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NVIDIAs neue Notebook-Grafikkarten im ersten Vergleichstest - Gleiche Technik, weniger Takt und mehr Features

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Das Feld wird zunächst von der GeForce RTX 2080 (Max-Q) angeführt. Sie baut wie der Desktop-Ableger auf der TU104-GPU auf, die NVIDIA im September für Spieler präsentierte. Sie legt in Sachen Performance und Effizienz gegenüber der Pascal-Generation, die nach über zwei Jahren endlich ausgedient hat, die Messlatte abermals ein Stückchen höher, bringt aber auch einige neue Features mit sich, auf die wir später noch genauer eingehen werden. Das Notebook-Flaggschiff verfügt jedenfalls über 2.944 Shadereinheiten und kann auf einen 8 GB großen GDDR6-Videospeicher zurückgreifen, den man über ein 256 Bit breites Interface anbindet. Damit entspricht die mobile Version exakt dem Desktop-Ableger von stationären PCs. 

Um aufgrund der beengten Platzverhältnisse und den Limitierungen bei der Stromversorgung Abwärme und Stromhunger in Zaum zu halten, reduziert NVIDIA im Notebook die Taktraten teils deutlich. Während sich eine GeForce RTX 2080 im Desktop mit einem Basis-Takt von 1.515 MHz ans Werk macht, erreicht die mobile Fassung nur noch Geschwindigkeiten von 735 bis 1.380 MHz. Vor allem ersteres ist deutlich niedriger als erwartet, gilt jedoch nur in Extremfällen für die Max-Q-Variante. Im Boost sollen mindestens 1.095 bis 1.590 MHz erreicht werden, was einem Taktverlust von rund 210 MHz gegenüber dem Desktop-Ableger entspricht. 

Mit der richtigen Kühlung dürften die Chips in der Praxis jedoch höhere Geschwindigkeiten erreichen – das gilt jedoch nur für die dicken Desktop-Replacements und sicher nicht für die kompakten Gaming-Boliden, die in den letzten Wochen und Monaten das Licht der Welt erblickt haben. 

Die technischen Daten der GeForce-RTX-Mobile-Karten
Modell GeForce RTX 2080 Mobile GeForce RTX 2080 GeForce RTX 2070 Mobile GeForce RTX 2070
Technische Daten
Architektur Turing Turing Turing Turing
GPU TU104 TU104 TU106 TU106
Shadereinheiten 2.944 2.944 2.304 2.304
GPU-Takt (Basis) 735 - 1.380 MHz 1.515 MHz 885 - 1.215 MHz 1.410 MHz
GPU-Takt (Boost) 1.095 - 1.590 MHz 1.800 MHz 1.185 - 1.440 MHz 1.710 MHz
Speichertyp GDDR6 GDDR6 GDDR6 GDDR6
Speichergröße 8 GB 8 GB 8 GB 8 GB
Speicherinterface 256 Bit 256 Bit 256 Bit 256 Bit
TDP 80 bis 150+ W 225 W 80 - 115 W 185 W

Das nächstkleinere Modell kann zwar ebenfalls mit einem 8 GB großen GDDR6-Videospeicher samt 256-Bit-Anbindung aufwarten, ist jedoch nur mit 2.304 Shadereinheiten bestückt, die sich auf der kleineren TU106-GPU wiederfinden. Damit entspricht auch dieses Modell 1:1 der Version aus dem Desktop. Die Taktraten liegen im Basis und Boost bei 885 bis 1.125 MHz bzw. mit 1.185 bis 1.440 MHz ebenfalls etwas unterhalb der regulären Founders Edition aus dem Desktop. Zum Vergleich: Sie bringt es auf Taktraten von 1.410 respektive 1.710 MHz und ist damit etwa 195 bis 270 MHz schneller unterwegs. 

Den Einstieg in die Welt der RTX-Grafikkarten auf Turing-Basis im Notebook gewährt die GeForce RTX 2060. Sie baut ebenfalls auf der TU106-GPU auf, wurde jedoch abermals abgespeckt und stellt 1.920 Shadereinheiten sowie einen 6 GB großen GDDR6-Videospeicher mit 192 Datenleitungen bereit. Die Taktraten werden mit 960 bzw. mindestens 1.200 MHz angegeben. Damit fällt die Taktreduzierung gegenüber dem Desktop-Modell am größten aus. Die reguläre GeForce RTX 2060 rechnet mit 1.365 bis mindestens 1.680 MHz. 

