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Das Alu-Gehäuse Enermax Steelwing im Test - Fazit

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Das Steelwing ist eines der teuersten, gleichzeitig aber auch eines der kleinsten Enermax-Gehäuse. Das hat seinen Grund - mit Blick auf die eingesetzten Materialien und das Design unterscheidet es sich massiv von den anderen Modellen des Herstellers und wirkt tatsächlich wie ein Premiumgehäuse. Gleichzeitig bietet es die Möglichkeit, ein Mini-ITX- oder Micro-ATX-System auf engstem Raum unterzubringen.

Damit passt das Steelwing gut zum Miniaturisierungstrend. Man sollte sich allerdings auch im Klaren darüber sein, dass dafür eine ganze Reihe von Kompromissen eingegangen werden muss. Der Prozessorkühler kann gar nicht flach genug ausfallen. Flache Top-Blow-Kühler oder aber eine All-in-One-Kühlung mit 120-mm-Radiator sind die naheliegenden Alternativen. Erschwerend kommt hinzu, dass es nur den einen Lüfterplatz hinter der Front gibt - und das auch nur, wenn auf den zweiten 3,5-Zoll-Laufwerksplatz verzichtet wird. Das Netzteil muss ein SFX- oder SFX-L-Netzteil sein und noch nicht einmal alle Erweiterungskartenslots können genutzt werden. Im Endeffekt wird man das Steelwing meist nicht für vorhandene Hardware kaufen können, sondern eher Hardware passend zum Steelwing suchen müssen. Diese Einschränkungen sind mit Blick auf das Gehäuseformat nachvollziehbar. Was bei einem Gehäuse dieser Preisklasse mehr stört, sind Detailschwächen. So fehlt eine Entkopplung für Glasseitenteil und Festplatten genauso wie richtige Staubfilter oder werkzeuglose Montagelösungen für Erweiterungskarten und Laufwerke. Und schließlich stört, dass die Montagelöcher nicht zu allen SFX-Netzteilen passen. 

Steckt erst einmal passende Hardware im Steelwing, kann das kleine Gehäuse aber groß auftrumpfen. Es spart gegenüber den meisten anderen Micro-ATX-Modellen ordentlich Platz und sieht dabei auch noch richtig gut aus. Dazu trägt auch der LED-Lüfter seinen Teil bei. Nur der fast zwangsweise chaotische Innenraum will nicht so recht zum schicken Window passen. Die Kühlleistung des 120-mm-Frontlüfters ist zumindest ausreichend, allerdings sollte er für eine verträglichere Lautstärke nach Möglichkeit noch heruntergeregelt werden.  

Wer einfach nur möglichst vielseitig nutzbares und unkompliziertes Micro-ATX-Gehäuse sucht, wird mit dem Steelwing kaum glücklich werden. Dafür sind andere Modelle wie Fractal Designs Mini-Tower Define Mini C oder NZXTs groß geratenes Manta deutlich besser geeignet. Sucht man nach einem möglichst kompakten und zugleich wertigen Micro-ATX-Gehäuse, gibt es hingegen gar nicht so viele Alternativen. Naheliegend wäre ein Blick zu Lian Li, aber eine direkte Alternative zum Steelwing kann selbst der Alu-Spezialist nicht bieten. Wer auf Echtglas und etwas mehr Platz verzichten kann, könnte aber beispielsweise einen Blick auf Raijinteks Micro-ATX-Modell Styx werfen. Bei Maßen von 210 x 335 x 360 mm (B x H x T) bietet es schon deutlich mehr Möglichkeiten als das Steelwing und überdeckt das weniger kreative Design immerhin mit verschiedenen, teils sehr auffälligen Farbvarianten. Dazu ist dieses Aluminium/Stahlgehäuse bei einem Kaufpreis von rund 90 Euro auch deutlich günstiger.

Mit dem Steelwing beweist Enermax, dass man durchaus auch edle Premiumgehäuse anbieten kann - und Platz kann damit auch noch gespart werden.    

Positive Aspekte des Enermax Steelwing:

  • wertige Materialien, Design mit hohem Wiedererkennungswert
  • platzsparendes und leichtes Micro-ATX-Gehäuse
  • Apollish-LED-Lüfter vorinstalliert, optional 120-mm-Radiatorenplatz

Negative Aspekte des Enermax Steelwing:

  • sehr restriktiv - nur ein 120-mm-Lüfterplatz, geringe CPU-Kühlerhöhe, SFX-Netzteil nötig, nicht alle Erweiterungskartenslots nutzbar, wenige Laufwerksplätze
  • kein Kabelmanagment, keine Staubfilter (aber geschlossener Boden)
  • keine werkzeuglose Montage für Laufwerke/Erweiterungskarten, keine Entkopplung für HDDs/Glasseitenteil
  • Kleberückstände vom Frontsticker

Preise und Verfügbarkeit
Nicht verfügbar Nicht verfügbar Nicht verfügbar

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (9) VGWort