TEST

BitFenix Dawn TG im Test

Neue Morgendämmerung für BitFenix? - Fazit

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Auf den ersten Blick mag mancher Leser das Dawn TG einfach nur als ein weiteres Glas- und RGB-Gehäuse abtun. Aber BitFenix macht doch einiges anders - und auch einiges besser - als so mancher Konkurrent. Das beginnt schon mit dem Beleuchtungssystem. Beim Dawn TG leuchten nicht einfach nur die Lüfter oder schlichte LED-Streifen. Nein, BitFenix illuminiert das Glas im oberen Eckbereich zwischen Front und rechtem Seitenteil. Die Beleuchtung wird so zum grundlegenden, fest integrierten Designmerkmal des Gehäuses. Dank der A-RGB-LEDs können über diese Fläche (und auch über den A-RGB-Lüfter am Heck) dynamische und mehrfarbige Effekte laufen. Das Dawn TG wird so regelrecht zur Projektionsfläche für diese Leuchteffekte. Bei der Beleuchtungssteuerung hat der Nutzer die Wahl zwischen dem einfachen Tastendruck am Gehäuse oder der Steuerung über die Software eines geeigneten Mainboards. 

Mit direktem Blick auf die drei Glasseiten sind keine Montageschrauben sichtbar. Um diese saubere Optik zu erreichen, werden die Seitenteile einfach mit einer Unterkonstruktion aus Stahl an der Rückwand fixiert. Und auch die Tönung der Glasflächen ist gelungen. Während das linke, schwach getönte Seitenteil den Blick in den Innenraum frei gibt, lassen die dunkel getönten Scheiben an der Front und der rechten Seite kaum Einblicke zu. Zusätzlich können Kabel hinter dem Mainboard-Tray auch noch unter einer Abdeckung versteckt werden. Was an den Glasflächen allerdings negativ auffällt, sind die Schlieren, die bei bestimmten Lichtverhältnissen (vor allem starkem Kunstlicht) sichtbar werden können. Das ist uns so bisher noch bei keinem anderen Gehäuse mit Glas aufgefallen.

Anders als bei so manchem anderen Glasgehäuse kann das Kühlsystem des BitFenix Dawn TG ab Werk überzeugen. Die drei 120-mm-Lüfter kühlen das Testsystem relativ gut. Dank der 3-Pin-Lüfteranschlüsse können sie aber auch unkompliziert so weit heruntergeregelt werden, das ein leiser Betrieb (bei immer noch adäquater Kühlung) möglich ist. Alternativ findet hinter der Front maximal ein 360-mm-Radiator Platz. Unter dem Deckel kann ein schlanker 240- oder 280-mm-Radiator sogar ohne Überlappung mit dem Mainboard montiert werden. Solange die Deckellüfterplätze ungenutzt bleiben, kann einfach die geschlossene Abdeckung genutzt werden. Es braucht nur zwei Handgriffe, um sie durch das mitgelieferte, ebenfalls magnetisch haftende Staubgitter zu ersetzen. Extrem nutzerfreundlich sind auch die Staubfilter für Front und Boden. Der untere Staubfilter wird einfach nach vorn und der Frontstaubfilter einfach nach oben herausgezogen. Nutzerfreundlicher kann man Staubfilter eigentlich nicht gestalten. 

Der Innenraum ist mit seinem Zweikammeraufbau zwar sehr konventionell aufgebaut, bietet aber doch einige Besonderheiten wie die separate Blende für die vertikale Grafikkartenmontage und die Blicköffnung auf das Netzteil. Der HDD-Käfig wurde einfach gestaltet und schließt eine werkzeuglose Laufwerksmontage aus, er kann aber an zwei unterschiedlichen Positionen montiert und auch ganz ausgebaut werden. Anders als bei den meisten Konkurrenzmodellen ist dann zumindest an einem der Kombi-Laufwerksträger noch immer Platz für ein 3,5-Zoll-Laufwerk. 

So manches Glas- und RGB-Gehäuse ist schon für unter 100 Euro zu haben. Das gilt beispielsweise für das Sharkoon TG6 RGB und das Aerocool Tor. Der Aufpreis für das Dawn TG macht sich aber an einigen wichtigen Stellen deutlich bemerkbar. Die Kombination aus regelbaren Lüftern mit Standard-Anschluss und guter Kühlleistung, überzeugenden Staubfiltern, USB 3.2 Gen 2 Typ-C und einem modularen HDD-Käfig ist bei Glas- und RGB-Gehäusen in diesem Preisbereich die Ausnahme. 

In Summe macht BitFenix beim Dawn TG sehr viel richtig. Innerhalb seiner Preisklasse gehört es aktuell zu den überzeugendsten Glas- und RGB-Gehäusen am Markt - und bietet dazu auch noch einen wirklich eigenen Look. Wir zücken deshalb unseren Preis-Leistungs-Award. 

Positive Aspekte des BitFenix Dawn TG:

  • markantes Design mit aufwändig beleuchteter Glasecke, Beleuchtung über Taste oder Mainboard steuerbar
  • genug Platz für viele Towerkühler und lange Grafikkarten
  • ab Werk gute Kühlleistung trotz Glasfront, Lüfter lassen sich weit herunterregeln und sind dann angenehm leise 
  • 360/280-mm-Frontradiator und 240/280-mm-Deckelradiator möglich
  • modularer HDD-Käfig, zusätzlich zwei Laufwerksträger
  • sehr komfortabel entnehmbare Staubfilter für Front, Deckel und Netzteil; alternativ geschlossene Abdeckung für den Deckel
  • USB 3.1 Gen 2 Typ-C und funktionales Kabelmanagement
  • vertikale Grafikkartenmontage möglich (mit optionalem Riserkabel)

Negative Aspekte des BitFenix Dawn TG:

  • keine werkzeuglose Montage der Laufwerke und Erweiterungskarten, eingeschränkte HDD-Entkopplung (nur für den HDD-Käfig)
  • bei bestimmten Lichtverhältnissen Schlieren im Glas sichtbar
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