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Klar ist, der nForce4 von nVidia ist keine wirkliche Neuentwicklung von Grund auf. Er bietet Bewärtes auf dem bekannten Gerüst mit einigen interessanten Neuerungen. Kein Wunder : Am Prozessor hat sich nichts geändert, deshalb kann man mit derart großen Veränderungen wie Intel mit einem i925x nicht auftrumpfen. Ziel war es, PCI-Express zu bieten und einige Details des nForce 3 zu verbessern - das hat man geschafft. Zusätzlich bietet man nun auch einen SLI-Chipsatz, der Dank der grandiosen Spieleperformance der Athlon 64-Prozessoren sicherlich auch mehr Sinn macht als die Xeon-Kombination, die man bislang nur zeigen konnte.
Von den 20 PCI-Express Lanes, die der Desktop Version zur Verfügung stehen, bleiben wegen des PCI-Express x16 Slots nur noch vier über, die dann jeder Hersteller frei verwenden kann. Im Gegensatz zu VIA kann sich nVidia eine Lane für das Gigabit Ethernet sparen, da ein solches bereits im MCP integriert ist. Somit können bis zu vier PCI-Express x1 Slots verbaut werden - das sollte für alle Mainboards voll ausreichen, schließlich sind PCI-Geräte aktuell noch stärker verbreitet.
Die Performance brachte keine großen Überraschungen, konnte aber dennoch mehr als überzeugen. Im Schnitt liegt man 2-6 Prozent über dem VIA K8T800 Pro und 2-4 Prozent über dem Vorgänger nForce3 250 Ultra. Wenn man bedenkt, dass z.B. der Speichercontroller in der CPU sitzt und so die Performanceoptimierungen in anderen Bereichen vorgenommen wurde, ein sehr beachtliches Ergebnis. Mitverantwortlich ist hier sicherlich auch die neue PCI-Express-Schnittstelle und Treiberoptimierungen.
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Wer derzeit plant, sich ein komplett neues AMD Athlon 64 System zu zulegen, der sollte auf jeden Fall auf die ersten nForce4 Mainboards warten, die in einigen Wochen erscheinen werden. Denn mit PCI-Express ist man dann eher für die Zukunft gerüstet. Ob PCI-Express nun wirklich das System beschleunigt ist zweifelhaft, denn wir konnten keinen großen Sprung erkennen. Allerdings düfte den Herstellern in Sachen Stromversorgung ein Stein vom Herzen fallen, denn der PCI-Express x16 Steckplatz liefert eine deutlich bessere Stromversorgung als dies der AGP Slot tun kann. Weiterhin werden alle kommenden Grafikkarten für diesen Slot gebaut - damit wird es einfacher, in Zukunft aufzurüsten.
Etwas schuldig bleibt uns NVIDIA bei den Onboard-Sound-Features - leider ist hier weiterhin nur ein AC97-Audio-Codec koppelbar, HD-Audio oder gar NVIDIAs eigenen MCP-T-Sound bleibt aussen vor. Schade, denn so wird man sicherlich auf VIA-Mainboards günstigere, nutzbare Soundlösungen vorfinden, die Freaks werden aber wohl sowieso eher zu einer PCI-Soundkarte greifen. Während der Sound also nicht so gelungen ist, machen die Verbesserungen bei der Firewall durchaus Sinn und auch die Verdopplung der S-ATA-Controller ist sicherlich in Grenzbereichen sehr nützlich. Am besten wird sich sicherlich die Software-Unterstützung auswirken, denn mit den gezeigten Features liegt man hier voll im Trend.
Es bleibt also erst einmal abzuwarten, wie die Hersteller die wirkliche gute Grundlage umsetzen und welche Features noch den Weg auf ein AMD Athlon 64 Mainboard schaffen. Doch nVidia gibt den Herstellern nicht nur eine grundsolide Hardware an die Hand, die die bisher schnellste AMD Athlon 64 Plattform darstellt, auch die programmierte Software erleichtert sowohl dem Normaluser als auch dem Overclocker das tägliche Arbeiten. Wir sind gespannt auf einen Vergleich zum K8T890, den wir in Bälde erwarten.
Weitere Mainboard-Reviews findet man in unserer Testdatenbank unter Mainboards Intel oder in den Overclocking, Modding und Tweaking Guides. Interessante Informationen oder Probleme mit der getesteten Hardware ? Support nötig und Probleme mit der Hardware ? Ab in unser Forum!
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