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Neben der Verarbeitung und der Ausstattung des Gehäuses ist auch das Temperaturverhalten von elementarer Bedeutung.
Das Testsystem:
Eckdaten: Testsytem | |
Prozessor: | Intel Core i7-4770K |
Prozessor-Kühler: | Scythe Shuriken Rev. 2 |
Mainboard: | EVGA Z87 Stinger |
Arbeitsspeicher: | 4096 MB Corsair 1600 MHz |
Festplatte: | 256 GB SSD |
Grafikkarte: | EVGA GeForce GTX 770 SC ACX |
Betriebssystem: | Windows 7 x64 Home Premium |
Temperaturmessungen:
Um die maximalen Temperaturen des Prozessors zu ermitteln, wurde die CPU mittels des kostenlosen Stresstest-Tools Prime 95 für 30 Minuten ausgelastet. Da der Small FFT-Test erfahrungsgemäß die höchste Wärmeverlustleistung mit sich bringt, benutzen wir diesen Modus und protokollieren die maximalen Kerntemperaturen mit dem Systemtool Lavalys Everest. Die einzelnen Kerntemperaturen werden addiert und durch die Anzahl der physikalischen Kerne dividiert. Gleichzeitig wird die Grafikkarte mit dem Stresstest Furmark ausgelastet.
Die Betrachtung der Temperaturen im Idle-Zustand (= Leerlauf) wird zunehmend uninteressanter, da sowohl die Prozessor- als auch die Grafikkartenhersteller sehr gute Stromspartechniken entwickelt haben. Im Zuge dessen werden die Rechenkerne im Idle-Zustand herunter getaktet und die Stromspannung reduziert. Infolgedessen wird die erzeugte Abwärme auf ein Minimum reduziert.
Unsere Messungen brachten folgendes Ergebnis hervor:
Beurteilung der Temperaturen:
Bevor die Temperaturen bewertet werden, ist zu berücksichtigen, was für Hardware im kleinen EVGA Hadron Air verbaut wurde. Der Core i7-4770K ist Intels Top-Modell für die LGA 1150-Plattform und durchaus anspruchsvoll, was die Kühlung angeht. Auch die GeForce GTX 770 gehört mit einer TDP von 230 Watt nicht zu den genügsameren Grafikkarten. Erschwerend kommt hinzu, dass das gewählte Belastungsszenario ein Worst-Case-Szenario ist. Selbst lange Spielesessions mit aktuellen Titeln strapazieren die Hardware nicht annähernd in diesem Maße. Berücksichtigt man diese Ausgangslage, dann sind die gemessenen Temperaturen zwar sicher nicht ideal, aber nachvollziehbar.
Die Grafikkartentemperatur bleibt noch im vertretbaren Bereich, die Prozessortemperatur ist aber schon kritisch. Abhilfe würde ein leistungsstärkerer Kühler schaffen - im Hadron Air können schließlich sogar niedrige Towerkühler untergebracht werden. Mit Blick auf die Temperaturen in ASRocks außergewöhnlichem Gaming-Barebone M8 erscheinen die Temperaturen im Hadron Air in einem günstigeren Licht, denn dort wurden Prozessor und Grafikkarte noch einmal deutlich wärmer.
Insgesamt geht das Kühlkonzept des Hadron Air also durchaus auf, die Grenzen der Physik kann aber auch EVGA nicht überlisten. Wenn High-End-Hardware auf kleinsten Raum gepackt wird, wird die Kühlung einfach schnell zum Problem. Bei einer normalen Beanspruchung der Komponenten und etwas Optimierungsarbeit bei der Prozessorkühlung wäre es aber durchaus möglich, selbst das hitzige Testsystem bedenkenlos im EVGA-Winzling zu betreiben.
Lautstärkemessungen:
Für unsere Lautstärkemessungen nutzen wir ein Voltcraft SL-400 Schallpegel-Messgerät, das wir in 20 cm Entfernung vor dem Gehäuse platzieren.
Damit der Luftstrom der Gehäuselüfter seinen Weg durch das enge Gehäuseinnere findet, lässt EVGA die beiden Gehäuselüfter mit hoher Geschwindigkeit und entsprechend hoher Lautstärke laufen. Unter Last steigt die Lautstärke noch etwas weiter an, weil dann Prozessor- und Grafikkartenlüfter hochgeregelt werden. Ein Herunterregeln der Deckellüfter ist zwar prinzipiell möglich, setzt aber einen entsprechenden Temperaturspielraum voraus. Und der war zumindest beim Testsystem nicht gegeben.
Weitere Messungen in der Übersicht:
Höhe Prozessorkühler:
Für ein Gehäuse diese Größe bietet das Hadron Air geradezu erstaunlich viel Platz für den Prozessorkühler. Er kann bis zu 14 cm aufragen. Typische Towerkühler mit 140- oder 120-mm-Lüfter sind zwar höher, Towerkühler mit 92-mm-Lüftern oder leistungsstärkere Top-Blow-Kühler können aber durchaus untergebracht werden.
Grafikkartenlänge:
Die 26,7 cm Grafikkartenlänge sind eher ein theoretischer Wert, der ausklammert, dass die Kabelstränge vom Netzteil an der Grafikkarte vorbeigeführt werden müssen. Wirklich praktikabel sind nach unseren Eindrücken maximal 25,5 cm Grafikkartenlänge.
Materialstärke:
EVGA greift für die Seitenteile auf 0,8 mm dicken Stahl zurück. Das sorgt für ausreichende Stabilität. Auch insgesamt macht das kleine Hadron Air einen robusten Eindruck - das liegt auch daran, dass EVGA Kunststoff relativ sparsam einsetzt und z.B. den Deckel aus Stahl fertigt.