TEST

MSI MPG Gungnir 300R Airflow im Test

Meshgehäuse mit A-RGB-Lüfterquartett - Fazit

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Airflow-Gehäuse mit luftiger Meshfront sind aktuell angesagt. Wenn viele Hersteller einem Trend folgen, führt das allerdings gerne zu sehr ähnlichen Produkten. Auch MSI folgt beim MPG Gungnir 300R Airflow der Formel "Meshfront + ordentlich Lüfter". Der Midi-Tower bietet aber doch so einige Besonderheiten. 

Das beginnt schon mit den verbauten Lüftern. Ihre Maximaldrehzahl von etwa 1.100 U/min fällt so moderat aus, dass sie nie aufdringlich laut werden. Natürlich kann das MPG Gungnir 300R Airflow dadurch in den Messungen nicht die Performance erreichen, die andere Airflow-Gehäuse mit brachial hochdrehenden Lüftern erreichen. Doch solche Lüfter will man in der Praxis ohnehin nicht dauerhaft auf Maximaldrehzahl laufen lassen. MSIs Ansatz dürfte für viele Nutzer also der vernünftigere sein. Die Minimaldrehzahl der Lüfter fällt zudem so niedrig aus, dass ein flüsterleiser Betrieb des Gehäuses möglich ist. Dank des integrierten A-RGB-Hubs kann die Beleuchtung einfach über eine Taste im Deckel oder über ein geeignetes Mainboard gesteuert werden. Die PWM-Hub-Funktionalität war hingegen bei unserem Testsystem nicht nutzbar. 

Besonders im Fokus steht beim MSI-Gehäuse die Grafikkarte. Eine Grafikkartenstütze bieten auch andere Gehäuse. Aber die im MPG Gungnir 300R Airflow lässt sich nicht nur gut anpassen, sondern sie ist auch optisch besonders auffällig. Das beleuchtete Glas mit MSI-Drachengrafik wirkt schick und ergänzt die Wirkung der vier A-RGB-Lüfter bestens. Die Stütze kann sowohl für horizontal als auch für vertikal ausgerichtete Grafikkarten genutzt werden. Der Austausch der jeweiligen Blende wurde von MSI besonders nutzerfreundlich gelöst. In Kombination mit den kleinen Zusatzlüftern kann die vertikal ausgerichtete Grafikkarte sogar erfreulich effektiv gekühlt werden.

Auch an anderer Stelle gibt es durchaus gelungene Detaillösungen. So werden die Seitenteile einfach angeclipst. Die gefangene Rändelschraube an der Rückseite dient nur als Transportsicherung. Nutzerfreundlich sind auch die entnehmbaren Staubfilter bzw. - gitter für das Netzteil und den Deckel und das gut bestückte I/O-Panel. Einen Frontstaubfilter gibt es hingegen nicht. MSI geht davon aus, dass bei der genutzten Meshgestaltung ohnehin viel Staub abgefangen wird. Ein textiler Staubfilter dürfte doch gründlicher filtern, würde aber auch den Airflow stärker beeinträchtigen. 

Mit einer UVP von 169 Euro gehört das MPG Gungnir 300R Airflow schon zu den höherpreisigen Airflow-Gehäusen im Midi-Tower-Format. MSI ordnet es selbst als Alternative zu Corsairs 5000D Airflow und dem NZXT H7 (sicher bezogen auf die Variante Flow und nicht auf die von uns getestete Variante H7 Elite mit Glasfront) ein. Das H7 Flow kostet in der RGB-Variante aktuell um die 150 Euro. NZXT liefert es zwar nur mit drei A-RGB-Lüftern aus, die sind aber größere 140-mm-Modelle. Corsair setzt bei seiner RGB-Variante iCue 5000D RGB Airflow hingegen drei 120-mm-A-RGB-Lüfter ein, verzichtet aber ab Werk auf einen Hecklüfter. Dabei kostet dieses Modell sogar rund 190 Euro. Alle drei Gehäuse bieten eine moderne Ausstattung und mindestens zwei 360/280-mm-Radiatorenplätze. Das MPG Gungnir 300R Airflow kann als einziges Gehäuse aus diesem Trio eine Grafikkartenstütze bieten. MSI hat die vertikale Grafikkartenmontage zudem besonders überzeugend gelöst. 

Im Endeffekt ist das MPG Gungnir 300R Airflow ein stimmiges Airflow-Gehäuse. Es kann zwar keine neuen Kühlrekorde aufstellen, lässt aber einen erfreulich leisen Betrieb zu und punktet mit seinem Beleuchtungssystem. Besonders gut geeignet ist der Midi-Tower dann, wenn die Grafikkarte vertikal montiert werden soll. Mit der flexiblen und schicken Grafikkartenstütze, der einfach zu montierenden Blende mit vier vertikalen Slots und den zusätzlichen Kühlmöglichkeiten ist das MSI-Gehäuse sehr konsequent dafür ausgelegt. 

MSI MPG Gungnir 300R Airflow

  • Meshfront und vier vormontierte Lüfter 
  • A-RGB-Beleuchtung der Lüfter und der Grafikkartenstütze
  • trotz der moderaten Maximaldrehzahl der Lüfter effektive Kühlung, Lüfter können sehr leise betrieben werden (auch kleine Zusatzlüfter)
  • großzügige Platzverhältnisse für CPU-Kühler und Grafikkarte
  • 360/280-mm-Radiatorenplätze hinter der Front und unter dem Deckel
  • gut anpassbare Grafikkartenstütze mit aufwändigem Design
  • A-RGB- und PWM-Hub
  • vertikale Grafikkartenmontage nutzerfreundlich möglich (optionales Riserkabel wird benötigt)
  • sinnvoll bestücktes I/O-Panel

  • kein richtiger Frontstaubfilter (Mesh sollte aber zumindest groben Staub abhalten)
  • Maximaldrehzahl der Gehäuselüfter könnte höher ausfallen, in der Preisklasse wären 140-mm-Lüfter wünschenswert