TEST

Kolink Phalanx im Test

Ferngesteuerte RGB-Lichtshow inklusive - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

In der Theorie ist das Kolink Phalanx ein vielversprechender Midi-Tower. Denn für rund 85 Euro wird eine ganz beachtliche Ausstattung aufgefahren: Eine Aluminiumfront, das komfortabel öffnende Glasseitenteil, vier RGB-Lüfter mit RGB-Fernbedienung und ein moderner Zweikammeraufbau locken Käufer. Die Frontgestaltung mit dem zentralen Mesh-Streifen lässt darauf hoffen, dass die Gehäuselüfter effektiv arbeiten können. Und auch die Nutzer einer Wasserkühlung sollen auf ihre Kosten kommen. Sie können maximal zwei 280-mm-Radiatoren montieren. 

Sieht man genauer hin, dann hat Kolink diese Ausstattung und diesen Preis allerdings erst durch einige Sparmaßnahmen möglich gemacht. Die Materialstärke des Stahls liegt z.B. auf dem Niveau günstiger Einsteigergehäuse. Anstelle von textilen Staubfiltern gibt es einfache Staubgitter. Und in der Front wird der Staubschutz sogar einfach dem (dafür viel zu weitmaschigen) Meshstreifen überlassen. Das I/O-Panel kann nur einen einzigen USB 3.0-Port bieten (von USB 3.1 Typ-C ganz zu schweigen), eine Festplattenentkopplung und die Slotblenden müssen herausgebrochen werden. Störend ist auch, dass der Laufwerkskäfig nicht ausgebaut werden kann. Bei längeren Netzteilen wird der Platz in der Bodenkammer deshalb schnell knapp. 

Wer sich mit diesen Einschränkungen arrangiert, der kann im Phalanx aber allemal ein aktuelles Gaming-System unterbringen und es auch bestens in Szene setzen. Das Glasseitenteil erlaubt Einblicke in die Mainboardkammer, der Zweikammeraufbau sorgt für Ordnung. Und das RGB-Beleuchtungssystem ist ohnehin ein Hingucker. Die vier RGB-Lüfter sorgen für eine wirkungsvolle Beleuchtung, und das bei komfortabler Steuerung und enormer Effektvielfalt. Allerdings könnten die Übergänge bei bewegten Effekten fließender sein. Die vier 120-mm-Lüfter ziehen nicht nur die Blick auf sich, sondern sorgen auch für eine gute Kühlleistung. Gleichzeitig verbindet sich mit ihnen aber der vielleicht kritischste Negativpunkt: Weil Kolink einen speziellen Kombi-Lüfteranschluss nutzt, können die Lüfter nicht heruntergeregelt werden. Den meisten Nutzern dürften sie ungeregelt aber viel zu laut sein. 

Diesen Kritikpunkt mussten wir auch schon bei einem Gehäuse anbringen, das ein direkter Konkurrent für das Phalanx ist: Beim Enermax StarryFort SF30 wird die Lüftersteuerung ebenfalls massiv erschwert (in diesem Fall durch Molex-Anschlüsse). Auch mit Blick auf den Staubschutz und die Slotblenden gab es ähnliche Kritik. Optisch unterscheiden sich die beiden RGB-Gehäuse aber deutlich: Enermax nutzt eine Glasfront und RGB-Lüfter mit annähernd eckigem Rahmen, dazu erstrahlt ein RGB-Streifen in der Netzteilabdeckung. Funktional punktet das StarryFort SF30 mit der Montageoption für einen 360-mm-Radiator und seinem modularen Laufwerkskäfig. Es lässt aber etwas weniger Platz für den CPU-Kühler und das Kabelmanagement.  

Auch beim Kolink Phalanx gilt letztlich: Es bietet eine adressierbare und effektvolle RGB-Beleuchtung für unter 100 Euro, zwingt Käufer aber dazu, funktional einige Abstriche zu machen.

Positive Aspekte des Kolink Phalanx:

  • vier RGB-Lüfter vormontiert, die über ein geeignetes Mainboard, die Reset-Taste oder die mitgelieferte Fernbedienung gesteuert werden
  • Front mit Aluminiumdekor und zentralem Mesh-Streifen für die Frontlüfter
  • zeitgemäßer Zweikammeraufbau
  • gute Kühlleistung, optionale Deckellüfterplätze
  • alternativ zwei 280-mm-Radiatoren möglich, ordentlich Platz unter dem Deckel (6 cm)
  • genug Platz für lange High-End-Grafikkarten, ausreichend Platz für das Kabelmanagement
  • Glasseitenteil öffnet nach dem Lösen der sichernden Rändelschrauben komfortabel als Tür
  • werkzeuglose Montage für 3,5-Zoll-Laufwerke
  • magnetisches Staubgitter für Deckel

Negative Aspekte des Kolink Phalanx:

  • Lüfter ungeregelt laut, Lüftersteuerung nicht möglich
  • kein richtiger Frontstaubfilter, Bodenstaubfilter kann nicht bei stehendem Gehäuse entnommen werden
  • keine werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten, keine HDD-Entkopplung
  • fixer Laufwerkskäfig begrenzt Netzteillänge
  • nur ein USB 3.0-Port

Preise und Verfügbarkeit
Nicht verfügbar Nicht verfügbar Nicht verfügbar