum auch das aktuelle Januar-Update aufgespielt, das diverse Probleme beheben soll. Generell verspricht Google für die aktuellen Pixelmodelle Versionsupdates und Feature Drops für mindestens drei Jahre und Sicherheitsupdate für mindestens fünf Jahre und sorgt auf Softwarseite so für eine gewisse Langlebigkeit. Das pure Androiderlebnis werden viele Nutzer ebenfalls als Pluspunkt wahrnehmen.
Ein naheliegender Konkurrent des Pixel 6 ist das OnePlus 9. Zu einem ähnlichen Preis bietet es mit seinem Snapdragon 888 eine vergleichbare Performance. Sein AMOLED-Display ist minimal größer, bietet aber die gleiche Auflösung. OnePlus gönnt ihm aber 120 Hz Bildwiederholrate und punktet zudem mit höherer Schnellladeleistung. Ein Warp Charge 65-Ladegerät gehört dafür auch gleich zum Lieferumfang. Verzichtet werden muss aber auf zertifizierten Staub- und Spritzwasserschutz. Haupt- und Ultraweitwinkelkamera des OnePlus 9 können zwar dank High-Res-Mode nominell höherauflösende Fotos schießen, subjektiv überzeugt die Kameralösung des Pixel 6 aber mehr.
Google zeigt mit dem Pixel 6, dass man sein Engagement auch für Smartphone-Hardware absolut ernst nimmt. Das innovative Oberklassemodell wird zudem auch noch zu einem attraktiven Preis angeboten. Es verdient sich damit unseren Excellent-Hardware-Award.
Positive Aspekte des Google Pixel 6:
- eigenentwickeltes SoC mit hoher Performance und zusätzlichen Features wie optimiertem maschinellem Lernen (ML)
- überzeugende Kameralösung mit Haupt- und Ultraweitwinkelkamera
- 90-Hz-OLED-Display
- schnelle Android-Updates (Versionsupdates und Feature Drops für mindestens drei Jahre, Sicherheitsupdate für mindestens fünf Jahre)
- Fingerabdruckleser im Display
- gute Akkulaufzeit, mit geeignetem Ladegerät ordentliche Schnellladefunktion, drahtloses Laden wird unterstützt
- staub- und wassergeschützt nach IP68
- Dual-SIM-Unterstützung (Nano-SIM + eSIM)
Negative Aspekte des Google Pixel 6:
- keine Speicherweiterung möglich
- keine Tele-Kamera (ist dem Pixel 6 Pro vorbehalten)
- gegenüber dem Vorgänger deutlich sperriger und schwerer, auch die Glasrückseite hat ihre Nachteile