Die technischen Daten der GeForce-RTX-Mobile-Karten
Modell GeForce RTX 2060 Mobile GeForce RTX 2060
Technische Daten
Architektur Turing Turing
GPU TU106 TU106
Shadereinheiten 1.920  1.920
GPU-Takt (Basis) 960 MHz 1.365 MHz
GPU-Takt (Boost) 1.200 MHz 1.680 MHz
Speichertyp GDDR6 GDDR6
Speichergröße 6 GB 6 GB
Speicherinterface 192 Bit 192 Bit
TDP 80 bis 90 W 160 W

Je nach SKU liegt die TDP der neuen Mobile-Grafikkarten bei 80 bis 150 W und damit in etwa auf dem Niveau der Vorgängergeneration, was es den OEMs besonders einfach macht, die bisherigen Geräte auf die neue Generation umzustellen. Sie können ihre bisherigen Barebones und Gehäuse ohne große Anpassungen weiterverwenden. Große Neuheiten sind in den nächsten Wochen damit nicht zu erwarten.

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Viele neue und alte Features

Eines der größten Verkaufsargumente für NVIDIA ist wie schon bei den Desktop-Grafikkarten Ray Tracing, das in Spielen vor allem die Beleuchtung von Objekten deutlich realistischer macht. Dabei werden möglichst viele Lichtstrahlen simuliert, die möglichst nah an die Reflexionen, der Streuung und Schatten der Wirklichkeit herankommen sollen. Bislang war dafür potente Hardware notwendig. Mit der Turing-Architektur hat NVIDIA daher eine hardwarebeschleunigte Berechnung von Ray Tracing eingeführt. Neben den bereits bekannten Tensor Cores von Volta bieten die neuen Chips eigens dafür vorgesehene RT Cores und neue Shading-Technologien, die eine Art Hybrid-Rendering ermöglichen. 

Die für die neuen Grafikkarten namensgebende RTX-Technologie nutzt dabei nur ein Subset des vollständigen Ray Tracings, um den Rechenaufwand zu reduzieren. Sie ist im Grunde genommen eine Entwickler-Schnittstelle, die vom jeweiligen Spiel unterstützt werden muss. Die Tensor Cores von Turing werden für zwei konkrete Anwendungen genutzt: Das Denoising bzw. Entrauschen und für den neuen Super-Sampling-Modus namens Deep Learning Super Sampling (DLSS). Mit beiden Technologien hatten wir uns bereits ausführlich zum Launch der Architektur und den ersten Desktop-Grafikkarten beschäftigt, weswegen wir an dieser Stelle auf die damaligen Artikel verweisen. 

Ausgelegt auf kompakt und ausdauernd

Mit dabei sind aber einige alte Technologien, die bereits mit dem Pascal-Vorgänger im Notebook Einzug hielten und sich vor allem der Lautstärke, aber auch den Laufzeiten unterwegs annahmen. Neben dem sparsamen Max-Q-Design kann über die GeForce-Experience-Software auch wieder der Whisper-Mode aktiviert werden, der das Gaming-Notebook im Spielebetrieb noch leiser machen soll. Hierfür will NVIDIA nahezu alle aktuellen und älteren Spieletitel analysiert haben, um Einstellungen zu finden, die übermäßig Ressourcen fressen, jedoch kaum Auswirkung auf die Bildqualität haben. Dazu zählen spezielle Effekte oder die Berechnung der Schattendarstellung. Durch die Einsparung dieser Effekte kann die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte gedrosselt und die Abwärme gesenkt werden, was das System deutlich leiser machen soll. 

Hinzu kommt, dass die durchschnittliche Framerate per Battery Boost reduziert und auf ein maximales Level festgesetzt werden kann. Spiele, die beispielsweise mit über 200 Bildern pro Sekunde dargestellt werden, können auf 60 FPS festgesetzt werden, womit der Grafikchip weniger ackern muss und gedrosselt wird. Das spart Abwärme ein und minimiert den Stromhunger. Bei der Optimus-Technologie schaltet das System bei Nichtgebrauch der dedizierten Grafiklösung automatisch auf die sparsame CPU-Grafik um, was die Laufleistung im Akku-Betrieb im 2D-Modus deutlich verlängert. Damit werden selbst Notebooks mit starker Grafikleistung zu echten Dauerläufern, wie unsere Tests in der Vergangenheit immer wieder bestätigten. 

Aber auch für Content Creators bringen die neuen Turing-Grafikkarten viele Vorteile. Die RT Cores beschleunigen zum Beispiel den kommenden Autodesk-Arnold-GPU-Renderer für Maya und 3DS Max und sollen dies laut NVDIA bis zu 7,5x schneller tun als eine High-End-CPU der Core-i9-Reihe von Intel. Aber auch Adobe Premiere, Photoshop und andere Tools werden beschleunigt.

Der neue RTX-optimierte Hardware-Encoder verbessert zudem die Streaming-Effizienz mit Blick auf die Bitrate und Bildqualität um bis zu 15 % für H.264- und um bis zu 25 % für H.265-Inhalte und soll das Spiele-Streaming zu Twitch und YouTube somit deutlich effizienter machen. Mobile Broadcasting wird damit problemlos möglich.