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Corsair Carbide Series 275R im Test - minimalistisches Design in zwei Farben - Fazit

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Corsair experimentiert durchaus gerne mit gewagteren Designs. Das Carbide Series 275R ist da eine Abwechslung. Es spricht all die Nutzer an, die ein zurückhaltendes Design bevorzugen und die ein ATX-Gehäuse zu einem moderaten Preis kaufen wollen. Die schnörkellose Formgebung und die sehr aufgeräumte Front wirken stimmig. Echtes Aluminium wäre zwar die wertigere Alternative zur Kunststofffront im Alu-Look. Doch die Sparmaßnahme fällt nicht zu sehr auf und ist mit Blick auf den Preispunkt noch gerechtfertigt. Zu schlicht fällt das Design letztlich auch nicht aus. Die drei weißen Front-LEDs sorgen fast für eine Unterbodenbeleuchtung. Dazu bietet Corsair auch eine weiße Farbvariante an. Und schließlich kann dank des nur leicht getönten Innenraums auch die Innenraumgestaltung für Abwechslung sorgen.

Apropos Innenraum: Der fällt zeitgemäß und weitgehend zweckmäßig aus. Auch mit verbauter Hardware bleibt er dank des Kabelmanagements und des Zweikammeraufbaus aufgeräumt und vorzeigbar. Das Carbide Series 275R ist aber ein eher kompakter Midi-Tower - und das führt doch zu einigen Einschränkungen. Während für Towerkühler und lange Grafikkarten üppig Platz zur Verfügung steht, geht es beim Kabelmanagement und den Radiatorenplätzen doch etwas enger zu. Ob ein Deckelradiator passt, ist sogar regelrecht Glückssache. Denn der Deckelradiator überlappt mit dem Mainboard, höhere Bauteile können schnell mit ihm kollidieren.

Pro und Kontra gibt es auch mit Blick auf die Nutzerfreundlichkeit. So schützt Corsair den Innenraum zwar gleich von drei Seiten mit Staubfiltern, mit einem Handgriff können aber nur die Staubfilter für das Netzteil und den Deckel entnommen werden. Um an den Frontstaubfilter zu gelangen, muss erst die vorgesetzte Kunststofffront abgenommen werden. Zumindest 3,5-Zoll-Laufwerke können werkzeuglos montiert werden. Auf eine Entkopplung muss allerdings verzichtet werden. Für die Erweiterungskarten und die 2,5-Zoll-Laufwerke muss man zum Schraubendreher greifen. Und das Glasseitenteil lässt sich nur mit einem Innensechskantschlüssel lösen. Daran stört vor allem, dass die Schrauben dabei recht schnell lädiert werden. Rändelschrauben sind zwar weniger schick als die flachen Innensechskantschrauben, sie wären aber die verschleißärmere und praktischere Alternative. 

Eine naheliegende Alternative zum Carbide Series 275R kommt von Fractal Design. Das Meshify C ist ebenfalls ein relativ kompaktes ATX-Modell (es spart sogar noch einige Zentimeter in der Tiefe ein) mit optionalem Glasseitenteil, ähnlichem Preis und vergleichbarem Innenraum. Und selbst bei den positiven und negativen Aspekten gibt es viele Parallelen. So sind auch beim Meshify C einige Einschränkungen hinzunehmen, die dem kompakten Format geschuldet sind. So sind es letztlich Details, in denen sich beide Modelle unterscheiden. So müssen 3,5-Zoll-Laufwerke im Meshify C beispielsweise erst mit den Laufwerksträgern verschraubt werden, sie werden anders als im Carbide Series 275R aber immerhin entkoppelt. Zu beachten ist beim Meshify C vor allem, dass die maximale Grafikkartenlänge wegen der geringeren Gehäusetiefe etwas knapp ausfällt. Vor allem bei der Kombination aus langer High-End-Grafikkarte und einem Frontradiator kann das problematisch werden. Wer sich an der Mesh-Front des Meshify C stört, könnte bei Fractal Design auch zum ähnlich aufgebauten Define C bzw. der Glas-Variante Define C TG greifen.

Mit seinem modernen und unaufdringlichen Design und dem zeitgemäßen Innenraum ist das Carbide Series 275R insgesamt eine weitere attraktive ATX-Option in der Preisklasse um die 80 Euro.

Positive Aspekte des Corsair Carbide Series 275R:

  • dezentes Design, zwei Farbvarianten, zwei Seitenteiloptionen
  • Platz für Towerkühler und extrem lange Grafikkarten
  • ab Werk gute Kühlleistung, Lüfter lassen sich weit herunterregeln und sind dann angenehm leise
  • 360/280-mm-Frontradiator möglich
  • modularer HDD-Käfig, werkzeuglose Montage für 3,5-Zoll-Laufwerke
  • Staubfilter für Front, Deckel und Netzteil; bis auf den Frontfilter absolut unkompliziert zu entnehmen
  • vertikale Grafikkartenmontage möglich (mit optionalem Riserkabel)

Negative Aspekte des Corsair Carbide Series 275R:

  • Deckelradiator überlappt mit Mainboard
  • keine werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten, keine HDD-Entkopplung
  • Handling des Glasseitenteils durch Innensechskantschrauben umständlich
Quellen und weitere Links

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