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Corsair 6500X im Test

Dual-Chamber-Gehäuse mit BTF/Project Zero-Unterstützung - Fazit

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Corsair bringt mit dem 6500X und seinen Geschwistermodellen nach längerer Pause wieder neue Zweikammergehäuse auf den Markt. Das neue Modell wurde so großzügig gestaltet, dass es vielseitig nutzbar ist. E-ATX-Systeme mit hohem Towerkühler und langer Grafikkarte sind genauso möglich wie Systeme mit leistungsstarker Eigenbau-Wasserkühlung und stattlichen 360-mm-Radiatoren. Als Glasmodell aus der 6500er-Serie ist das 6500X dabei auch bestens geeignet, wenn die Hardware zur Schau gestellt werden sollen.

Erfreulich ist, dass Corsair weitgehend auf Kunststoff verzichtet. Selbst die Standfüße werden aus Stahl gefertigt und die modularen Stahlpanels an Front und Deckel kommen auf eine stattliche Materialstärke von 3 mm. Vor allem aber kann das Gehäuse auch einige Innovationen bieten. Dass Corsair ganz unterschiedliche optionale Panel Kits anbietet, ermöglicht nachträgliche und weitreichende Designänderungen. Die Montage der Panels könnte allerdings noch etwas nutzerfreundlicher sein. Vorstellbar wären z.B. Panels zum Anclipsen oder zumindest eine Montage mit besser erreichbaren Schrauben.

Auch im Innenraum gibt es eine Innovation, die der Optik zu Gute kommt. Die Unterstützung von ASUS BTF- und MSI Project Zero-Mainboards wird bisher nur von wenigen Gehäusen geboten (ein weiteres BTF-Gehäuse wäre z.B. das Thermaltake Ceres 330 TG ARGB). Dabei kann die Kombination aus entsprechenden Gehäusen und Mainboards für deutlich mehr Ordnung in der Mainboardkammer sorgen. Und davon kann neben der Optik auch der Airflow profitieren. Mit konventionellen Mainboards kann das Kabelmanagement des 6500X ebenfalls durchaus überzeugen. Dabei machen sich auch die großzügigen Platzverhältnisse hinter dem Mainboardträger positiv bemerkbar. Hinter den Kulissen befindet sich auch der Laufwerkskäfig, dessen Laufwerksschubladen von außen bestückt werden können. 

Corsair liefert das 6500X trotz des durchaus stattlichen Preises komplett lüfterlos aus. Unsere einfache Beispiel-Lüfterbestückung zeigt, dass das Testsystem trotz der Glasfront adäquat gekühlt werden kann. Mit den zahlreichen Lüfterplätzen wird zudem viel Spielraum für eine effektivere Kühlung geboten. Wird maximaler Airflow benötigt, empfiehlt sich aber der Griff zum gleich teuren 6500D Airflow. 

Teuer ist beim Blick auf die 6500er-Serie allerdings generell ein wichtiges Stichwort. Denn im Handel gibt es durchaus günstigere Dual-Chamber-Gehäuse. Ein gläsernes Lian Li O11 Vision wird beispielsweise ab 145 Euro gelistet. Anders als das 6500X kann es sogar einen 420-mm-Radiatorenplatz bieten. Noch günstiger ist ein Hyte Y40, das es für etwa 120 Euro gibt. Das Y40 ist konventioneller aufgebaut. Es legt den Nutzer allerdings auf eine vertikale Grafikkartenmontage fest und ist auch sonst weniger flexibel. Eine besonders hohe Flexibilität kann hingegen Thermaltakes Dual-Chamber-Gehäuse CTE E600 MX (ab 180 Euro) bieten. So stellt es gleich mehrere 420-mm-Radiatorenplätze zur Verfügung. Die gedrehte Mainboardmontage mit nach oben gerichtetem I/O-Panel wird aber nicht jeder Nutzer praktisch finden. 

All diese Modelle bieten letztlich weder die austauschbaren Panel Kits noch ASUS BTF- und MSI Project Zero-Unterstützung. Für diese Neuerungen verdient sich das Corsair 6500X dann letztlich auch unseren Technik-Award. 

Corsair 6500X

  • großzügiges Dual-Chamber-Gehäuse mit Platz für hohe Towerkühler und lange Grafikkarten
  • Design kann durch fünf unterschiedliche Panels Kits angepasst werden
  • drei 360-mm-Radiatorenplätze, die relativ großzügig ausfallen
  • I/O-Panel mit USB-C und viermal USB 3.0
  • geringer Kunststoffanteil und teils sehr stattliche Materialstärke beim Stahl, wirkt relativ wertig
  • Glasseitenteil öffnet als Tür, weitere nutzerfreundliche Lösungen wie geclipstes Mesh im Deckel
  • von außen zugängliche Laufwerksplätze im Käfig mit werkzeugloser Montage für 3,5-Zoll-HDDs, intern zusätzlich zwei 2,5-Zoll-Laufwerksträger
  • effektives Kabelmanagement, zusätzlich Unterstützung für ASUS BTF- und MSI Project Zero-Mainboards
  • Staubfilter im Boden und Staubgitter im Meshseitenteil (aber kein Staubfilter unter dem Deckelmesh)

  • relativ hochpreisig, aber lüfterlos (das 6500X RGB ist noch deutlich teurer), optionales Zubehör kann zu weiteren Kosten führen
  • keine HDD-Entkopplung
  • Montage der Panels Kits etwas umständlich, kurzer Kreuzschlitzschraubendreher nötig, beim Testsample (zu) festangezogene Schrauben
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