TEST

Cooler Master Silencio S600 im Test

Minimalistisch und schallgedämmt - Fazit

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Cooler Master frischt die Silencio-Reihe auf - und wie. Das Silencio S600 zeigt sich in extrem schlichtem und zugleich extrem modern wirkendem Design. Von außen sind fast nur matter Stahl und Glas zu sehen (und dazu noch die Glossy-Streifen an den Seiten). Dadurch wirkt das Gehäuse gleich deutlich hochwertiger als ältere Modelle mit Kunststofffront. Am gut erreichbaren I/O-Panel steht als Besonderheit ein SD/MMC-Kartenleser zur Verfügung. USB 3.1 Typ-C wird hingegen vermisst und wäre in dieser Preisklasse mittlerweile schon wünschenswert. Eine Überraschung verbirgt sich hinter der Front: Zum einen ist es eine Fronttür (wahlweise nach links oder rechts öffnend), zum anderen kann ein 5,25-Zoll-Laufwerk montiert werden. Das ist bei neuen Gehäusen mittlerweile eine regelrechte Rarität. Wer noch ein optisches Laufwerk benötigt, wird Cooler Master dankbar sein.  

Zumal sich das 5,25-Zoll-Laufwerk genauso wie 3,5- und 2,5-Zoll-Laufwerke werkzeuglos montieren lässt. Vier 3,5-Zoll-Laufwerksplätze und fünf 2,5-Zoll-Laufwerksplätze sind für ein Gehäuse dieser Größe auch überdurchschnittlich. Und sie sind umso bemerkenswerter, weil Cooler Master sie ohne Laufwerksschacht ermöglicht. Der Innenraum des Silencio S600 wurde ganz im Gegenteil modern gestaltet. Und auch das Kabelmanagement kann überzeugen. Wer seine Hardware gerne in Szene setzt, kann also ruhigen Gewissens zur Variante mit Glasseitenteil greifen. 

Als Silencio-Modell soll das S600 aber natürlich vor allem auch als Silent-Gehäuse überzeugen. Mit Fronttür, der Abdeckung für die Deckellüfterplätze, Schalldämmmatten, Entkopplung von 2,5- und 3,5-Zoll-Laufwerken und zwei PWM-Lüftern sind die Voraussetzungen für eine geringe Lautstärke eigentlich optimal. Auch dass Cooler Master zusichert, dass Schallpegel und Schallcharakteristik mit aufwendigen Messungen optimiert wurden, weckt Hoffnungen. Tatsächlich können wir bei reduziert Lüfterdrehzahl einen sehr geringen Schallpegel messen. Nur sehr kritische Silent-Enthusiasten könnten die doch etwas hohe Minimaldrehzahl der Lüfter und leichte Nebengeräusche kritisieren. Die Kühlleistung fällt konzeptbedingt selbst bei maximaler Lüfterdrehzahl unterdurchschnittlich aus. Für typische Mittelklassesysteme ist sie aber allemal ausreichend. Dazu stehen bei Bedarf auch optionale Lüfter- bzw. Radiatorenplätze zur Verfügung. 

Aktuelle Konkurrenzmodelle für das Silencio S600 sind zum einen das Corsair Carbide Series 275Q und zum anderen das be quiet! Silent Base 601. Das Corsair-Modell ist im Handel aktuell mit 70 Euro das günstigste Modell aus diesem Silent-Trio. Mit drei 120-mm-Lüfterplätzen an der Front bzw. dem 360-mm-Radiatorenplatz ist es bei der Kühlung etwas flexibler. Der modulare HDD-Käfig stellt sicher, dass auch extrem lange Netzteile genutzt werden können. Und der PWM-Hub regelt bei Bedarf bis zu sechs PWM-Lüfter über ein PWM-Signal. Allerdings wirkt das Carbide Series 275Q mit seiner Kunststofffront nicht ganz so hochwertig. Es ist auch im Innenraum schlichter aufgebaut und bietet zudem keine HDD-Entkopplung. Das Silent Base 601 kostet knapp über 90 Euro. Dafür ist es dann relativ gut ausgestattet: Unter anderem mit 140-mm-Lüftern, einer dreistufigen Lüftersteuerung und einem Zweikammeraufbau mit modularen Laufwerkskäfigen. Einen 5,25-Zoll-Laufwerksplatz und einen Speicherkartenleser können allerdings beide Konkurrenzmodelle nicht bieten. 

Cooler Master spendiert der Silencio-Reihe endlich wieder ein neues und zeitgemäßes Modell. Das Silencio S600 empfiehlt sich vor allem dann, wenn ein dezent gestaltetes Silentgehäuse für Einsteiger- oder Mittelklasse-Systeme gesucht wird. Für Nutzer mit ODD-Laufwerk ist dazu der 5,25-Zoll-Laufwerksplatz ein wichtiger Pluspunkt.  

Positive Aspekte des Cooler Master Silencio S600:

  • extrem dezentes Design, wahlweise mit schallgedämmtem Stahl- oder Glasseitenteil 
  • wirksame Silentmaßnahmen: schallgedämmte Fronttür, schallgedämmte Seitenteile und schallgedämmte Abdeckung im Deckel; Laufwerksentkopplung
  • leiser Betrieb möglich
  • Platz für die meisten Towerkühler und lange Grafikkarten
  • Fronttür kann an beiden Seiten montiert werden
  • Dual-Radiatoren hinter der Front und unter dem Deckel (mit Einschränkungen) möglich
  • relativ viele Laufwerksplätze (inkl. 5,25 Zoll); werkzeuglose Montage für 5,25-, 3,5- und 2,5-Zoll-Laufwerke
  • Staubfilter für Front, Deckel und Netzteil
  • Kartenleser im I/O-Panel
  • PWM-Adapter für drei Lüfter

Negative Aspekte des Cooler Master Silencio S600:

  • Frontlüfterblende verdeckt bei 140-mm-Lüftern große Fläche
  • Deckelradiator überlappt mit Mainboard
  • HDD-Käfig fest vernietet, limitiert Netzteillänge
  • keine werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten

Preise und Verfügbarkeit
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