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Das schallgedämmte Corsair Carbide Series 400Q im Test - Fazit

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Corsair setzt offensichtlich einige Hoffnungen in das neue, schlichte Design. Nach den beiden Carbide Series 600er-Modellen zeigen sich jetzt auch Carbide Series 400C und 400Q ganz dezent im matten Stahlkleid. Und das passt gut zu den Designvorlieben einer Zeit, in der die skandinavisch-schlichten Define-Modelle von Fractal Design ganz besonders beliebt sind. Speziell das Carbide Series 400Q kann tatsächlich auch als eine Antwort auf das Define R5 verstanden werden. Genauso wenig sind Gemeinsamkeiten mit dem NZXTs H440 zu übersehen. Doch das Carbide Series 400Q ist keineswegs ein Mix aus diesen beiden Gehäusen, sondern durchaus ein ganz eigenständiger Midi-Tower.

Das lässt sich vor allem am Kühlkonzept festmachen. Corsair verzichtet auf einen Laufwerksschacht und erreicht so einen direkten Luftstrom vom Front- zum Rückwandlüfter, die einfache Installation eines Frontradiators und eine deutlich reduzierte Gehäusetiefe (auch im Unterschied zum fast 10 cm tieferen Fractal Design Define S). Sicher nutzen manche Anwender immer noch optische Laufwerke und zahlreiche Festplatten - aber im Streaming- und Cloudzeitalter sinkt die Bedeutung von Laufwerksplätzen. Und die typische Kombination aus einem System- und einem Datenlaufwerk lässt sich selbst im Carbide Series 400Q problemlos und dazu komfortabel unterbringen. Komfortabel deshalb, weil sich Corsair einmal mehr um Nutzerfreundlichkeit bemüht: Die werkzeuglose Montage der Laufwerke und Erweiterungskarten und der einfach zu reinigende Netzteilstaubfilter bezeugen das genauso wie die gesicherten Rändelschrauben an den Seitenteilen und die magnetische Abdeckung der Deckellüfterplätze. Allerdings lässt sich der Frontstaubfilter erst nach Abnahme der Front herausnehmen. 

Die Abdeckungen über Netzteil und Laufwerkskäfig erfüllen vor allem einen kosmetischen Nutzen. Ohne Zweifel sieht der Innenraum mit diesen Abdeckungen gleich viel ordentlicher aus und die Hardware im Mainboardsegment kommt besser zur Geltung. Dafür wird zumindest die Netzteilinstallation komplizierter - schließlich müssen die Abdeckungen erst entfernt und abschließend wieder befestigt werden. Immerhin löst Corsair auch diese Schritte denkbar nutzerfreundlich mit einer Rändelschraube je Abdeckung. Wer nicht andauernd Änderungen am Netzteil oder den Anschlusskabeln vornimmt, dürfte insgesamt eher die Vorteile der Abdeckungen sehen.

Im Vergleich mit anderen Midi-Towern punktet das Carbide Series 400Q auf den ersten Blick mit der geringen Stellfläche. Typische Midi-Tower mit Laufwerksschacht sind schnell einmal 10 cm tiefer. Zudem gibt es wenige Stahlgehäuse, die so dezent und wertig daherkommen (auch wenn die Optik etwas täuscht, die Materialstärke selbst ist bestenfalls durchschnittlich). Die Define-Modelle leiden im Vergleich etwas unter ihrer Kunststofffront, NZXTs H440 ist hingegen doch deutlich verspielter. Mit Blick auf die Kühlleistung profitiert das Carbide Series 400Q vom "Direct Airflow Path"-Design und den hochdrehenden Lüftern, es hält das Testsystem kühler als Define R5 und H440. Anders als Fractal Design hat Corsair aber die Lüftersteuerung eingespart. Der Nutzer muss sich so erst selbst Gedanken darüber machen, wie er die Lüfter regeln will. Im 5 Volt-Betrieb sind sie aber absolut silent-tauglich. Das Corsairgehäuse ist trotz kleiner Detailschwächen nutzerfreundlich und erleichtert die Hardwareinstallation mehr als die beiden anderen Gehäuse, lässt dafür aber dem Kabelmanagement weniger Platz. Mit Blick auf den Preis liegen Carbide Series 400Q und Define R5 gleichauf, das H440 ist hingegen rund 30 Euro teurer.  

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Das Carbide Series 400Q wird ohne Zweifel seine Käufer finden. Der kompakte und edel aussehende Midi-Tower überzeugt mit einem zeitgemäßen Aufbau und bietet für ein schallgedämmtes Gehäuse bereits ab Werk eine sehr respektable Kühlleistung. 

Positive Aspekte des Corsair Carbide Series 400Q:

  • effektive Kühllösung mit ungehindertem Luftstrom, Wasserkühlungsmöglichkeiten
  • platzsparend
  • Front und Deckel aus Stahl lassen das Gehäuse wertiger wirken, Innenraum wirkt aufgeräumt
  • schallgedämmt
  • werkzeuglose Montagelösungen, Netzteilstaubfilter ist gut zu reinigen

Negative Aspekte des Corsair Carbide Series 400Q:

  • vergleichsweise wenige Laufwerksplätze 
  • Lüfter ungeregelt zu laut, Lüftersteuerung trotz Silentanspruch eingespart
  • nicht viel Platz für das Kabelmanagement
  • Nasen an den 2,5-Zoll-Laufwerksplätzen empfindlich, Frontstaubfilter nicht einfach zugänglich
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