In der Praxis
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Bei beiden Mäusen verbaut Corsair den in Zusammenarbeit mit PixArt entwickelten Marksman-Sensor mit 26.000 DPI. Wie schon bei der Sabre RGB Pro Wireless überzeugt der Sensor gerade auch in kritischen und reaktionsfordernden Spielsituationen und setzt die Mausbewegungen zuverlässig um. Die extrem hohe DPI-Zahl ist dabei allerdings ohne Relevanz für den Praxisbetrieb. Die vier PTFE-Gleitflächen an der Unterseite sorgen trotz des eher hohen Gewichts der Mäuse für ein gutes Gleitverhalten. An der Unterseite können bei Bedarf noch die zusätzlichen Gewichte montiert werden - mit Blick auf das ohnehin nicht gerade niedrige Startgewicht werden aber wohl nur wenige Nutzer vom Gewichtssystem Gebrauch machen wollen. Beim Wireless-Modell sitzt an der Unterseite zudem noch ein Schiebeschalter, mit dem die Drahtlos-Verbindung gewählt bzw. ausgeschaltet werden kann.
Die beiden Modelle unterscheiden sich rein nach Zahlen deutlich bei der USB-Abfragerate. Subjektiv konnten wir zwischen den 8.000 und 2.000 Hz aber keinen Unterschied feststellen. Das gleiche gilt für die Anbindung per USB bzw. per Slipstream Wireless: Auch beim direkten Vergleich im Shooter-Einsatz konnten wir für die M65 RGB Ultra keinen Vorteil gegenüber der M65 RGB Ultra Wireless ausmachen. Etwas irritiert hat uns allerdings, dass das Drahtlos-Modell häufig aus iCUE verschwand (trotzdem aber weiterhin nutzbar blieb). Wenn das ein generelles Problem sein sollte, wird Corsair sicherlich mit einem Update für Abhilfe sorgen. Etwas umgewöhnnen mussten wir uns erst einmal nicht nur an die ungewöhnliche Mausform, sondern auch an die neuen, optischen Switches - wohl vor allem, weil wir das klare taktile Feedback konventioneller Switches vermissten. Auf Dauer lassen die optischen Switches aber nicht nur eine längere Lebensdauer erwarten, sondern sie sind auch angenehm leise.
Fazit
Corsair baut die M65-Serie nicht nur um ein neues Modell aus, sondern bietet erstmalig auch ein drahtloses M65-Modell an. Und gleichzeitig wird nicht einfach nur ein neuer Sensor verbaut, sondern werden die Mäuse auch sonst deutlich weiterentwickelt.
Die neuen optischen Switches lassen auf eine noch längere Lebensdauer hoffen - das passt gut zur ohnehin schon robusten Aufmachung der M65-Mäuse mit ihrer Alu-Konstruktion. Vielen Nutzern (und ihren Mitbewohnern) dürfte aber auch sehr recht sein, dass diese Switches relativ leise arbeiten. Allemal innovativ wirken auch die neuen Neigungsgesten, die praktisch als vier zusätzliche Tasten belegt werden können. Sie funktionieren nach unseren Eindrücken zuverlässig. Allerdings wird man die Maus in vielen Spielen nun gerade nicht anheben und neigen wollen. Besser vorstellbar erscheint uns z.B. eine Belegung für die Wiedergabesteuerung von Medien oder den produktiven Einsatz. Mit dem Sensor-Update bringt Corsair die M65-RGB-Ultra-Modelle auf den aktuellen Stand, wirklichen Verbesserungsbedarf z.B. gegenüber der M65 RGB Elite gab es aber eigentlich nicht.
Den hätte mancher Nutzer sicher schon eher beim Gewicht gesehen. Während viele aktuelle Mäuse gerade für FPS-Spieler eher um die 70 g wiegen, wiegt selbst die kabelgebundene M65 RGB Ultra rund 100 g. Die kabellose M65 RGB Ultra Wireless ist sogar noch schwerer - und das ist nicht der einzige Nachteil, den sie gegenüber der M65 RGB Ultra hat. Die meisten Nachteile sind allerdings weniger schwerwiegend: Von der geringeren maximalen Abfragerate haben wir im Praxisbetrieb beispielsweise nichts bemerkt. Und auch die einfachere und schwächere Beleuchtung wird die meisten Nutzer nicht stören. Das abnehmbare Kabel der M65 RGB Ultra Wireless fällt schlichter und starrer aus. Dank der langen Akkulaufzeit wird man es aber nur selten benötigen. Etwas störend ist aber, dass das Kabel auch für manche Aktionen wie Firmware-Updates oder das Abspeichern des Hardware-Profils angeschlossen werden muss. Als wir beide Mäuse vor uns liegen hatten, haben wir trotz dieser Nachteile allerdings doch lieber zum kabellosen Modell gegriffen und die kabellose Freiheit genossen. Nicht berücksichtigt haben wir dabei aber den großen Preisunterschied von 50 Euro zwischen beiden Modellen - aus Preis-Leistungs-Sicht ist die M65 RGB Ultra klar das attraktivere Produkt.
Corsair selbst bietet mit der Sabre RGB Pro Wireless auch eine kabellose Maus an, die bei einer UVP von 99,99 Euro den gleichen Sensor wie die neuen M65-Modelle bietet, kabellos nutzbar ist und mit 79 g auch deutlich leichter ausfällt. Verzichtet werden muss dafür auf das markante Gehäuse (das aber ohnehin nicht jeden Geschmack trifft) und innovative Features wie die optischen Switches und die Neigungsgesten.
Corsair M65 RGB Ultra und M65 RGB Ultra Wireless sind letztlich überzeugende und vor allem auch innovative High-End-Mäuse. Wer die M65-Form mag, erhält mit ihnen wahlweise ein sehr überzeugendes kabelgebundenes oder kabelloses Modell. Wir zücken deshalb für beide unseren Technik-Award.
Positive Aspekte der Corsair M65 RGB Ultra:
- zuverlässiger High-End-Sensor
- langlebige optische Switches unter den Haupttasten
- zwei DPI-Tasten und DPI-Anzeige, Einstellungen dafür frei konfigurierbar
- innovative Neigegesten
- vielseitige Software
Negative Aspekte der Corsair M65 RGB Ultra:
- relativ schwer
- Neigegesten nicht in Kombination mit den beiden untersten LOD-Stufen möglich
- reine Rechtshändermaus
Positive Aspekte der Corsair M65 RGB Ultra Wireless:
- zuverlässiger High-End-Sensor
- langlebige optische Switches unter den Haupttasten
- kabellos per Slipstream Wireless oder Bluetooth nutzbar
- zwei DPI-Tasten und DPI-Anzeige, Einstellungen dafür frei konfigurierbar
- innovative Neigegesten
- vielseitige Software
Negative Aspekte der Corsair M65 RGB Ultra Wireless:
- gegenüber dem USB-Modell einige Nachteile (Gewicht, geringere maximale Abfragerate, nur eine und zudem schwächer leuchtende RGB-Zone, einfacheres Kabel, manche Aktionen nur mit Kabel möglich)
- relativ schwer
- Neigegesten nicht in Kombination mit den beiden untersten LOD-Stufen möglich
- reine Rechtshändermaus