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Was auf den ersten Blick nicht deutlich wird: Die ASUS ROG Strix GeForce RTX 3090 OC ist ein wahres Monster an Grafikkarten-Hardware. Die Karte misst 312 mm in der Länge und geht damit an das Maximum, was in dieser Richtung möglich ist. Die Höhe von 140 mm kann inzwischen bereits als Standard bezeichnet werden. In der Slothöhe belegt die Karte mit 58 mm fast drei Slots.
Hinsichtlich der Optik zeigt sich ASUS auch bei den ROG-Varianten zunächst zurückhaltend, was sich nach dem Einbau und dem Einschalten der Karte noch ändern wird. Das Gehäuse des Lüfters besteht aus Kunststoff, die hellgrauen Blenden sind allerdings aus Aluminium gefertigt.
Auf der Rückseite verbaut ASUS eine komplett geschlossene Backplate, die eine Öffnungen im rückseitigen Bereich der GPU und im hinteren Bereich belässt. Da das PCB nur 265 mm lang ist, bietet ASUS einen Überstand des Kühlers von etwa 50 mm. Durch diese Öffnung kann der hintere Lüfter etwas Luft durch die Karte bzw. den Kühlkörper blasen.
Im rückseitigen Bereich der GPU verbaut ASUS 6x 10 MLCCs und will damit die Kondensator-Problematik komplett umgangen haben – wenn diese für die GeForce RTX 3090 überhaupt eine Rolle gespielt hat. Die Backplate besteht aus Aluminium und unterstützt das Abführen der Abwärme.
Die drei Axiallüfter haben einen Durchmesser von jeweils 95 mm. Der mittlere Lüfter dreht im Uhrzeigersinn, also rechts herum. Die äußeren beiden Lüfter drehen gegen den Uhrzeigensinn und damit links herum. Erst ab einer GPU-Temperatur von 56 °C oder wenn die Leistungsaufnahme über 50 W ansteigt, beginnen die Lüfter sich zu drehen. Lässt die Last wieder nach (fällt unter 50 W) und die GPU-Temperatur sinkt auf einen Wert von 36 °C oder darunter, stehen die Lüfter wieder still.
In einer ersten Version des BIOS für die ASUS ROG Strix GeForce RTX 3090 OC drehten sich die Lüfter weiter, wenn der Idle-Verbrauch bei 30 W und darüber lag – egal welche GPU-Temperatur erreicht wurde. Eine Idle-Leistungsaufnahme von 30 W erreicht die Karte aber recht schnell. Ein Monitor mit 4K-Auflösung und 60 Hz kann dazu schon ausreichen. Sobald zwei Monitore oder ein solcher mit 120 oder 144 Hz zum Einsatz kommen, verbraucht die Karte immer mehr als 30 W und dementsprechend haben sich die Lüfter auch immer gedreht.
Inzwischen hat ASUS ein BIOS-Update für die TUF- und ROG-Strix-Modelle der GeForce RTX 3080 und GeForce RTX 3090 veröffentlicht.
- ASUS ROG Strix GeForce RTX 3090 (OC)
- ASUS TUF Gaming GeForce RTX 3090 (OC)
- ASUS ROG Strix GeForce RTX 3080 (OC)
- ASUS TUF Gaming GeForce RTX 3080 (OC)
Das BIOS wird für das Quiet-BIOS von Version 94.02.26.40.68 auf 94.02.26.48.41 aktualisiert. ASUS beschreibt das Update mit "Improved compatibility for 0db fan feature". Die Lüfter drehen bei einem Verbrauch von 50 W und weniger also nicht mehr.
Die hellgrauen Metallblenden aus Aluminium sind ein schickes Detail im Design der ASUS ROG Strix GeForce RTX 3090 OC. Ein Teil dieser Details sind die GPS-Koordinaten 25.124839 121.471145 (25°07'29.4"N 121°28'16.1"E), die auf das HQ von ASUS in Taipei, Taiwan, zeigen.
Auf der Stirnseite der Karte findet sich das ROG-Logo und der "GeForce RTX"-Schriftzug, den jeder Hersteller hier irgendwo unterbringen muss. Die schwarze, glänzende Blende, die quer über das Bild reicht, spielt gleich bei der RGB-Beleuchtung noch eine Rolle.
