TEST

Sharkoon REV220 im Test

Midi-Tower stellt den Innenaufbau auf den Kopf - Fazit

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Dass Sharkoon einen Innenaufbau ausprobiert, der komplett vom aktuellen Standard abweicht, verdient erst einmal Anerkennung. Und hat für manche Nutzer auch ganz pragmatische Vorteile: Wer seinen PC lieber links von sich aufstellt, hat bei einem Standardgehäuse nichts vom Glasseitenteil auf der linken Seite. Das REV220 erlaubt ihm hingegen, die Hardware zur Geltung zu bringen. Dank der minimalen Tönung des Glas ist der Innenraum auch besonders gut sichtbar. Das Gehäuse selbst zeigt sich optisch mit Karbonfaser-Look, A-RGB-Leuchtrahmen in der Front und den beiden A-RGB-Lüftern an der Rückwand eigenständig. Die A-RGB-Beleuchtung kann wahlweise über eine Taste oder ein geeignetes Mainboard gesteuert werden - und an der A-RGB-Platine stehen noch freie Anschlüsse für weitere A-RGB-Produkte zur Verfügung. 

Gegenüber einem Midi-Tower mit Standard-Aufbau müssen beim REV220 mit Blick auf die Nutzungsmöglichkeiten kaum Abstriche gemacht werden. Sowohl maximale Kühlerhöhe als auch maximale Grafikkartenlänge sind zumindest für Mainstream-Komponenten ausreichend. Die sechs Laufwerksplätze dürften den meisten Nutzern ausreichen. Und wer eine Wasserkühlung nutzen möchte, kann sowohl einen 360-mm-Frontradiator als auch einen 240-mm-Rückwandradiator nutzen. Gerade der hintere Radiatorenplatz hat dabei auch einen gewissen Show-Wert.

Allerdings wirkt Sharkoons Entscheidung, dass Mainboard um 90 Grad zu drehen und trotzdem auf einen horizontalen Luftstrom zu setzen, mindestens fragwürdig. Denn die Grafikkarte wirkt so als großes Airflow-Hindernis. Wer einen Tower-Kühler nutzt, muss zudem darauf achten, dass er um 90 Grad gedreht montiert werden kann. Beim Kühler unseres Testsystems war das nicht möglich - und die CPU-Temperatur entsprechend hoch. Aber auch die GPU-Temperatur zeigt, dass das Kühlkonzept für diesen Innenaufbau nicht optimal ist. SilverStone hat schon vor Jahren gezeigt, dass ein um 90 Grad gedrehtes Mainboard und eine hohe Kühlleistung kein Widerspruch sein müssen - dafür bei Gehäusen wie dem Raven RV05 aber auch auf einen vertikalen Luftstrom gesetzt. Trotz der mageren Kühlleistung sorgen die Lüfter bei voller Drehzahl durchaus für einen höheren Schallpegel. Neben dem Airflow-Problem treten die wenigen sonstigen Kritikpunkte wie die fehlende werkzeuglose Montage für Laufwerke und Erweiterungskarten in den Hintergrund. 

Als Alternative mit deutlich besserem Airflow kommt im Preisbereich des REV220 beispielsweise das be quiet! Pure Base 500DX mit konventionellem Aufbau, Meshfront und A-RGB-Leuchtstreifen in Frage. Wer auf Beleuchtung verzichten kann und Wert auf Silent-Features legt, der könnte über ein Fractal Design Define 7 Compact nachdenken. 

Das Sharkoon REV220 ist eigentlich ein in weiten Teilen gelungenes Gehäuse, das mit dem Glasseitenteil auf der rechten Seite und der gedrehten Mainboardmontage nicht nur optisch für Abwechslung sorgt. Es leidet allerdings am Kühlkonzept.  

Positive Aspekte des Sharkoon REV220:

  • ungewöhnlicher Innenaufbau, Glasseitenteil auf der rechten Seite
  • Platz für die meisten Towerkühler und längere Grafikkarten
  • ab Werk fünf 120-mm-Lüfter vorinstalliert, jeweils mit Molex- und 3-Pin-Lüfteranschluss
  • Front und Hecklüfter beleuchtet, A-RGB-Platine mit freien Anschlüssen, Beleuchtungssteuerung über Taste oder geeignetes Mainboard
  • 360/280-mm-Frontradiator und 240-mm-Heckradiator möglich
  • modulare HDD-Käfige, die gleichzeitig je ein 3,5- und 2,5-Zoll-Laufwerk aufnehmen
  • HDD-Entkopplung

Negative Aspekte des Sharkoon REV220:

  • Kühlsystem kann trotz der fünf Gehäuselüfter nicht überzeugen
  • keine werkzeuglose Montage der Laufwerke und Erweiterungskarten
  • Lüfter-Hub wäre bei fünf Lüftern praktisch

Preise und Verfügbarkeit
Sharkoon REV220
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