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Auch wenn AMD offenbar aufgrund des Vorziehens des Datums für die Veröffentlichung von technischen Daten und Benchmarks sowie der mehr als schlechten Verfügbarkeit von Samples für die Presse offenbar kein großes Interesse an der Vermarktung der Radeon R9 Fury hat, so zeigt sich die von uns getestete ASUS Radeon R9 Fury Strix als äußerst interessante Grafikkarte, die unterhalb der Radeon R9 Fury X und GeForce GTX 980 Ti angesiedelt ist.
Auf dem Papier hat die Radeon R9 Fury durch ihre Beschneidungen in der "Fiji"-GPU einen Rückstand von etwa 13 Prozent auf die Radeon R9 Fury X. In den Benchmarks stellt sich der Rückstand aber mit gerade einmal 7 bis 9 Prozent ein. Damit lässt man auch den direkten Konkurrenten, die GeForce GTX 980 in den meisten Benchmarks weit hinter sich. Kleinere Einschränkungen gegenüber der GeForce GTX 980 Ti und Radeon R9 Fury X müssen bei UltraHD/4K gemacht werden. Mit reduzierten Details kann diese Auflösung zwar gespielt werden, für die vollständige Grafikpracht werden wir aber wohl noch eine Generation warten müssen - allerdings ist dies auch keine neue Erkenntnis.
Auch wenn die Radeon R9 Fury etwas an Effizienz gewinnt, so ist der Stromverbrauch noch immer nicht auf einem Level mit der GeForce GTX 980. Die ASUS Radeon R9 Fury Strix profitiert an dieser Stelle aber auch von der guten Kühlung, denn mit gerade einmal 71 °C GPU-Temperatur hat sie weniger mit Leckströmen zu kämpfen, als wir dies im Vorfeld erwartet hatten.
Ohnehin hinterlässt der von ASUS verbaute DirectCU-III-Kühler einen ausgezeichneten Eindruck. Im Idle-Betrieb werden die Lüfter komplett abgeschaltet und unter Last bleiben sie sehr ruhig und schaffen für das High-End-Segment der luftgekühlten Grafikkarten eine neue Referenz. Gerade im Idle-Betrieb ist die ASUS Radeon R9 Fury Strix damit sogar besser zu beurteilen als die Radeon R9 Fury X, die selbst im Leerlauf hörbar ist.
Noch etwas schwammig sind die Angaben zum Preis. Der bisher einzige Konkurrent, Sapphire mit der Radeon R9 Fury Tri-X, ruft 629 Euro für seine Variante der Radeon R9 Fury auf. Das leicht übertaktete Modell soll noch einmal 20 Euro mehr kosten. Für das Modell von ASUS haben wir noch keine offizielle Preisempfehlung erhalten, insofern tappen wir hier noch etwas im Dunkeln, wir gehen aber ebenfalls von etwa 630 Euro aus. Damit wäre die ASUS Radeon R9 Fury Strix nur 70 Euro günstiger, als eine schnellere Radeon R9 Fury X mit AiO-Kühlung. Gegenüber der günstigsten GeForce GTX 980 beträgt der Aufpreis gar 150 Euro, wenngleich hier eher übertaktete Karten in den Vergleich mit einbezogen werden sollten, die den Aufpreis auf 100 Euro schmelzen lassen.
Für eine finale Beurteilung der ASUS Radeon R9 Fury Strix müssen wir wohl noch auf die Markteinführung samt Straßenpreisen abwarten, das positive Bild zur Karte kann dies aber zunächst einmal nicht trüben.
Update: Inzwischen dürfen wir auch die Preise für die beiden Modelle nennen. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 629 Euro für die ASUS Radeon R9 Fury Strix und Sapphire Radeon R9 Fury Tri-X. Für die leicht übertaktete Version von Sapphire werden zusätzliche 20 Euro aufgerufen.
Alternativen? Die ASUS Radeon R9 Fury Strix bewegt sich zwischen den Welten. In Sachen Leistung steht sie zwischen der Radeon R9 390X und Radeon R9 Fury X aus eigenem Hause und auf Seiten der Konkurrenz zwischen der GeForce GTX 980 und GeForce GTX 980 Ti. Allerdings gehört zu den Alternativen auch ein Preis und hier müssen wir für die ASUS Radeon R9 Fury Strix noch etwas abwarten.
Positive Aspekte der ASUS Radeon R9 Fury Strix:
- schneller als GeForce GTX 980
- UltraHD/4K mit Einschränkungen möglich
- Anti Aliasing und Anisotropische Filterung durchgehend möglich (bis auf UltraHD/4K)
- Frame Rate Target Control
- Virtual Super Resolution
- neuer Speichertechnologie mit HBM
- Abschalten der Lüfter im Idle-Betrieb
- sehr leise unter Last
- niedrige Last-Temperaturen
- Custom-PCB mit 12 Phasen Spannungsversorgung
Negative Aspekte der ASUS Radeon R9 Fury Strix:
- 4 GB Grafikspeicher in Zukunft eventuell kritisch
- OC-Potenzial kann derzeit nicht ausgeschöpft werden
Persönliche Meinung
So kann man sich täuschen - Im Hinblick auf das, was AMD mit der Fury-Serie noch alles vor hat (Radeon R9 Fury Nano und Dual-"Fiji"-Karte, dachte ich die Radeon R9 Fury könnte recht langweilig werden. Doch bereits die Ankündigung der ersten beiden Karten zeigt, dass hier weitaus mehr Potenzial vorhanden ist, als zuvor gedacht. Sapphire wählt das Referenz-PCB und stattet es mit einem vermeintlich guten Kühler aus (unser Test dazu steht noch aus), während ASUS selbst das PCB überarbeitet und aufbohrt und damit auch noch einen wirklich exzellenten Kühler verwendet. Bitte mehr davon! (Andreas Schilling)