Die zusätzliche Stromversorgung erfolgt über gleich drei 8-Pin-Anschlüsse. Laut ATX-Spezifikation können diese jeweils 150 W an die Karte heranführen – insgesamt also 450 W, was das Leistungsbudget der Karte schon weitestgehend abdeckt. Die Stecker und Buchsen können aber auch weitaus mehr elektrische Leistung führen und der PCI-Express-Steckplatz kommt ja ebenfalls noch hinzu.
Bei drei Anschlüssen lernt man den neuen 12-Pin-Anschluss von NVIDIA durchaus zu schätzen. Ein Anschlusskabel reicht dann aus, wenn dieses direkt vom Netzteil an die Karte geführt wird. Drei 8-Pin-Anschlüsse sind samt Kabel nicht besonders schön. Warum kein anderer Hersteller außer NVIDIA bisher auf den neuen Anschluss setzt, ist nicht ganz klar. Zumindest die Option bei den High-End-Modellen könnte man bieten.
Wie viele Modelle bei ASUS bietet auch die ROG Strix GeForce RTX 3090 OC einen zweiten BIOS-Chip bzw. ein duales BIOS, welches einen Performance- und ein Q-Mode umsetzt. Unterschiede in der Leistung gibt es nicht, allerdings reagiert die Lüftersteuerung unterschiedlich.
Die GeForce RTX 3090 ist das einzige Modell der neuen Serie, welches eine Unterstützung von NVLink bietet. Das klassische SLI für Spiele rückt aber immer weiter in den Hintergrund. NVIDIA will keine eigenen SLI-Profile mehr erstellen und wird dann nur noch das explizite mGPU von DirectX 12 und Vulkan unterstützen.
Per NVLink können aber zwei dieser Karten zusammengeschaltet und im Workstation-Bereich gemeinsam verwendet werden. Der NVLink-Interconnect bietet eine Bandbreite von 112 GB/s. Sind zwei Karten zusammengeschaltet, teilen sie sich den Speicher und führen diese auf 48 GB zusammen.
Im hinteren Bereich der Karte besteht für einen Teil der Luft des letzten Axiallüfters die Möglichkeit, durch den Kühlkörper geblasen zu werden und oberhalb der Karte wieder auszutreten. Im Grunde erinnert dies an die Lösung von NVIDIA bei der Founders Edition, sie ist allerdings bei weitem nicht so konsequent umgesetzt.
Außerdem hier zu sehen (oder besser zu erahnen) sind zwei Lüfteranschlüsse, die auf der Backplate mit "Fan" markiert sind. Hier können zwei Lüfter angeschlossen werden, die dann über die Lüftersteuerung der Karte gesteuert werden. Bei hoher Last auf der Karte reagieren diese Lüfter, als Gehäuselüfter eingesetzt, dann schnell auf die Abwärme der Grafikkarte.
Auf der Slotblende der ASUS ROG Strix GeForce RTX 3090 OC vorhanden sind 2x HDMI 2.1 und 3x DisplayPort 1.4. Alle hochauflösenden und schnellen Displays inklusive G-Sync und können darüber also angesprochen werden – bis zu einer Auflösung von 8K.
Die RGB-Beleuchtung verläuft auf der kompletten Stirnseite der Karte. Hier sind diagonal verlaufende Leuchtelemente vorhanden, die über die Software angesteuert werden. Verschiedene Effekte, wechselnde Helligkeiten und vieles mehr lassen sich hier einstellen. Sind andere RGB-Komponenten verbaut, kann die Beleuchtung der Karte natürlich entsprechend angepasst werden, wenn es sich um kompatible Systeme handelt.
Leider steht uns keine GeForce RTX 3090 in der Founders Edition von NVIDIA zur Verfügung, also müssen wir beim Größenvergleich auf die GeForce-RTX-3080-Variante zurückgreifen. Hier zeigt sich das Übermaß der ASUS ROG Strix GeForce RTX 3090 OC – in allen Dimensionen.