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Fractal Design North XL im Test

Die XL-Option mit Holzfront - Fazit

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Mit dem regulären North bietet Fractal Design ein Gehäuse an, das durch sein besonderes Design mit Holzfront bei vielen Nutzern auf Interesse stößt. Als eher kompakter Midi-Tower limitiert es allerdings doch in einigen Bereichen. Das North XL soll nun zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten eröffnen. Der direkte Größenvergleich macht deutlich, dass das neue Modell erkennbar, aber zumindest nicht extrem viel größer ist. 

Trotzdem bietet es deutliche Vorteile. Während die maximale Grafikkartenlänge im North mit 35,5 cm zumindest bei Nutzung eines Frontradiators zu Problemen mit langen High-End-Modellen führen kann, muss man sich darum beim North XL mit seiner maximalen Grafikkartenlänge von über 41 cm keine Sorgen machen. Auch bei der CPU-Kühlerhöhe ist das North XL noch etwas großzügiger (18,5 statt 17 cm, jeweils ohne seitliche Lüfterblende). Den wohl klarsten Vorteil hat das North XL aber bei den Radiatorplätzen. Während beim North nur ein 360-mm-Frontradiator, ein 240-mm-Deckelradiator und ein 120-mm-Rückwandradiator möglich sind, finden im North XL auch 420-mm-Frontradiatoren, 360-/280-mm-Deckelradiatoren und 140-mm-Rückwandradiatoren Platz. Diese Radiatorenplätze fallen zudem recht großzügig aus. Für Nutzer von AiO- und Eigenbau-Wasserkühlungen ist das North XL damit deutlich flexibler.

Das wohnzimmertaugliche Design wirkt auch im XL-Format stimmig. Dabei ist das Holz im Frontbereich optisch prägend, lässt aber trotzdem eine effektive Kühlung zu. Beim North XL wird ein Frontlüfter mehr als beim North verbaut. Damit sorgen ab Werk drei 140-mm-Lüfter für Frischluftnachschub. Nach unseren Messungen ist vor allem die CPU-Kühlung werkseitig hervorragend. Allerdings fällt auch beim North XL wieder auf, dass die Aspect 140 mm PWM-Lüfter bei minimaler Drehzahl in stiller Umgebung noch dezent hörbar bleiben. Im Alltagsbetrieb empfinden wir sie subjektiv aber nicht als störend. Entnehmbare Staubfilter sorgen sowohl hinter der Front als auch unter dem Netzteil für Staubschutz. Am Meshseitenteil und dem Meshdeckel verzichtet Fractal Design hingegen auf zusätzliche Staubfilter und belässt es bei der Filterwirkung des Meshs. 

Das I/O-Panel im Deckel ist gut erreichbar und zeitgemäß bestückt. Weitgehend nutzerfreundlich hat Fractal Design auch die Montage gelöst. So kann das Meshelement im Deckel einfach abgezogen werden. Bei den Seitenteilen, den Laufwerkshalterungen und dem Laufwerksträger nutzt Fractal Design gefangene Rändelschrauben. Auch die Erweiterungskarten werden mit Rändelschrauben montiert. Eine werkzeuglose Laufwerksmontage ist allerdings nicht vorgesehen. Dafür sorgen Gummiringe bei der Montage von 3,5-Zoll-Laufwerken für eine Entkopplung. 

Rein optisch gibt es zum North XL keine wirkliche Alternative. Wer einfach nach einem dezenten und großzügigen Gehäuse sucht, der könnte alternativ aber z.B. über ein Fractal Design Define R7 XL nachdenken. Das Silentmodell fällt noch größer als das North XL aus, kann dafür aber auch zwei 480-/420-mm-Radiatorenplätze vorweisen. Dabei liegt der Preis mit rund 215 Euro allerdings etwas höher als beim North XL. Noch ist allerdings generell nicht absehbar, wie sich der Marktpreis beim North XL entwickeln wird. Damit das Gehäuse preislich attraktiv wird, sollte der Aufpreis zum rund 145 Euro teuren North in einem vertretbaren Rahmen bleiben. 

Die XL-Variante vom North behält den prägenden Materialmix und die überzeugende Ausstattung des Basismodells bei, kann aber vielseitiger genutzt werden. Damit verdient es sich unseren Excellent-Hardware-Award. 


Fractal Design North XL

  • einzigartiges Design mit Holzfront, dadurch trotz der Größe relativ wohnzimmertauglich
  • Platz für die höchsten Towerkühler und die längsten Grafikkarten 
  • 360/420-mm-Radiator hinter der Front und 360/280-mm-Radiator unter dem Deckel möglich 
  • ab Werk gute Kühlleistung, Lüfter mit breitem Regelbereich und PWM-Hub 
  • modulare Laufwerkshalterungen, entkoppelte Montage für 3,5-Zoll-Laufwerke 
  • Rändelschrauben für Erweiterungskartenmontage, an Seitenteilen und Laufwerkshalterungen gefangene Rändelschrauben 
  • Staubfilter für Front und Netzteil, unkompliziert entnehmbar
  • I/O-Panel mit USB-C

  • Lüfter bei Minimaldrehzahl noch nicht ganz flüsterleise
  • keine werkzeuglose Montage der Laufwerke