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NVIDIA GeForce 7800 GTX im SLI-Betrieb - FazitundEmpfehlungen

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Für ATI brechen schwere Zeiten an: Zum einen hat man mit der Verfügbarkeit der Top-Modelle zu kämpfen, zum anderen stehen wichtige Projekte wie CrossFire und der R520 in den Startlöchern. Doch nach der Vorstellung von CrossFire ist es um die neue Technik wieder sehr leise geworden, Demo-Systeme sind wohl eher für den Juli zu erwarten. Die R520 soll Gerüchten zufolge Ende Juli vorgestellt werden - ob man es bei ATI aber auch schafft, dass Karten bereits im Juli verfügbar sind, wagen wir zu bezweifeln. NVIDIA hat hier einen kleinen Coup gelandet und ist endlich von der Paperlaunch-Strategie abgewichen.

Ganz klassisch kann man über ein Produkt, welches eine deutlich bessere Performance bietet eigentlich nur gute Worte verlieren: Die GeForce 7800 GTX baut in den Spielen, in denen NVIDIA schon mit der GeForce 6800 Ultra gut aussah, weiter aus. In den anderen Spielen, die wir eher als "ATI-Spiele" bezeichnet hatten, führt jetzt meistens auch eine NVIDIA-Karte, denn die GeForce 7800 GTX konnte sich in den meisten Spielen deutlich durchsetzen. Schnallt man zwei Karten auf ein SLI-Board, wird es kritisch: Hier sind aktuelle Spiele selbst in 1600x1200 mit 4x Antialiasing und 16x anisotopischer Filterung fast schon CPU-limitiert - das ist beeindruckend. Richtig klar sichtbar wird deshalb die Leistung der Karte auch nur in wirklich grafikkartenlastigen Spielen.

Dies wird für den Käufer der GeForce 7800 GTX wohl zum Problem werden: Die Karte ist so schnell, dass sie auch eine schnelle CPU benötigt, um die volle Leistung auszuspielen. Ansonsten ist sie nicht messbar schneller als eine bisherige Top-Karte, weil die CPU die Berechnung limitiert. Hier helfen Techniken wie Instancing, welches aber von vielen Spielen einfach noch nicht verwendet wird. Die Spieleentwickler müssen also mehr und mehr schauen, wie effektiv sie ihre Spiele für die CPU entwickeln: Der Blick auf Dual-Core-Prozessoren ist hier wohl nichts Unerstaunliches. Mit unserer Pentium 4 Extreme Edition 3.73 GHz-CPU - also dem schnellsten Intel-Gaming-Prozessor am Markt - reicht die Leistung teilweise erst bei 1600x1200 mit 4xAA/16xAF aus, um einen deutlich messbaren Unterschied zu erlangen.

GeForce 7800 GTX: So schnell wie der Porsche, der für NVIDIA auf der
französischen DTM-Serie flitzt

Verbessert hat NVIDIA aber auch in Details: Statt vier Slots benötigt man im SLI-Modus nun nur noch zwei Slots. Auch wenn man etwas Platz unter der teuren Karte lassen sollte, bringt eine Ein-Slot-Lösung deutlich mehr Flexibilität. Zudem hat NVIDIA es geschafft, die Transistoranzahl deutlich zu erhöhen, der Stromverbrauch bleibt aber nahezu konstant. Dies ist ebenso ein wichtiger Schritt, denn so konnte auch die Geräuschkulisse vermindert werden. Der Lüfter der GeForce 7800 GTX ist lange nicht so laut wie die Referenzmodelle der GeForce 6800 Ultra-Serie. Der eine oder andere Hersteller wird sich hier sicherlich noch leisere Kühlmethoden einfallen lassen.

Im Handel werden sich die neuen Top-Modelle wohl bei 499 bis 549 Euro einpendeln - je nach Modell, Hersteller und Marke. Das bedeutet natürlich auch, dass die bisherigen Topmodelle am Markt eine Preisklasse tiefer rutschen. Interessant für diejenigen, die upgraden wollen, auch wenn es nicht die Top-Karte sein soll. Derjenige, der sich eine Luxus-Karte kauft, sollte allerdings gleich auf ein paar Eckpunkte achten: Eine leistungsfähige CPU sollte es ebenfalls sein, bestenfalls ein Athlon FX55 oder unser Pentium 4 Extreme Edition 3.73 GHz. Zudem sollte man auf ein SLI-Mainboard setzen, um die Option zu besitzen, eine zweite Karte nachzurüsten. Schließlich sollte man dann auch gleich auf ein SLI-zertifiziertes Netzteil Acht geben, damit es bei der Stromversorgung der Grafikkarten keine Probleme gibt.

In der Regel gibt es bei uns immer Verbesserungswünsche. NVIDIA hat aber ein wirklich gelungenes Produkt auf den Markt gebracht. Also bleiben wir mal stumm: Denn ob nun die etwas höhere Länge von 23 cm ein Nachteil darstellt, ist gehäuseabhängig. Wir sind also voll zufrieden - und vergeben hier gerne unseren Award.

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