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Grafikkarten

Zumindest der angedachte Preis stimmt – Drei GeForce RTX 3070 Ti im Test

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Der Ti-Refresh geht weiter. Nachdem NVIDIA in der vergangenen Woche die GeForce RTX 3080 Ti auf den Markt brachte, folgt heute schon das nächste Modell: die GeForce RTX 3070 Ti. Auch hier schraubt NVIDIA den Ausbau der Ampere-GPU nach oben, vermutlich um die Radeon RX 6800 deutlicher in die Schranken zu verweisen bzw. der Radeon RX 6800 XT etwas näher zu kommen. Ob dies gelingt, wo NVIDIA die Stellschrauben angelegt hat und was Gigabyte und Inno3D daraus gemacht haben, schauen wir uns auf den kommenden Seiten an.

Die GeForce RTX 3080 Ti kam in unserem Test nicht allzu gut weg. Dies lag aber hauptsächlich am Preis, denn hinsichtlich der Leistung schafft sie durchaus das Niveau der GeForce RTX 3090, der Leistungsunterschied zwischen einer GeForce RTX 3080 und dem Ti-Modell rechtfertigt den Aufpreis von 480 Euro aber nur schwerlich. Für 999 Euro wäre die GeForce RTX 3080 Ti eine deutlich konkurrenzfähigere Karte und eine echte Empfehlung wert. In Anbetracht der aktuellen Marktsituation spielen die vom Hersteller ausgegebenen Preise aber ohnehin kaum eine Rolle – es sei denn man gehört zu den wenigen Glücklichen, die eine Founders Edition bei Notebooksbilliger ergattern können.

Bei den neuen Ti-Modellen setzt NVIDIA auf eine verbesserte Mining-Bremse für den DaggerHashimoto-Algorithmus. Die bestehenden Karte der Serie, sprich die GeForce RTX 3060, GeForce RTX 3060 Ti, GeForce RTX 3070 und GeForce RTX 3080 werden als "Light Hash Rate"-Variante neu aufgelegt. Einzig die GeForce RTX 3090 bleibt unangetastet.

Aber schaue wir uns nun im Detail an, was NVIDIA für die GeForce RTX 3070 Ti anders macht und welche Effekte wir hier erwarten können. Neben der Founders Edition von NVIDIA haben wir auch noch die GeForce RTX 3070 Ti Eagle von Gigabyte und die GeForce RTX 3070 Ti X3 von Inno3D einem ausführlichen Test unterzogen.

Gegenüberstellung der Karten
  GeForce RTX 3070 FEGeForce RTX 3070 Ti FE GeForce RTX 3080 FE GeForce RTX 3080 Ti FE
GPU GA104GA104 GA102 GA102
Transistoren 17,4 Milliarden17,4 Milliarden 28 Milliarden 28 Milliarden
Fertigung 8 nm8 nm 8 nm 8 nm
Chipgröße 392,5 mm²392,5 mm² 628,4 mm² 628,4 mm²
FP32-ALUs 5.8886.144 8.704 10.240
INT32-ALUs 2.9443.072 4.352 5.120
SMs 4648 68 80
Tensor Cores 184192 272 320
RT Cores 4648 68 80
Basis-Takt 1.500 MHz1.580 MHz 1.440 MHz 1.370 MHz
Boost-Takt 1.730 MHz1.770 MHz 1.710 MHz 1.670 MHz
Speicherkapazität 8 GB8 GB 10 GB 12 GB
Speichertyp GDDR6GDDR6X GDDR6X GDDR6X
Speicherinterface 256 Bit256 Bit 320 Bit 384 Bit
Speichertakt 1.725 MHz1.188 MHz 1.188 MHz 1.188 MHz
Speicherbandbreite 448 GB/s608 GB/s 760 GB/s 912 GB/s
TDP 220 W290 W 320 W 350 W
Preis 519 Euro619 Euro 719 Euro 1.199  Euro

Die GeForce RTX 3070 Ti verwendet genau wie das Non-Ti-Modell die GA104-GPU mit 17,4 Milliarden Transistoren und einer Chipfläche von 392,5 mm². Allerdings kommt hier eine andere Ausbaustufe zum Einsatz. Während NVIDIA die Anzahl der Streaming Multiprozessoren (SM) für die GeForce RTX 3080 Ti von 68 auf 80 signifikant und in Prozent ausgedrückt, um 17,6 % erhöhte, sind es bei der GeForce RTX 3070 Ti ausgehend von 46 des Non-Ti-Modells nur knapp über 4 % mehr Funktionseinheiten. Aus den 48 SMs ergeben sich die 6.144 FP32- und 3.072 INT32-Recheneinheiten sowie 48 RT Cores und 192 Tensor Cores.

Nominell steigen auch der Basis- und Boost-Takt nicht besonders hoch an, dafür aber hebt NVIDIA das Power-Limit von 220 auf 290 W an, sodass davon auszugehen ist, dass die Karte einen höheren Takt erreicht und nicht so schnell durch das Power-Limit beschränkt wird. Ein Update gibt es auch beim Speicher, denn anstatt GDDR6 kommt nun auch hier GDDR6X zum Einsatz. Am 256 Bit breiten Speicherinterface erreicht dieser eine Speicherbandbreite von 608 GB/s, was deutlich über dem liegt, was die GeForce RTX 3070 anzubieten hatte. Die Entscheidung auf GDDR6X zu setzen könnte auch damit begründet, dass NVIDIA entsprechende Kontingente hat, GDDR6 aber inzwischen ebenfalls knapp wird.

619 Euro verlangt NVIDIA für die GeForce RTX 3070 Ti. Auf den ersten Blick ist dieses Ti-Modell also deutlich besser positioniert, als es bei der GeForce RTX 3080 Ti der Fall ist. Aber erst nach den Benchmarks können wir mit Sicherheit sagen, ob die 619 Euro ein fairer Preis für eine solche Karte sind.

Power-Limits

Basis- / Boost-Takt
Standard-Power-Limitmaximales Power-Limit
NVIDIA GeForce RTX 3070 Ti FE 1.575 / 1.770 MHz290 W320 W
Gigabyte GeForce RTX 3070 Ti Eagle 1.575 / 1.770 MHz290 W320 W
Inno3D GeForce RTX 3070 Ti X3 1.575 / 1.785 MHz290 W290 W

Auf dem Papier sind sich alle drei Modelle recht ähnlich. Die Inno3D GeForce RTX 3070 Ti X3 bietet den höchsten Boost-Takt, allerdings werden alle Karten mit einem identischen Power-Limit von 290 W ausgeliefert und einzig NVIDIA bei der Founders Edition und Gigabyte ermöglichen eine Erhöhung auf 320 W. Bei Inno3D ist man auf die 290 W festgelegt.

Untersuchung der Mining-Bremse

Eine zentrale Frage rund um die GeForce RTX 3070 Ti wollen wir gleich zu Anfang klären: Funktioniert die Mining-Bremse für das Ethereum? Das haben wir natürlich ausprobiert.

Die GeForce RTX 3070 erreicht ohne jegliche Optimierung knapp über 50 MH/s bei einer Leistungsaufnahme von 170 bis 175 W. Die GeForce RTX 3070 Ti kommt auf 36 MH/s bei 165 W. Das Mining ist auf der GeForce RTX 3070 Ti also mit einer geringeren Leistung versehen bzw. künstlich eingeschränkt worden und bis auf weiteres sollte diese Bremse auch aktiv bleiben. Ob es einen Weg gibt, dies zu umgehen, wird die Zeit zeigen müssen. Bisher wurden meist Mittel und Wege gefunden, solche Sperren zu umgehen.