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Corsair Obsidian Series 750D im Test - Fazit

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Corsairs Strategie beim 2013er-Relaunch der eigenen Premium-Serie war ungewöhnlich: Zuerst kam das riesige HPTX-Modell Obsidian Series 900D auf den Markt, anschließend folgte der Mini-Tower Obsidian Series 350D für Micro-ATX-Mainboards. Das Obsidian Series 750D folgt nun Monate später - dabei ist der Full-Tower das Modell, das den größten Käuferkreis ansprechen dürfte. HPTX-Unterstützung ist nur für wenige Nutzer relevant und Gamersysteme im Micro-ATX-Format sind weniger verbreitet als solche im ATX-, XL-ATX- oder E-ATX-Format.

Doch jetzt ist auch der Full-Tower offiziell. Auffällig am Obsidian Series 750D ist vor allem, wie konsequent Corsair bei den 2013er-Modellen der Premiumserie eine einheitliche Philosophie verfolgt. Wie bei den beiden anderen Modellen stand bei der Entwicklung vor allem das Ziel im Vordergrund, gut nutzbare Radiatorenplätze zu realisieren. Auch beim Obsidian Series 750D wurde dieses Ziel erreicht. Im Deckel kann ein 360-mm-Radiator verbaut werden, der für viele Systeme bereits ausreicht. Zusätzlich gibt es aber noch die Radiatorenplätze hinter der Front (280 mm), am Boden (240 mm) und an der Rückwand (140 mm). Dabei sind die Radiatorenplätze so ausgelegt, dass auch Radiatoren mit ordentlicher Bauhöhe und nicht nur Silm-Radiatoren genutzt werden können. Bei den Dual-Radiatorenplätzen zeigen sich die Stärken der modularen Festplattenkäfige. Es ist durchaus möglich, einen stattlichen 280-mm-Radiator hinter der Front zu montieren und trotzdem noch mindestens einen Festplattenkäfig im Gehäuse zu belassen - er wird dann einfach von der Front weg versetzt. Werden beide Festplattenkäfige entfernt, gibt es immer noch vier separate SSD-Laufwerksplätze.

Wird die Hardware mit Luft gekühlt, kann das Obsidian Series 750D nicht ganz so sehr glänzen wie manches dafür optimierte Konkurrenzmodell. Doch die drei vormontierten 140-mm-Lüfter (Corsair AF140L) sorgen durchaus für eine ordentliche Kühlleistung. Für ein Gamersystem ist ihre Lautstärke dabei auch ungeregelt vertretbar, eine Lüftersteuerung würde das Gehäuse aber trotzdem aufwerten. Parallelen zwischen dem Obsidian Series 750D und den beiden anderen aktuellen Modellen der Serie gibt es nicht nur beim Kühlsystem. Auch das Design der drei Modelle ist praktisch identisch. Das Obsidian Series 750D wirkt mit seiner funktionalen Aluminiumfront und dem großzügigen Window wie ein ernst zu nehmendes Gehäuse und unterscheidet sich deutlich von typischen Gamergehäusen mit ihrem verspielten Design. Typisch und überzeugend sind auch Ausstattungsmerkmale wie die werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten und der Laufwerke (beim 750D nun auch für SSDs) und die wartungsfreundlichen Staubfilter. Allerdings hat Corsair zwar an Staubfilter für die Frontlüfter, das Netzteil und die Deckellüfterplätze gedacht, optionale Bodenlüfter können aber ungehindert Staub in das Gehäuse saugen. Solange die Podeste für die Laufwerkskäfige im Gehäuse bleiben, sind diese Lufteinlässe aber zumindest verdeckt. Eine kleine Sparmaßnahme hat außerdem das Netzteil getroffen, dass nicht vom Gehäuse entkoppelt wird.    

Konkurrenz gibt es für das Obsidian Series 750D vor allem in Form der NZXT-Modelle Phantom 820 (maximal XL-ATX- und E-ATX-Mainboards) und Phantom 630 (maximal XL-ATX-Mainboards). Beide Modelle nehmen im Deckel ebenfalls einen 360-mm-Radiator auf, ein 240- oder 280-mm-Radiator kann auf dem Boden montiert werden. Bei Nutzung einer Luftkühlung sammeln die NZXT-Modelle Pluspunkte. Sie unterstützen großformatigere Lüfter als das Obsidian Series 750D und verfügen über eine integrierte Lüftersteuerung. Bei der sonstigen Ausstattung gibt es viele Parallelen zwischen dem Full-Tower von Corsair und der NZXT-Konkurrenz. Die Phantommodelle bieten aber zusätzlich einige Raffinessen wie einen Speicherkartenleser, eine Beleuchtung der I/O-Blende und im Falle des Phantom 820 sogar ein vielfarbiges Beleuchtungssystem. Preislich platziert Corsair das Obsidian Series 750D optimal knapp unterhalb des Phantom 630, das Phantom 820 ist hingegen deutlich teurer. Letztlich dürfte eine Kaufentscheidung zwischen einem Phantom- und einem Obsidian Series-Gehäuse vor allem von den Designvorlieben des Käufers abhängen. Corsair kontert die Gameroptik der Phantoms mit einem funktionalen, kantigen Design und dem Einsatz von hochwertigem Aluminium. 

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Mit dem Obsidian Series 750D bietet Corsair endlich ein Gehäuse an, das die Innovationen des 900D und des 350D im normalen Full-Tower-Format bieten kann. Eine beispielhafte Flexibilität bei der Kühlung und bei der Innenraumnutzung, eine komfortable Montage und Wartung sowie das unaufdringliche Design sind die großen Stärken dieses Gehäuse. Das Sahnehäubchen ist dann der sehr attraktive Preis für den überzeugenden Full-Tower. Wenn der Verkaufspreis im Oktober wirklich bei den angegebenen 149 Euro liegen wird, hat sich das Gehäuse unseren Preis-Leistungs-Award verdient.

alles

Positive Aspekte des Corsair Obsidian Series 750D:

  • großzügige Platzverhältnisse, nimmt XL-ATX-/E-ATX-Mainboards und vier Dual-Slot-Grafikkarten auf
  • flexibles Kühlsystem mit bis zu acht Lüfterplätzen und vier Radiatorenplätzen
  • drei 140-mm-Lüfter (Corsair AF140L) vormontiert.
  • modulare HDD-Käfige, die auch von der Front weg versetzt montiert werden können
  • separate SSD-Laufwerksplätze
  • werkzeuglose Montage für alle Laufwerkstypen und für die Erweiterungskarten
  • wartungsfreundliche Staubfilter in der Front, im Boden und im Deckel
  • gut bestücktes I/O-Panel, Kabelmanagement

Negative Aspekte des Corsair Obsidian Series 750D:

  • keine Lüftersteuerung
  • keine Staubfilter vor optionalen Bodenlüfterplätzen, keine Entkopplung des Netzteils
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