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Bei Mini-ITX-Gehäusen trifft man auf zwei Extreme: Die Alleskönner, die maximale Nutzungsmöglichkeiten bieten, aber deshalb auch relativ groß ausfallen (das BitFenix Prodigy ist regelrecht der Prototyp dieser Kategorie). Und die Minimalisten, die versuchen, aus kleinstem Raum noch das Maximum herauszuholen. Besonders beispielhaft ist dafür das DAN Cases A4-SFX. Bei nur 7,25 L Volumen nimmt es ein Mini-ITX-System mit bis zu 29,5 cm langer Grafikkarte, SFX- oder SFX-L-Netzteil und drei 2,5-Zoll-Laufwerken auf. Doch die Hardware wird regelrecht millimetergenau untergebracht. Damit das kleine Gehäuse optimal ausgereizt werden kann, wird die Grafikkarte mit einem Riserkabel angebunden, der Prozessorkühler muss extrem flach ausfallen, 3,5-Zoll-Laufwerke und ATX-Netzteile sind ein No-Go und die Kühlung von leistungsstarker Hardware ist eine besondere Herausforderung.
Das Streacom DA2 kommt bei Maßen von 180 x 286 x 340 mm (B x H x T) zwar auf mehr als das Doppelte an Volumen. Es fällt aber trotzdem noch kompakt und platzsparend aus (zum Vergleich: das Prodigy ist ganze 250 x 404 x 359 mm groß). Und dabei kann es ganz andere Nutzungsmöglichkeiten als das A4-SFX bieten. Zumindest auf dem Papier sind (kleinere) Tower-Kühler, 3,5-Zoll-Laufwerke, ATX-Netzteil und 280-mm-Radiator nutzbar. In der Praxis wird man nicht alle Möglichkeiten gleichzeitig voll ausschöpfen können. Ein ATX-Netzteil frisst z.B. extrem viel Platz und reduziert unter anderem die maximale Grafikkartenlänge erheblich. Doch für eine ausgewogene Systemzusammenstellung ist das DA2 gut gerüstet. Dabei hilft sein extrem flexibles Montagesystem mit verschiebbaren Universalstreben und flexibel nutzbaren Blenden. Es erhöht zwar den Planungs- und Montageaufwand, sorgt aber dafür, dass der verfügbare Platz optimal und flexibel ausgenutzt werden kann.
Auch die Voraussetzungen für eine adäquate Kühlung sind vergleichsweise gut. Und zwar zum einen wegen der Möglichkeit, große Lüfter und selbst Dual-Radiatoren unterzubringen. Zum anderen aber auch, weil sich das DA2 mit Luftöffnungen im Boden und im Deckel und mit den perforierten Seitenteilen die Kühlung erleichtert. Unsere Messungen machen aber auch deutlich, dass man von einem vollgepfropften Mini-Gehäuse nicht die Kühlleistung erwarten darf, die z.B. ein ausgewachsener Midi-Tower bietet.
Als minimalistisches Aluminiumgehäuse sieht das DA2 edel aus. Und der Schein trügt nicht: Auch die Verarbeitung bewegt sich auf hohem Niveau. Dabei ist das DA2 eben kein Gehäuse von der Stange, sondern zeigt absolut eigenständige Lösungen wie die Seitenteile zum Festklemmen und die Universalstreben. Dass der Montageaufwand dadurch etwas aufwändiger ausfällt, ist genauso zu verschmerzen wie das Fehlen eines Kabelmanagements. Mit Blick auf die Preisklasse dürfte man aber schon Staubfilter für beide Seitenteile und einen vollwertigen USB 3.1 Typ-C-Anschluss erwarten.
Insgesamt überzeugt das Streacom DA2 als ausbalanciertes und edles Premium-Mini-ITX-Gehäuse. Weil man dank innovativer Montagelösungen den verfügbaren Platz optimal ausreizen kann, zücken wir unseren Technik-Award.
Positive Aspekte des Streacom DA2:
- edles Aluminiumgehäuse, beachtlicher Materialeinsatz und überzeugende Verarbeitung
- platzsparend, trotzdem beachtliche Nutzungsmöglichkeiten
- zahlreiche Luftöffnungen und beachtliche Kühlmöglichkeiten (max. 180-mm-Lüfter, 280-mm-Radiator)
- Innenraum dank der Universalstreben sehr flexibel nutzbar, Mainboard/Grafikkarte können um 180 Grad gedreht montiert werden
Negative Aspekte des Streacom DA2:
- relativ aufwändige Montage, kein Kabelmanagement, keine HDD-Entkopplung
- Staubgitter für zweites Seitenteil fehlt
- USB Typ-C-Port nur optional für USB 3.1 nutzbar, keine weiteren Anschlüsse