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XXL-Test

Sieben GeForce-GTX-660-Ti-Karten auf einen Streich

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In den letzten Tagen hatten die Hardwareluxx-Redakteure viel zu tun. Vor allem dann, wenn man im eigentlichen Sommerloch einen Blick in das Grafikkarten-Ressort riskiert. Hier stand jüngst nicht nur der Test zur PowerColor Radeon HD 7990 Devil 13 auf dem Plan, sondern auch einer zur neuen NVIDIA GeForce GTX 660 Ti, deren Launch-Artikel wir erst vor kurzem veröffentlichen durften. Auch wenn wir darin neben dem Pressesample bereits drei Boardpartner-Modelle testen konnten, ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Um diesem ein Stückchen näher zu kommen, haben wir insgesamt sieben weitere Ableger verschiedenster Hersteller zu uns in die Redaktion gerufen. In diesem Test widmen wir uns GeForce-GTX-660-Ti-Modellen von EVGA, Gainward, Gigabyte, KFA², MSI, Palit und Point of View.

Seit dem Wegfall der Hardwareluxx [Printed] gab es im Grafikkarten-Ressort keine größeren Vergleichstests mehr, in denen wir mehrere Grafikkarten auf einmal gegeneinander antreten ließen. Hier und da stellten wir trotzdem bis zu vier Modelle einer Serie gegenüber. Nun sind es gleich sieben auf einen Streich. Passend nach dem Start der GeForce GTX 660 Ti, die NVIDIA erst Mitte August gegen AMDs Radeon HD 7950 ins Rennen schickte, haben wir uns für eine kleine Marktübersicht entschieden und insgesamt sieben Ableger verschiedenster Hersteller in die Redaktion berufen. Alle Probanden können sich von der NVIDIA-Vorlage absetzen, indem sie wahlweise mit höheren Taktraten auf sich aufmerksam machen oder aber mit einem eigenen Kühlsystem bestückt sind. Auch zwei Vertreter mit größerem Videospeicher sind mit am Start.

Wir haben der EVGA GeForce GTX 660 Ti SuperClocked+, der MSI GeForce GTX 660 Ti Power Edition, der Point of View GeForce GTX 660 Ti UltraCharged, der KFA² GeForce GTX 660 Ti EX OC und der Palit GeForce GTX 660 Ti Jetstream kräftig auf den Zahn gefühlt. Die Gainward GeForce GTX 660 Ti Phantom darf hierbei aber natürlich ebenfalls nicht fehlen. Bevor wir jedoch einen näheren Blick auf die Testkandidaten werfen und alle sieben Modelle durch unseren breit angelegten Benchmark-Parcours jagen, stellen wir die Architektur der GeForce GTX 660 Ti noch einmal kurz in den Vordergrund.

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Wie viele aktuelle Grafikchips von NVIDIA basiert auch die GeForce GTX 660 Ti auf der neuen „Kepler“-Architektur und baut damit auf der GK104-GPU auf. Diese läuft bereits im fortschrittlichen 28-nm-Verfahren bei TSMC vom Band und muss rund 3,54 Milliarden Transistoren unterhalten. Im Vergleich zum amtierenden NVIDIA-Flaggschiff im Single-GPU-Bereich - der GeForce GTX 680 - müssen allerdings kleinere Abstriche bei der Anzahl der Einheiten gemacht werden. Die Verwandtschaft zur GeForce GTX 670 ist allerdings nicht abzustreiten. Wie bei der GeForce GTX 670 sind auch bei der GeForce GTX 660 Ti 1344 Shadereinheiten vorhanden. Diese organisieren sich wie gewohnt in sieben SMX-Cluster, die jeweils mit 192 skalaren Einheiten und je 16 Textureinheiten ausgestattet sind. Daraus resultieren insgesamt 112 TMUs.

Beim Speicherinterface griff NVIDIA aber doch zum Rotstift. Diesem zum Opfer gefallen ist ein 64-Bit-Controller. Der 2048 MB große Videospeicher, der der Referenz zur Verfügung steht, bindet somit nur noch über 192 Datenleitungen an. Durch den Wegfall sinkt auch die Anzahl der Rasterendstufen um acht Einheiten – 24 ROPs blieben erhalten. Bei der GeForce GTX 680 und GTX 670 war das Interface noch 256 Bit breit.

Eine weitere Parallele zur GeForce GTX 670 ist bei den Taktraten zu finden. Wie beim nächst größeren Bruder schreibt die kalifornische Grafikschmiede auch hier Frequenzen von mindestens 915 respektive 1502 MHz vor. Einen Boost-Takt, der zumindest den Takt des Grafikprozessors bei entsprechender Auslastung erhöht, gibt es bei der GeForce GTX 660 Ti ebenfalls. Dieser erhöht sich auf mindestens 980 MHz. Damit erzielt NVIDAs Mittelklasse-Grafikkarte, die im Bereich der 300-Euro-Klasse anzutreffen ist, eine Speicherbandbreite von 144,2 GB/Sek. Die Pixelfüllrate beläuft sich hingegen auf 22,0 Gigapixel. Die maximale Leistungsaufnahme beziffern die Kalifornier auf 150 Watt – 20 Watt unterhalb der GeForce GTX 670.

