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Low-End-Grafikkarten im Test - NVIDIAGeForce6200TurboCache

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Unsere GeForce 6200 TurboCache steckte in einem Acer-Komplettsystem - in diesen Umgebungen wird die Karte auch typischerweise eingesetzt. Ein passiver Kühlkörper ist ebenso kennzeichnend, denn die Karte ist als Low-End-Karte mit geringer Stromaufnahme dafür prädestiniert. Neben dem Einsatz in günstigen Komplettrechnern statt einer integrierten Grafik ist somit auch der Einsatz in einem Media Center PC möglich, denn NVIDIA bietet in der kompletten GeForce 6 Serie die Video-Beschleunigungsfunktionen der großen Karten, also auch in der kleinen Turbo-Cache-Version. Damit ist es möglich auch noch mit einem relativ niedrig getakteten Prozessor HDTV-Videos anzusehen. Wie die CPU-Belastung bei unserem Testsystem ist, zeigen wir später.

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Etwas schade ist die Tatsache, dass auf unserer Turbo Cache Karte nur ein TV-Out und ein VGA-Out zu finden sind. In der Regel ist dies wohl bei allen Low-End-Karten ausreichend, aber heute gibt es TFTs für unter 200 Euro, die teilweise auch digital angesteuert werden können. Dann macht ein DVI-Anschluß natürlich Sinn. Allerdings gibt es am Markt auch Turbo Cache-Karten mit DVI, dies ist also ein Ausstattungsmerkmal der Hersteller. Der Silk-Screen ist auch auf unserer Karte zu finden. Für einen HTPC sollte man sich wenn möglich natürlich eine Variante mit DVI aussuchen, dann ist man flexibler im Anschließen der Geräte.

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Der passive Kühlkörper reicht fast über die Speichermodule hinweg, berührt sie aber nicht. Dies ist auch nicht notwendig, der eingesetzte DDR-Speicher wird kaum warm. Der Kühlkörper hingegen schon: Im Lastbetrieb sollte man also darauf achten, dass nicht völliger Luftstillstand im Gehäuse herrscht, aber die GPU bleibt von den Temperaturwerten weit unter der riskanten Temperatur. Eine passive Kühlung ist also absolut ausreichend - da wundert es etwas, dass viele Hersteller der GeForce 6200 eine aktive Kühlung verpassen, obwohl diese Karten sogar 50 Mhz weniger GPU-Takt besitzen.

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Etwas verwunderlich ist, dass NVIDIA für die kleinste Turbo-Cache-Karte immer noch ein normal hohes PCB verwendet, denn es ließe sich Geld sparen, indem man ein Low-Profile-PCB einsetzen würde. Statt dessen verwendet man ein der GeForce 6200-ähnliches Layout. Auf der Rückseite befinden sich aber ebenso zwei Speichermodule - insgesamt findet man also vier 16 MB DDR-Module auf der Karte. Die Anbindung der Module an die GPU ist mit 64bit typisch für eine Low-End-Karte - die größeren GeForce 6200-Karten gibt es ebenso mit 64bit, aber auch mit einer schnelleren 128 bit-Anbindung, die meistens bei den 256 MB-Modellen zu finden ist.

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Die Module selber stammen von Samsung und besitzen eine Zugriffszeit vn 3,6ns - sie laufen also innerhalb ihrer Spezifikation bis 277 Mhz. NVIDIA lässt sie effektiv auf 275 Mhz DDR laufen - also genauso schnell wie bei der GeForce 6200. Raum zum Overclocking bleibt natürlich auch noch, aber nur in geringem Maße, da die Module mit 275 Mhz schon am oberen Ende der Spezifikation betrieben werden. Aufgrund des 64bit-Speicherbusses kann die GeForce 6200 Turbo Cache immerhin 5,6 GB/s über den Speicherbus schaufeln. Hinzu kommt die Möglichkeit, den Systemspeicher mit zu nutzen - dies ist dann natürlich abhängig vom eingesetzten System.

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Nehmen wir ein paar Beispiele, um die Performance zu visualisieren:

  • Wahrscheinlich wird die Turbo Cache-Karte meistens in einem Low-End-System sitzen. Bei AMD könnte dies ein Single-Channel Sockel 754-System sein, bei Intel in i915P-System, welches im schlechtesten Fall auch nur einen 512 MB DDR400-Speicherriegel verwendet und kein Dual Channel nutzt. Dann haben beide Systeme 3.2 GB/s Übertragungsrate vom Speicher zur CPU - und diese 3,2 GB/s werden mit der Grafikkarte geteilt. Effektiv bleibt also nur noch wenig für Turbo Cache übrig.
  • Sitzt die GeForce 6200 Turbo Cache aber in einem High-End-Rechner (was eher unwahrscheinlich ist) und hier wird Dual Channel DDR2-667 eingesetzt in einem Dual Core Intel Pentium Extreme Edition-Rechner, dann nutzt die CPU 6,4 GB/s, aber der Speicher kann 10,6 GB/s liefern. Es bleiben also in jedem Fall minimal 4,2 GB/s für die Grafikkarte, teilweise sogar noch mehr.

Es kommt also auf den Unterbau an: Da die Turbo Cache aber wohl in den meisten Fällen nur in Low-End-PCs eingesetzt wird, ist die Performance bei Zugriffen auf den Arbeisspeicher eher leiden. Im Extremfall würde eine Turbo Cache-Karte bei einem High-End-System aber deutlich bessere Werte erzielen können. Bei unserem Testsystem - einem Pentium 4 Extreme Edition mit i915G-Chipsatz und Dual Channel DDR2-533 sieht die Performance also wahrscheinlich etwas besser aus, wenn tatsächlich der Arbeitsspeicher mitverwendet wird.

Effektiv addieren sich dann die Bandbreiten - die Turbo-Cache-Karte kann also gleichzeitig Daten in den Systemspeicher schreiben und den lokalen Speicher verwenden. Im Idealfall hat sie also auch hier dann Vorteile gegenüber einer Karte mit einer reinen 64bit-Anbindung. Effektiv wird sich dieser Performance"gewinn" jedoch aufgrund der gleichzeitigen Belastung des Speichers durch die CPU recht gering auswirken.

Ohne Kühlkörper finden wir die GeForce 6200TC-GPU vor, ein NV44:

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Der NV44 hat im Vergleich zur NV43 nur vier Pixel und drei Vertex-Pipelines - der NV43 hat eigentlich acht Pixel- und drei Vertex-Pipelines. NVIDIA deaktivert für die GeForce 6200-Serie einfach vier der Pipelines, die Turbo-Cache-Karten basieren aber auf dem abgespeckten Chip. Zusätzlich fehlen ihm auch 2 der vier Raster Operation Pipelines, ansonsten besitzt er aber die typischen Features der GeForce 6-Serie.

Effektiv ist nun also die Frage, wie schnell die GeForce 6200 Turbo Cache in der Realität ist. In unseren Benchmarks werden wir dies herausfinden.

Quellen und weitere Links

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