TEST

Antec Performance 1 M im Test

Mini-ITX-Gehäuse verspricht Performance und Stil - Fazit

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Klammert man den Preis erst einmal aus, dann gelingt Antec mit dem kleinen Performance 1 M eine große Überraschung. Das Mini-ITX-Gehäuse wirkt durch Materialeinsatz und Verarbeitung sehr hochwertig - und auch deutlich hochwertiger als die größeren Antec-Modelle, die wir in den letzten Jahren testen konnten. Mit seiner geriffelten Alu-Front und den roten Farbakzenten zeigt es sich mit einem eigenständigen Design. 

Als horizontal orientiertes Mini-ITX-Modell benötigt es zwar mehr Stellfläche als vertikal orientierte Modelle (wie z.B. das Corsair 2000D RGB Airflow), fällt aber allemal kompakt und platzsparend aus. Trotzdem bietet es genug Platz für die meisten Grafikkarten. Dank des Zweikammeraufbaus mit verschiebbarem Mainboardträger kann man je nach Bedarf wahlweise mehr Platz für eine dicke Grafikkarte oder für einen etwas höheren CPU-Kühler schaffen. Generell gilt aber, dass man in aller Regel einen flachen Top-Blow-Kühler auf dem Prozessor montieren wird. Das gilt auch deshalb, weil das Gehäuse keinen Radiatorenplatz für eine Wasserkühlung bietet.

Stattdessen wurde es konsequent auf Luftkühlung ausgelegt. Zwei 120/140-mm-Lüfterplätze sind für ein Gehäuse dieser Größe durchaus beachtlich. Antec selbst liefert das P1M lüfterlos aus. Unsere Beispielkonfiguration zeigt, dass sich das Testsystem im kleinen Gehäuse durchaus gut kühlen lässt. Neben den von uns gewählten, leistungsstarken 140-mm-Lüftern trägt auch der luftige Aufbau seinen Teil zur Kühlleistung bei. Die Messungen mit Glasseitenteilen machen deutlich, dass die perforierten Seitenteile für die Kühlung tatsächlich eine wichtige Rolle spielen. Wer ein Glasseitenteil nutzt, kann dem Kühlperformanceverlust durch höherdrehende Gehäuselüfter etwas entgegenwirken - muss dann dafür aber mit einer höheren Lautstärke leben.

Gerade bei leistungsstärkeren Systemen sind die perforierten Alu-Seitenteile deshalb die erste Wahl. Trotzdem ist es begrüßenswert, wenn Antec optional auch Glas- oder Glas-Mesh-Seitenteile anbietet. Vielversprechend sind daneben auch die Planungen für zukünftige Zubehörkits.

Für sich genommen, ist das Performance 1 m ein schickes, hochwertiges und auch funktional ziemlich überzeugendes Premium-Mini-ITX-Gehäuse. Beim Preis-Leistungs-Verhältnis wird es gerade auch mit Blick auf die Konkurrenz aber schwierig. So bietet Fractal Design mit dem Terra ein ähnlich edles und recht ähnlich aufgebautes Alternativmodell an. Auch Fractal Design verbaut viel Aluminium, dazu kommt sogar etwas Holz zum Einsatz. Besonders elegant wurden die Seitenteile gelöst, die als Flügeltüren öffnen. Das Terra ist noch kompakter als das Performance 1 M. Dass es 2 cm schmaler ist, limitiert aber bei der Wahl von CPU-Kühler und Grafikkarte noch etwas mehr. Wir mussten beim Terra anstelle des Noctua NH-L12S einen Noctua NH-L9x65 mit einer Bauhöhe von 65 mm verbauen. 

Fractal Design erlaubt aber immerhin die Montage von zwei 2,5-Zoll-Laufwerken (statt einem) und gibt das Terra zumindest für einen 120-mm-Radiator frei. Das P1M ist hingegen nur für Luftkühlung gedacht. Dafür bietet es aber nicht nur einen 120-mm-Lüfterplatz, sondern zwei 120/140-mm-Lüfterplätze, unter denen zumindest ein einfaches Staubgitter sitzt (das Terra hat keinerlei Staubschutz). Beim I/O-Panel hat das Terra mit seinem zusätzlichen USB-3.0-Port die Nase vorn. Die beiden Mini-ITX-Gehäuse sind also schon etwas unterschiedlich ausgelegt. Beim Preis-Leistungs-Verhältnis ist Antec in diesem Vergleich aber chancenlos - denn während die UVP für das P1M mit 299 Euro angegeben wird, ist das Terra über 100 Euro günstiger

Für ein luftgekühltes Mini-ITX-System ist das Antec Performance 1 M eine gleichermaßen edle und raffiniert gestaltete Behausung. Unter der hoch angesetzten UVP leidet aber leider das Preis-Leistungs-Verhältnis. Noch bleibt aber abzuwarten, wie sich der Marktpreis nach Verkaufsstart einpegeln wird.

Antec Performance 1 M

  • hochwertiges Mini-ITX-Modell mit hohem Aluminiumanteil und verschiedenen Seitenteiloptionen
  • platzsparend, nimmt aber trotzdem auch viele High-End-Grafikkarten auf
  • dank des verschiebbaren Mainboardtrays kann der Platz zwischen den beiden Kammern aufgeteilt werden
  • zwei 120/140-mm-Lüfterplätze, luftiger Aufbau (mit perforierten Seitenteilen) erleichtert Kühlung
  • Staubgitter unter den Bodenlüfterplätzen
  • PCIe-4.0-Riserkabel inklusive und vormontiert

  • I/O-Panel mit nur einem Anschluss (USB-Typ-C)
  • SFX-/SFX-L-Netzteil nötig, Netzteil mit möglichst kurzen Kabeln empfehlenswert
  • ausschließlich auf Luftkühlung ausgelegt