Die technischen Daten haben wir tabellarisch zusammengefasst:

GeForce GTX 660 Ti Modelle im Überblick
Modell NVIDIA GeForce GTX 660 Ti EVGA GeForce GTX 660 Ti SuperClocked+ Gainward GeForce GTX 660 Ti Phantom Gigabyte GeForce GTX 660 Ti OC
Straßenpreis ab 270 Euro ab 310 Euro ab 295 Euro ab 290 Euro
Homepage www.nvidia.de www.evga.com www.gainward.com www.gigabyte.com
Technische Daten
GPU GK104 (GK104-300-KD-A2) GK104 (GK104-300-KD-A2) GK104 (GK104-300-KD-A2) GK104 (GK104-300-KD-A2)
Fertigung 28 nm 28 nm 28 nm 28 nm
Transistoren 3,54 Milliarden 3,54 Milliarden 3,54 Milliarden 3,54 Milliarden
GPU-Takt 915 MHz (Boost: 980 MHz) 980 MHz (Boost: 1059 MHz) 1006 MHz (Boost: 1085 MHz) 1033 MHz (Boost: 1111 MHz)
Speichertakt 1502 MHz 1502 MHz 1527 MHz 1502 MHz
Speichertyp GDDR5 GDDR5 GDDR5 GDDR5
Speichergröße 2048 MB 3072 MB 2048 MB 2048 MB
Speicherinterface 192 Bit 192 Bit 192 Bit 192 Bit
Speicherbandbreite 144,2 GB/Sek. 144,2 GB/Sek. 144,2 GB/Sek. 144,2 GB/Sek.
DirectX-Version 11.1 11.1 11.1 11.1
Shadereinheiten 1344 (1D) 1344 (1D) 1344 (1D) 1344 (1D)
Textur Units 112 112 112 112
ROPs 24 24 24 24
Pixelfüllrate 22 GPixel/Sek. 23,5 GPixel/Sek. 24,1 GPixel/Sek. 24,8 GPixel/Sek.
TDP 150 Watt 150 Watt 150 Watt 150 Watt
SLI/CrossFire SLI SLI SLI SLI

Und die nächsten vier Testkandidaten: 

GeForce GTX 660 Ti Modelle im Überblick
Modell KFA² GeForce GTX 660 Ti EX OC MSI GeForce GTX 660 Ti Power Edition Palit GeForce GTX 660 Ti Jetstream PoV GeForce GTX 660 Ti UltraCharged
Straßenpreis ab 320 Euro ab 285 Euro ab 290 Euro ab 290 Euro
Homepage www.kfa2.com www.msi-computer.de www.palit.biz www.pointofview-online.com
Technische Daten
GPU GK104 (GK104-300-KD-A2) GK104 (GK104-300-KD-A2) GK104 (GK104-300-KD-A2) GK104 (GK104-300-KD-A2)
Fertigung 28 nm 28 nm 28 nm 28 nm
Transistoren 3,54 Milliarden 3,54 Milliarden 3,54 Milliarden 3,54 Milliarden
GPU-Takt 1006 MHz (Boost: 980 MHz) 1020 MHz (Boost: 1098 MHz) 1006 MHz (Boost: 1085 MHz) 1033 MHz (Boost: 1111 MHz)
Speichertakt 1502 MHz 1502 MHz 1527 MHz 1502 MHz
Speichertyp GDDR5 GDDR5 GDDR5 GDDR5
Speichergröße 3072 MB 2048 MB 2048 MB 2048 MB
Speicherinterface 192 Bit 192 Bit 192 Bit 192 Bit
Speicherbandbreite 144,2 GB/Sek. 144,2 GB/Sek. 146,6 GB/Sek. 144,2 GB/Sek.
DirectX-Version 11.1 11.1 11.1 11.1
Shadereinheiten 1344 (1D) 1344 (1D) 1344 (1D) 1344 (1D)
Textur Units 112 112 112 112
ROPs 24 24 24 24
Pixelfüllrate 24,1 GPixel/Sek. 24,5 GPixel/Sek. 24,1 GPixel/Sek. 24,8 GPixel/Sek.
TDP 150 Watt 150 Watt 150 Watt 150 Watt
SLI/CrossFire SLI SLI SLI SLI

Alle Testkandidaten können ab Werk mit höheren Taktraten aufwarten. Während sich EVGA bei seiner GeForce GTX 660 Ti SuperClocked+ nicht ganz so aggressiv zeigte und Chip und Speicher standardmäßig mit 980 respektive 1502 MHz antreibt, arbeiten die Modelle von Point of View oder Gigabyte mit einem Chiptakt von 1033 MHz etwas schneller. Den Speicher seiner GeForce GTX 660 Ti Phantom befeuert Gainward mit 1527 MHz - alle anderen Hersteller (Ausnahme: Palit) halten sich hier strikt an die Vorgaben der kalifornischen Grafikschmiede. Bei der Speicherausstattung sind ebenfalls Unterschiede ausfindig zu machen. Hier sind Modelle in der Übersicht zu finden, die mit den gewohnten 2048 MB ausgestattet sind, aber auch welche, die mit einem Gigabyte mehr bestückt wurden. Beim Kühlsystem setzen mit Ausnahme von Point of View und EVGA alle Hersteller auf eigene Lösungen. Diese nehmen in der Regel zwei Slots in der Höhe an Platz ein - einzig die Phantom von Gainward fällt da etwas aus dem Raster.

Werfen wir nun einen näheren Blick auf die Testkandidaten. 

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